In Moskau hat das 3. russisch-chinesische Medienforum stattgefunden. RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan plädierte für eine engere Zusammenarbeit der russischen und chinesischen Medien im internationalen Kontext.
Margarita Simonjan
© www.globallookpress.comRT-Chefredakteurin Margarita Simonjan: "Die Presse verändert menschliche Schicksale"
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Russlands und Chinas Medien.



Nach dem Event plädierte RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan im Beisein von Wladimir Putin und Xi Jinping für eine engere Zusammenarbeit der Länder in der internationalen medialen Arena. Margarita Simonjan zufolge habe sich die Presse - die sogenannte vierte Gewalt - in einigen Ländern tatsächlich zur ersten Gewalt entwickelt. In dieser Funktion setze sie die Spielregeln und lenke die öffentliche Meinung.
Niemand hat die vierte Gewalt gewählt. Niemand hat ihr die Befugnis erteilt, über das Schicksal einzelner Menschen und mitunter ganzer Völker zu entscheiden. Trotzdem tut sie das, wobei die Auswirkungen ihres Tuns manchmal viel größer sind als die jeder beliebigen Armee der Welt. Kein einziger Krieg hat in den letzten Jahren ohne die starke Artillerie-Unterstützung durch die internationale Presse angefangen. Keine einzige Schlacht hat ohne den vorausgehenden Präzisionsschlag durch Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen und Online-Ressourcen stattgefunden", stellte die RT-Chefredakteurin fest.
Nach der Meinung der russischen Journalistin seien falsche Meldungen, sogenannte Fake-News - für Millionen von Menschen zu einer Falle geworden. Denn krasse Lügen würden heutzutage auch von respektablen Medien vervielfältigt und dann von Spitzenpolitikern wiederholt.


Wir stehen praktisch alleine der Armee des westlichen Mainstream-Journalismus gegenüber. Natürlich müssen wir einander helfen. Die Welt, in der alle unisono nur ein Lied singen, ohne andere Stimmen und andere Lieder zu hören, ist eine gefährliche Welt. Das ist eine Welt, in der man unter lauten Hetzrufen der berüchtigten Mainstream-Presse den Irak, Libyen und Syrien bombardiert und mal al-Kaida, mal den IS ins Leben ruft, um sich dann selbst darüber zu entsetzen", erklärte Margarita Simonjan.
Vor diesem Hintergrund schlug die RT-Chefredakteurin ihren chinesischen Kollegen vor, mit vereinten Kräften gegen den "Informationsterrorismus" zu kämpfen.