Nun stehen wir also kurz davor, das Geschlecht, das die Hebamme im Kreißsaal auf unserer Geburtsurkunde festgelegt hat, ändern zu können. Was wissen schon Hebammen? Seit Jahrtausenden haben sie die Frechheit besessen uns zwischen die Beine zu schauen und nur aufgrund unserer Anatomie festzulegen, ob wir Junge oder Mädchen sind.
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Das ist doch ganz im Sinne der Transgenderrechte, nicht wahr? Eben nicht. Es ist nur die letzte in einer langen Reihe von Bemühungen, in die objektive Realität einzugreifen. Es ist das Ersetzen von Wahrheit durch eine Lüge, die zum Himmel schreit. Und wie wir diese Lügen neuerdings lieben! Wie gerne erzählen wir uns doch, wie tolerant wir sind und im Bemühen, dies zu beweisen, führt unsere Toleranz zu der Behauptung A ist B, oben ist unten, innen ist außen und was uns in diesen infantilen Zeiten sonst noch einfällt.

Eine Lüge - das ist ein recht strenges Urteil, oder nicht? Nun, auf einer Geburtsurkunde stehen einige Daten, die so offensichtlich Tatsachen sind, dass eine Änderung einer Verletzung der Wahrheit gleichkommt. Wenn man diese ändert, was wäre das dann?

Nehmen wir John Brown: John wurde am 3. September 1965 in Cambridge geboren und genau so steht es auch in seiner Geburtsurkunde. Das sind Tatsachen. Historische Fakten, die wir nur ändern können, indem wir an der Wahrheit drehen.

John wurde nicht in Canterbury oder New York geboren. Er kann an keinem dieser Orte oder irgendeinem anderen Ort geboren worden sein, da er in Cambridge geboren wurde. Sein Geburtsort ist Cambridge. A = A und kann deshalb nicht nicht A = nicht-A sein.

Aber nun ist es so, dass John die Stadt Cambridge nicht besonders mag. Er kann sich nicht damit identifizieren. Er fühlt sich viel eher zu der Karibikinsel St. Lucia hingezogen und hätte gerne die Erlaubnis, seine Geburtsurkunde so zu ändern, dass St. Lucia zu seinem offiziellen Geburtsort wird.

Sollten wir ihn das machen lassen? Für uns würde das keinen Unterschied machen, nicht wahr? Aber John ist es sehr wichtig. Er liebt St.Lucia und hat das Gefühl, dass er dort hätte geboren sein müssen. Warum sollten wir ihm diese kleine Spinnerei nicht gönnen, zumal es seine Gefühle verletzen würde, dies nicht zu tun.

Weil es nicht der Wahrheit entspricht, deshalb. Es ist eine dreiste, unverfrorene Lüge. Er ist nicht in St. Lucia geboren, er ist in Cambridge geboren. Punkt. Finde Dich damit ab, John.

Und dann wäre da noch Johns Frau, Catherine. Auf ihrer Geburtsurkunde steht, sie wurde am 6. Oktober 1967 geboren. Aber sie mag sie gar nicht, die große 50. Ihr graut es regelrecht davor. Catherine sagt, sie fühle sich noch immer wie in ihren Mittvierzigern und deshalb hätte sie gerne das Recht, ihre Geburtsurkunde so zu ändern, dass sie fünf Jahre jünger ist. Das ist wirklich verlockend für den Staat, das Finanzamt könnte noch eine halbe Dekade Steuern von ihr einheimsen, bevor sie in Rente geht.

Also, warum sie nicht machen lassen? Weil es nicht der Wahrheit entspricht. Es ist eine Lüge. Sie wurde 1967 geboren. Schluss aus.

Auf der Geburtsurkunde von Harriet Young steht, dass sie das Kind von Colin und Georgina Young ist. Das Problem hierbei ist: Harriet hasst ihre Eltern. Ihr Vater war ein Alkoholiker und hat sie missbraucht und ihre Mutter hat sich kaum um sie gekümmert.

Sie wünschte, sie hätte so Eltern wie manche ihrer Freunde. Sie würde liebend gerne die Namen ihrer Eltern aus ihrer Geburtsurkunde löschen und durch etwas anderes ersetzen.

