Tierische Tragödie in den Pyrenäen: Auf der Flucht vor einem Bären stürzen 200 Schafe eine Hunderte Meter hohe Felswand hinab. Die französischen Bauern machen die Regierung für den Vorfall verantwortlich.
Randal Warnock from Qualicum Beach is recovering at home after being attacked by a bear (not the one pictured here) north of Vancouver Island Monday, July 17. File photo
Symbolbild
Mehr als 200 Schafe sind auf der Flucht vor einem Bären in den Pyrenäen in den Tod gestürzt. Das berichtete der Guardian. Dem Bericht nach gehörte die Schafherde zu einem Schäfer aus der südfranzösischen Ortschaft Couflens. Der Vorfall hatte sich bereits vergangenen Sonntag zugetragen.

Es wird vermutet, dass die Herde in Panik verfallen war, nachdem der Bär eines der insgesamt 210 Schafe attackiert hatte. Bei ihrer Flucht sind sie eine rund 200 Meter hohe Felswand hinabgestürzt, die sich direkt entlang der spanisch-französischen Grenze erstreckte.

169 tote Tierkörper seien tags darauf am Fuße der Klippe auf spanischem Staatsgebiet aufgefunden worden, die übrigen Tiere auf französischem. Die spanische Nachrichtenagentur Europa Press berichtete, dass Bärenfell auf einem der toten Schafe gefunden wurde.

Kritik an Wiederansiedelung

Obwohl die französische Regierung den Schäfer für seinen Verlust entschädigt, löste der Fall unter französischen Bauern scharfe Kritik aus. "Wir befürworten zwar den Pastoralismus (naturbelassene Weidewirtschaft, d. Red.). Dieser sorgt für Artenreichtum auf den Bergen. Doch damit meinen wir eigentlich nicht die Wiederansiedelung von Raubtieren", zitiert die Lokalzeitung La Gazette Ariégoise eine Mitteilung der Bauernvereinigung Confédération Paysanne de l'Ariège.

Bis zu den frühen 90er-Jahren waren Braunbären aus der Region verschwunden. Doch dann begann die französische Regierung mit der Wiederansiedelung der Tiere. Dafür wurden Bären aus Slowenien importiert. Dem Bericht nach leben aktuell 30 Braunbären in der Region. Im vergangenen Jahr starben dort 130 Schafe durch Bärenangriffe. Der Staat, der für die Ansiedelung der Bären verantwortlich sei, sollte jene, die Probleme verursachen, entfernen, hieß es in der Mitteilung weiter.

In Deutschland machte "Problembär" Bruno Schlagzeilen, als er im Mai 2006 von Italien nach Deutschland wanderte und in Bayern im Juni 2006 erlegt wurde.

rct