London - Großbritannien will der Gewalt und Gesetzlosigkeit auf den Straßen die Stirn bieten. Premierminister David Cameron will prüfen, ob Streittätern der Zugang zu Internetdiensten wie Twitter und Facebook verwehrt werden kann.


Kommentar: Ist das der erste Blick hinter den Vorhang, was zukünftig geschehen soll?


«Wir werden nicht zulassen, dass eine Kultur der Angst auf unseren Straßen herrscht und wir werden alles tun, was nötig ist, um Recht und Ordnung wiederherzustellen und unsere Stadtviertel aufzubauen», sagte Cameron bei einer Sondersitzung des britischen Parlaments in London.

Einen Einsatz von Soldaten im Kampf gegen Gewalt auf den Straßen Englands hält der Premier nicht für das richtige Mittel. Es sei zwar seine Pflicht, Möglichkeiten zu prüfen, wie die Armee die Polizei entlasten könne. Dies werde er auch tun. Er selber sei jedoch nicht dafür.


Kommentar: Momentan existieren dazu sich widersprechende Aussagen.


Der Londoner Polizeichef Tim Godwin habe zu ihm gesagt, er wolle lieber als einziger Mensch alleine bei Scotland Yard sitzen und alle Mitglieder seiner Verwaltung auf die Straße schicken, bevor er um Hilfe der Armee bitte, sagte Cameron. «Das ist die richtige Einstellung und ich teile sie.»

«Das Parlament steht heute Schulter an Schulter, vereint gegen den Vandalismus und die Gewalt, die wir auf unseren Straßen gesehen haben», sagte Oppositionsführer Ed Miliband. Damit sicherte er Cameron Unterstützung zu, der eine Politik der harten Hand gegen die Randalierer ankündigte. Zigtausende Menschen unterzeichneten eine Internet-Petition an die Regierung und forderten, dass Randalierer und Plünderer ihr Recht auf Sozialhilfe verlieren sollten.


Kommentar: Ist dies ein weiteres Ziel, das die Regierung erreicht hat? Menschen gegeneinander aufzuwiegeln? Das hört sich nach einem Prozess der Ponerogenese an, beschrieben von Dr. Andrzej M. Łobaczewski:
Ein Phänomen, das allen ponerogenen Gruppen und Vereinigungen gemein ist, ist der Verlust der Fähigkeit ihrer Mitglieder, pathologische Individuen als solche wahrzunehmen und das Verhalten solcher Individuen als faszinierend, heroisch oder melodramatisch zu interpretieren. Die Meinungen, Ideen und Urteile von Menschen mit verschiedenen psychologischen Defiziten werden mit einer Wichtigkeit ausgestattet, die zumindest gleich groß ist wie außergewöhnliche Individuen unter normalen Menschen.

Die Verkümmerung der natürlichen kritischen Fähigkeiten in Bezug auf pathologische Menschen gereicht einer Freigabe für ihre Aktivitäten und wird gleichzeitig zu einem Merkmal für ein Bezeichnen der betreffenden Verbindung als ponerogen. Wir wollen dies als das erste Kriterium der Ponerogenese bezeichnen.

Ein weiteres Phänomen, das alle ponerogenen Vereinigungen gemeinsam haben, ist ihre statistisch hohe Konzentration an Individuen mit verschiedenen psychologischen Anomalien. Ihre qualitative Zusammensetzung ist bei der Bildung des Charakters, der Aktivitäten, der Entwicklung oder des Endes der gesamten Vereinigung von ausschlaggebender Wichtigkeit.

Gruppen, die von den verschiedenen Formen charakteropathischer Menschen beherrscht werden, entwickeln relativ primitive Handlungsweisen, die für eine Gesellschaft normaler Personen relativ leicht zu stoppen sind. Wenn jedoch solche Vereinigungen von Psychopathen inspiriert sind, stellt sich die Sachlage völlig anders dar. Nehmen wir das folgende Beispiel - vom Autor unter aktuellen Ereignissen, die er untersuchte, ausgewählt - , um die Funktionen von zwei unterschiedlichen Anomalien zu illustrieren.

In verbrecherischen Gruppierungen junger Menschen wird von Burschen (und manchmal auch von Mädchen), die ein charakteristisches Defizit aufweisen, das manchmal von einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Mumps) zurückbleibt, eine besondere Funktion ausübt. Diese Krankheit schließt manchmal Veränderungen im Gehirn mit ein und hinterlässt in manchen Fällen eine sanfte, doch permanente Ausbleichung der Gefühle und eine leichte Abnahme der allgemeinen geistigen Fähigkeiten. Auch nach Diphtherie sind zeitweilig solche Reaktionen zu beobachten. Als Resultat sind solche Personen leicht für Suggestionen und Manipulationen durch cleverere Zeitgenossen anfällig.

Wenn sie in eine verbrecherische Gruppe gezogen werden, werden diese in ihrer Konstitution geschwächten Leute zu wenig kritischen Helfern und zu Ausführenden der Absichten ihres Anführers. Sie werden zu Werkzeugen ihrer meist betrügerischen und gewöhnlich psychopathischen Anführer. Wenn sie dann hinter Gittern landen, unterwerfen sie sich den von ihren Anführern eingeflüsterten Anweisungen, dass das höhere (das paramoralische) Ideal ihrer Gruppe von ihnen verlangt, dass sie den Sündenbock spielen und den Großteil der Schuld auf sich nehmen müssen. Bei der Gerichtsverhandlung schieben dann dieselben Anführer, die zu den Verbrechen angestiftet haben, die Schuld gnadenlos auf ihre schwächeren Kollegen. Und manchmal glaubt ein Richter diesen Ausführungen.

Es ist weniger als 1% der Gesamtbevölkerung, die unter den Nachwirkungen von Mumps und Diphtherie leiden, aber ihr Anteil bei jugendlichen Verbrechen liegt bei 25%. Das entspricht einer Inspissation um das 30-fache und benötigt keine weitere statistische Analyse. Wenn wir die Inhalte ponerogener Vereinigungen geschickt genug studieren, dann treffen wir oft auf eine Inspissation anderer psychologischer Anomalien, die ebenfalls für sich selbst sprechen.
Einen ausführlichen Artikel über das Buch können Sie hier lesen.


«Wir werden nicht zulassen, dass eine Kultur der Angst auf unseren Straßen herrscht und wir werden alles tun, was nötig ist, um Recht und Ordnung wiederherzustellen und unsere Stadtviertel aufzubauen», sagte Cameron.

Auf Maßnahmen, wie den tiefgreifenden sozialen Problemen in Großbritannien beizukommen ist, wollte sich Cameron nicht festlegen lassen. «Wir haben nicht die eine passende Antwort.» Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Großbritannien nach offiziellen Angaben bei fast 20 Prozent.

dpa