Sollten wir sie das machen lassen? Nein. Warum? Weil es eine Lüge ist. Es ist nicht wahr. Es mag sein, dass das eine Tatsache ist, die ihr nicht gefällt, aber es bleibt eine Tatsache. Punktum.

Ah, und dann wäre da noch David Grond. David wurde mit einem Penis geboren. Die Hebamme hat diesen gesehen und deshalb verkündet: "Es ist ein Junge." Lag sie falsch? War sie eine Lügnerin? Oder etwa dumm? Oder war ihr einfach nicht klar, wie wandelbar die Biologie in der nahen Zukunft werden würde?

Aber nun denkt David, dass das alles ein furchtbarer Fehler ist und es diesen Penis einfach nicht geben sollte. Und statt ihm zu sagen "aber so ist es nun mal, David. Gewöhn Dich dran", bestätigen wir ihn in seiner Illusion und lassen zu, dass er die Tatsachen in seiner Geburtsurkunde durch eine Lüge ersetzt.

Wie oft sollten wir ihn das tun lassen? Einmal? Zweimal? Sollten wir zulassen, dass er sein offizielles, biologisches Geschlecht mehrmals im Jahr ändert, wenn ihm danach ist? Das ist doch bescheuert und heuchlerisch, kommt da die Antwort. Wir lassen die Änderung doch nur zu, weil er sich jetzt mit dem anderen Geschlecht identifiziert. Das ist doch keine dauerhafte Änderung. Ah, aber in einer Gesellschaft, in der die einzige Konstante die konstante Veränderung ist, sollte man zumindest hypothetisch auf die Fälle von jahreszeitlich wechselnder Geschlechts-Dysphorie vorbereitet sein: Sie fühlen im Frühjahr dies, im Sommer jenes, im Herbst gar nichts und wer weiß was im Winter. Sind Sie bereit dafür, dass diese Menschen ihre Geburtsurkunde ändern können, wann immer ihnen danach ist? Oder reihen Sie sich in die Schlange von Heuchlern und Phobikern ein, wenn auch weiter hinten in der Reihe?

Und während wir nicht im Traum daran denken würden, jemanden eine so offensichtliche Tatsache wie den Geburtsort, das Geburtsdatum oder die leiblichen Eltern ändern zu lassen, sind wir dennoch bereit ihnen das "Recht" einzuräumen eine genauso offensichtliche, weitere Tatsache mit einem Wort zu ändern.

Warum sollten wir das tun? Für jede gesunde, vernünftig denkende Gesellschaft sollte es offensichtlich sein, dass es ein Spannungsfeld gibt zwischen objektiver Realität und subjektivem Empfinden. Es sollten die Gefühle sein, die sich ändern, um sich der objektiven Realität anzupassen und nicht anders herum. Alles andere wäre nur der Versuch, die Wahrheit der eigenen Realität anzupassen und damit tun wir niemandem einen Gefallen, am wenigsten denen, die auf einer Verkehrung der Wirklichkeit ins Gegenteil bestehen.

Wenn eine Person behauptet, dass ein Bulle Milch geben kann, lassen wir sie ja auch nicht losziehen, um den Bullen zu melken, oder? Wir erklären ihr, dass es die Kuh mit dem Euter ist, nicht der Bulle, die Milch gibt. Wir können es sogar objektiv beweisen, wenn sie nicht mit uns einer Meinung ist und dadurch ließe sich zeigen, dass in der Diskussion um ihre Gefühle zu dem Thema und der Anatomie von Bullen und Kühen ihre Gefühle falsch liegen und der Fehler nicht in der bovinen Anatomie steckt.

Und dennoch sind wir eifrig dabei, den subjektiven Gefühlen die Herrschaft über die objektive Realität einzuräumen. Eine gute Idee? Nicht wirklich. Besser gesagt eine der schlimmsten und selbstzerstörerischsten Ideen, die Menschen sich bisher haben einfallen lassen. Und wir müssen beachten, dass dies auch nicht viel mit Transgenderismus an sich zu tun hat. Diese armen Menschen sind in einer nebulösen Verwirrung gefangen und werden zu reinem Kanonenfutter inmitten eines ganz anderen Themas.

