Benndorf. Wieder hat sich im Mansfelder Land die Erde aufgetan. Diesmal auf einem Acker kurz hinter dem Ortsausgang Benndorf in Richtung Siebigerode. Auf einer Breite von sechs Metern klafft das Loch bis zu zwei Meter tief im Weizenfeld. "Ich habe es vergangene Woche entdeckt", sagt Willi Horka. Der Pilot aus Großörner war gerade mit seinem Tragschrauber und einem Fluggast auf dem Rückflug aus dem Harz, als er den frischen Erdfall auf dem Feld bemerkte. "Ich bin sofort umgekehrt und habe noch eine Runde darüber gedreht. Mein erster Gedanke war natürlich, wenn das der Landwirt mit seinem Mähdrescher nicht mitbekommt und rein fährt, wird das nicht schön", sagt Horka.
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© KLAUS WINTERFELDWilli Horka zeigt auf das Erdloch, das er zuvor aus der Luft entdeckt hat.
Deshalb hat er in den vergangenen Tagen versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Mit Erfolg. Horka stieß auf Landwirt Bernd Probst aus Benndorf. Er bewirtschaftet das Feld. "Ich habe das Loch schon selbst entdeckt, als ich vor kurzem Pflanzenschutzarbeiten durchgeführt habe", sagt Probst. Glücklicherweise steht der Weizen so niedrig, dass das Loch problemlos sichtbar war. Nicht auszumalen, was passiert wäre, wenn dort anstelle des etwa 50 Zentimeter hohen Weizens meterhoher Mais gestanden hätte. Solche Gedanken schiebt Landwirt Probst aber beseite.

Immerhin ist das Loch nicht das erste - aber mit Abstand das größte -, das sich in diesem Jahr auf seinen Äckern aufgetan hat. "Es liegt sicher an dem feuchten Winter", vermutet Probst.

Denn nur wenige Meter neben dem jüngsten Feldloch ist schon früher der Boden in einem Umfang von zwei Metern etwa einen halben Meter abgesackt. Mittlerweile hat sich dort Unkraut und Klatschmohn breit gemacht. 300 Meter Luftlinie weiter das gleiche Bild. Diesmal im Rübenfeld. "Ich bin mit der Pflanzenschutzspritze beim Drüberfahren in dem ein Meter breiten Loch hängen geblieben", sagt Probst.

Erdfälle dieser Art sind in der Gegend um Benndorf nicht ungewöhnlich. "Hier war früher überall Bergbau", weiß der Feldnachbar - ebenfalls ein Benndorfer. Vor etwa 50 Jahren kam es auf diesem Feld schon einmal zu einem größeren Erdfall, kann er sich erinnern. "Ein Pflaumenbaum wurde damals fast mitgerissen. Er stand ganz windschief", sagt er. Das Loch wurde anschließend mit Erde verfüllt und bis zu diesem Jahr sei nichts dergleichen passiert.

Landwirt Bernd Probst will das Loch nun auch mit Erde verfüllen. "Ich habe sie schon organisiert", sagt er. Rund 30 Kubikmeter sind dafür nötig, hat Probst überschlagen. Das entspricht gleich mehreren Lkw-Ladungen.