Krankenhaus, Krankenpfleger
© AP Photo/ Gero Breloer
Ein angehender Krankenpfleger hat mit seiner scharfen Kritik am System der Pflege in Deutschland in der ARD-"Wahlarena" am Montag für Aufsehen gesorgt. Das meldet die Nachrichtenagentur DPA.

Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl hat sich die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel am Montag in der ARD-"Wahlarena" in Lübeck den Fragen der Bürger gestellt. Der 21-jährige Pfleger Alexander Jorde aus Hildesheim warf in der live übertragenen Sendung der CDU vor, sich in ihrem Parteiprogramm keine Sorge um das deutsche Pflegesystem zu machen.

Er warf Merkel vor: "Das Pflege-Personal in Krankenhäusern ist seit Jahren total überlastet. Sie haben nichts dagegen getan. Täglich werde die Würde von Menschen verletzt, zum Beispiel weil sie teilweise stundenlang in ihren Ausscheidungen liegen bleiben müssten."

In ihrer Antwort stellte die Kanzlerin in Aussicht, sich für die Überwindung des Fachkräftemangels in der Pflege, für Verbesserungen des Berufes und seiner Bezahlung einzusetzen, sowie auf Pfleger aus dem EU-Ausland zurückgreifen zu wollen.

Sie rief die Krankenpfleger auf, in den Tarifverhandlungen für höhere Löhne zu streiten.

"Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass zum Schluss alles zu bester Zufriedenheit ist, aber es wird mehr Standard da reinkommen", behauptete die Kanzlerin. "Ich hoffe, dass es in zwei Jahren besser ist."

Die Antwort stellte Pflege-Azubi Jorde nicht zufrieden, der von der Politik öffentliche Kampagnen für Pflegeberufe forderte.

"Wenn's keiner macht, dann wird's brenzlig."