Die Friedensallee bleibt wahrscheinlich etwa einen Monat lang voll gesperrt. Jetzt droht Elmshorn ein Verkehrschaos.
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© Christian Brameshuber
Elmshorn - Ein gigantisches Loch mitten auf der Friedensallee: Schlimmer hätte es Elmshorns Verkehrssituation kaum treffen können. Gestern Morgen gegen 5 Uhr wurde das Malheur entdeckt. Der Asphalt ist direkt vor der Aral-Tankstelle abgesackt. Die Polizei sperrte den Straßenabschnitt sofort ab. „Der Schacht des Schmutzwasserkanals ist abgesackt“, sagt Thomas Beiersdorf von der Stadtentwässerung. Schon gestern rückten die Bauarbeiter an, um den Schaden zu inspizieren und zu reparieren.

Doch diese Baustelle wird zum Dauerproblem. „Wir gehen zurzeit davon aus, dass die Instandsetzungsarbeiten bis zu einem Monat dauern können“, sagt Beiersdorf. Der Abschnitt wird in beide Richtungen gesperrt. „Um eine Vollsperrung der Straße kommen wir nicht herum“, sagt Petra Langefeld, Leiterin des Flächenmanagements bei der Stadt Elmshorn. „Allein das sechs Meter tiefe Loch in der Mitte der Straße wird Dreiviertel der Fahrbahn einnehmen.“ Laut Beiersdorf wird zunächst Beton in die Baugrube gebracht. Das Wasser wird abgepumpt.

In Elmshorn droht - mal wieder - das Verkehrschaos. Denn die Friedensallee ist als Umleitungsstrecke für die noch bis Dezember gesperrte B 5 ausgewiesen. Wer die Friedensallee nicht weiträumig umfahren kann, dem empfiehlt die Polizei stadteinwärts über den Ellerndamm auf den Koppeldamm auszuweichen. Stadtauswärts können Autofahrer über Kaltenweide und Koppeldamm auf die Friedensallee gelangen. Allerdings: Durch die B5-Sperrung ist insbesondere die Straße Kaltenweide schon jetzt stark belastet. „Das wird jeder merken, der durch die Stadt fährt“, sagt Langefeld. „Aber auch ich habe keine Lösungen mehr - und leider können wir keine herbeizaubern. Das war zurzeit eine der ungünstigsten Stellen, an denen so etwas hätte passieren können.“ Ein Loch legt den Verkehr in Elmshorn lahm.

Warum der Kanal abgesackt ist, kann auch Beiersdorf nicht mit letzter Gewissheit sagen. „Der Boden ist in diesem Bereich nicht der beste. Es könnten sich Hohlräume gebildet haben.“ Vielleicht war am Ende auch die Verkehrsbelastung auf der Umleitungsstrecke zu groß. „Das kann das Zünglein an der Waage gewesen sein“, mutmaßt Beiersdorf.

Anlieger können den Bereich passieren. Auch die Zufahrt zur Aral-Tankstelle ist frei. Mitarbeiter der Stadt appellierten gestern noch einmal eindringlich an die Verkehrsteilnehmer. Denn vor Ort spielten sich teilweise abenteuerliche Szenen ab. Ein Lastwagen rumpelte über die Tankstelle, um die Baustelle zu umfahren. Autos nutzen dreist Rad- und Fußwege, um ihren Weg fortsetzen zu können. Dabei ist der Abschnitt für den Durchgangsverkehr schon lange gesperrt.