Dies ist einfach nur das letzte Symptom von etwas, das wir seit Jahrzehnten erleben und das nun seinen Höhepunkt erreicht. Es ist ein Kampf um die Realität. Ein Angriff auf die objektive Wahrheit. Der Tod der Sinnhaftigkeit.

Ernsthaft, der Tod der Sinnhaftigkeit? Ja, tatsächlich. Denken wir zurück daran, was Hebammen bei jeder einzelnen Geburt sagen. Sie sagen: "Es ist ein Junge", oder "es ist ein Mädchen". Aber wenn ein Junge nach Belieben und mit einem Federstrich entmannt werden kann, dann sind ihre Worte bedeutungslos. Es könnte ein Junge sein, aber wir wissen es noch nicht. Es könnte ein Mädchen sein, aber wir können uns noch nicht sicher sein. Wir müssen ein paar Jahre abwarten, um zu sehen, wie "es" über "sich selbst entscheidet". Die Worte der Hebamme sind leere Worte, ohne Bedeutung und wir können ihr genauso gut per Gesetz verbieten, sie auszusprechen. Wann kommt der erste Prozess gegen eine Hebamme, die mit ihrem intoleranten Gebrauch von Pronomen Eltern gekränkt hat?

In dem Falle heißt es dann: Auf Wiedersehen Jungs, auf Wiedersehen Mädchen. Auf Wiedersehen Männer, auf Wiedersehen zu allem, was es ausmacht, eine Frau zu sein. Und nein, ich denke nicht, dass ein Penis einen Mann ausmacht und eine Vagina eine Frau. Ich will damit sagen, dass, wenn wir nicht grundsätzlich festlegen, dass diese Person zu einem Mann heranwächst, vorausgesetzt sie erleidet keinen frühzeitigen Tod, uns kein Konzept mehr bleibt, das erklärt, was es eigentlich bedeutet, zum Mann zu werden und ein Mann zu sein. Dasselbe gilt für weibliche Personen. Es verliert alles seine Bedeutung. Wir sind dann nur eine Ansammlung geschlechtsloser Wesen, die nicht mehr wissen, wer und vor allem warum sie sind.

Es ist doch so: Wenn eine Gesellschaft nicht länger der Autorität einer Hebamme bei der Feststellung der Identität eines Neugeborenen vertrauen kann, wenn ihre objektiv wahre Äußerung jetzt hinterfragt und aus einer Laune heraus und mit offizieller Genehmigung übergangen werden kann, dann hat unsere Gesellschaft verloren. Das war's.

Lehnen wir uns einfach zurück und beobachten wir, wie die Bewegung in Richtung Niedergang Fahrt aufnimmt - andauernde Unbeständigkeit hat die Tendenz eine eigene Dynamik zu entwickeln - ohne Bremsen. Beobachten wir, wie die Leute an der Macht versuchen uns einzulullen, und uns mit all der Subtilität von Tolkiens Schlangenzunge einreden, dass alles in Ordnung ist. Und dass wir böse Extremisten sind, die sich weigern, die neue Realität anzuerkennen. Lasst uns beobachten, wie verblüfft sie sein werden, wenn ihnen das Ruder aus der Hand genommen und die Agenda in Bereiche hinein vorangetrieben wird, die selbst sie nie zu betreten gewagt hätten oder die sie sich nicht einmal hätten erträumen können. Das passiert, wenn wir die ständige Veränderung und Wandlung idealisieren. Diese beißen auch in jene Hand, die sie füttert.

Und so treiben der Kampf gegen die Realität, der Angriff auf die objektive Wahrheit und der Tod der Sinnhaftigkeit ihrem verrückten, rasendem Höhepunkt entgegen. Lasst uns hoffen, dass es schnell geht und Pläne schmieden, wie wir unsere Gesellschaft von Grund auf neu aufbauen können - aus den Trümmern dieses infantilen Zeitalters und seines verrückten Irrwegs, Wahrheit und Realität zu trotzen.