Ein Erdbeben hat die Ägäisküste im Westen der Türkei erschüttert. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Stärke am Montagnachmittag mit 6,2 an. Dem Erdbeben-Monitor des Helmholtz-Zentrums in Potsdam zufolge hatte das Beben eine Stärke von 6,4. Die renommierte US-Erdbebenwarte USGS bezifferte es mit 6,3
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© imago stock&people / imago/ZUMA PressSymbolbild
Das Zentrum lag in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern in der Ägäis nordwestlich der Millionenmetropole Izmir. Die Stöße waren noch in der rund 330 Kilometer entfernten Stadt Istanbul sowie in Griechenland zu spüren. Es kam zu Nachbeben.

Angst, aber glücklicherweise keine Verletzten in Izmir

Das Hauptbeben ereignete sich vor der Küste des Bezirks Karaburun in der Provinz Izmir. Bezirksbürgermeister Muhammet Özyüksel sagte dem Nachrichtensender CNN Türk, das Beben habe etwa 15 bis 20 Sekunden gedauert. Es sei sehr stark gewesen.

"So einen Stoß habe ich noch nie erlebt. Ich habe gedacht, das Gebäude stürzt ein, aber es gibt keine Opfer oder Schäden", sagte er mit Blick auf die Bezirksverwaltung. CNN Türk berichtete, in Karaburun sei nach dem ersten Beben ein Nachbeben mit einer Stärke von 4,9 verzeichnet worden.

Auch auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios hat das Beben die Menschen in Angst versetzt. "Wir haben zunächst keine Meldungen über schwere Schäden oder Verletzungen. Es gibt aber mehrere Häuser, wo es kleinere und größere Risse gibt", sagte eine Reporterin des staatlichen Radiosenders von Lesbos, ERA-Nordägäis. Zu spüren waren die Stöße auf fast allen Inseln der Region bis hin zur griechischen Hauptstadt Athen.

Die Türkei und Griechenland gehören zu Europas Erdbeben-Risikogebieten

In der Region der Ortschaft Plomari im Süden von Lesbos ist nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters, Manolis Armenakas, der Glockenturm einer Kirche schwer beschädigt worden. Mehrere Häuser wiesen Risse auf. Zudem gab es einige Erdrutsche, die zum Teil Straßen versperrten, wie der Lokalpolitiker weiter mitteilte.

Informationen über Verletzte gab es zunächst nicht. "Die Menschen sind fast alle auf die Straße gerannt", berichteten Augenzeugen aus Lesbos im Fernsehen.

Im europäischen Raum kommen die meisten Erdbeben in Griechenland, den südlichen Teilen des Balkans sowie im Westen der Türkei vor. Auch Italien und der westliche Balkan sind besonders betroffen.

Der größte Teil der schweren europäischen Beben ereignet sich nahe den Rändern von Afrikanischer und Europäischer Platte. Dort kann es zu Spannungen kommen, die zu Beben führen.

kjo/dpa