Groß ist die Empörung der Medien in den USA: Amerikanische Journalisten sind vom Treffen zwischen Trump und Lawrow in Washington ausgeladen worden, wie die Zeitschrift Politico berichtet. Der Gipfel: Fotos des Treffens gibt es für die Hauptstadtkorrespondenten nur aus zweiter Hand - nämlich vom russischen Außenministerium.
Lawrow Trump
© AP Photo/ Russian Foreign Ministry
Die US-Presse musste draußen bleiben beim Treffen von Trump und Lawrow in Washington. Nur die persönlichen Fotografen des US-Präsidenten und des russischen Außenministers durften im Weißen Haus dabei sein. Als wäre das nicht genug, hat die Trump-Administration keine Bilder des Treffens an die Journalisten gegeben. Nur die Russen haben Aufnahmen veröffentlicht, wie Politico berichtet. Darauf ist unter anderem zu sehen, dass Trump dem Außenminister Lawrow und dem russischen Botschafter Sergej Kissljak die Hand schüttelt.

Der US-Sender MSNBC zeigte diese Bilder während einer Live-Sendung mit dem Hinweis, die Quelle der Bilder seien „die Russen“. Die Trump-Administration „lässt keine Pressefreiheit zu“, sagte die Moderatorin Andrea Mitchell dazu. CNN zeigte die Fotos laut Politico so, wie das russische Außenministerium sie auf Twitter veröffentlicht hatte. Der TV-Moderator Wolf Blitzer sagte, die US-Kameras seien zum Treffen nicht zugelassen worden.


Kommentar: Die Lügenpresse schreit und Trump handelt nachvollziehbar.


Beim TV-Sender CBS durften die russischen Bilder nur unter einer Bedingung verwendet werden: Mit dem Hinweis, dass die US-Medien vom Treffen zwischen Trump und Lawrow ausgeschlossen wurden und Russland die Quelle der Bilder ist. So hieß es in einer internen Mitteilung von Al Ortiz, der für die journalistischen Standards beim Sender verantwortlich ist.

Fox News hingegen hat ganz darauf verzichtet, die Bilder zu zeigen. Die Fotos seien im Internet zu sehen, erklärte die Fox News-Moderatorin Jenna Lee den Zuschauern. Die Redaktion habe beschlossen, die Bilder nicht zu veröffentlichen, weil es wichtig sei, dass „die US-Medien Zugang zum Weißen Haus haben“, sagte die Moderatorin.

Mitarbeiter der Washington Post twitterten frustriert, sie seien beim Berichten über das Treffen im Weißen Haus auf russische Medien angewiesen. Rasch machten laut Politico Verschwörungstheorien in den sozialen Netzen die Runde: Trump verheimliche seine Kontakte mit Russland-Vertretern, weil er sich angeblich vor US-Medien fürchte.


Kommentar: Nö. Irgenwie muss man sich ja vor der Propaganda dieser Mainstream-Medien schützen.


Solche Zerwürfnisse zwischen den US-Medien und dem Weißen Haus sind an sich nicht neu: Auch die frühere Administration wurde von amerikanischen Medien dafür attackiert, die Korrespondenten von Obamas Arbeitstreffen auszuschließen und nur seinen persönlichen Fotografen dazu einzuladen, dessen Fotos dann an die Journalisten verteilt würden.

Der russische Botschafter in Washington Sergej Kissljak wurde von den US-Medien indes lange Zeit als „Mittelsmann von russischem Einfluss“ dargestellt. Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn musste sein Amt aufgeben, nachdem das Weiße Haus erklärt hatte, Flynn habe die US-Geheimdienste nicht in Gänze über den Inhalt seines Gesprächs mit Kissljak informiert. Und der Generalbundesanwalt Jeff Sessions zog sich aus der Untersuchung von Trumps Russland-Kontakten zurück, nachdem bekannt geworden war, dass Session sich in seiner Amtszeit als Senator mit dem russischen Botschafter getroffen hatte.


Zudem bezeichneten die US-Medien den Botschafter Kissljak mit Verweis auf anonyme Quellen in den US-Geheimdiensten als „Mitarbeiter der Spionage“ und „Anwerber“. Diese Berichte wurden von Russland zurückgewiesen und selbst von US-Diplomaten kritisiert.

Die Administration des ehemaligen Präsidenten Barack Obama verhängte Ende Dezember letzten Jahres Sanktionen gegen neun russische Behörden, Firmen und Personen, darunter auch gegen den Militäraufklärungsdienst GRU und den Inlandsgeheimdienst FSB. Der offizielle Grund: Angebliche Einmischung in die US-Wahlen und Einflussnahme auf US-Diplomaten, die in Russland eingesetzt sind. Überdies haben die Vereinigten Staaten 35 russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und den Zugang zu zwei Niederlassungen der russischen Botschaft in New York und Washington gesperrt.

Russland hat die Vorwürfe der Einmischung in die US-Wahlen mehrmals zurückgewiesen. Laut dem Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, sind die Anschuldigungen „absolut haltlos“.