Fognado, Nebelnado
© Stan Russell
Letzte Woche haben zahlreiche Menschen im US-Bundesstaat Kalifornien etwas am Himmel beobachtet, dass für sie äußerst ungewöhnlich und bedrohlich erschien und sie als »Fognado« (deutsch: Nebelnado, in Anspielung auf Tornado) bezeichneten.

Fognado tauchte am vergangenen Mittwochnachmittag ganz plötzlich über Kaliforniens Natural Bridges State Beach in Santa Cruz auf und zog in Sekundenschnelle über die Köpfe der Strandbesucher hinweg. Während seiner Passage verdunkelte er den Himmel und ließ dadurch die Temperaturen deutlich herabsinken, sodass die die Menschen die Situation noch gruseliger empfanden, als sie es ohnehin schon war. Doch was geschah da am Himmel? War das ein Vorbote der Apokalypse? War es ein geheimes Militärprojekt oder gar außerirdischen Ursprungs?

Wie der Meteorologe Lee Solomon auf KSBW 8 schildert, hat dieses Ereignis offenbar eine ganz natürliche Erklärung und es handelt sich lediglich um ein seltenes Naturphänomen. Er hält es entweder für Schwerewellen, eine Böenfront oder Rollwolke (auch Böenwalze genannt). "Es könnte eine Verbindung zu Schwerewellen haben, die sich vom Norden bis zum Süden Kaliforniens ausbreiten oder irgendeine Art Rollwolke oder Böenfront. So oder so, ist es sehr interessant", sagte er.

Und der nationale Wetterdienst erklärt es ausführlicher: "Zusätzlich zu den niedrigeren Wolken (Stratuswolken) über den Küstengewässern, sieht man auch großflächig die mittelgroßen und hohen Wolken (Konvektionswolken) und die Schwerewellen breiten sich nach Norden durch die Stratuswolken aus. Diese Schwerewellen bilden sich dann, wenn herabsinkende Luft aus hochliegendem Regen/Gewitter die feste Grenzschicht (Meeresschicht) durchstößt. Der Vorgang ist vergleichbar, wie wenn man einen Stein in einen Teich wirft."

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