Russische Hacker
Untersuchungen von Twitter-Accounts sollen zeigen, dass ein russisches Bot-Netz am Wahlwochenende massenweise Tweets zur Unterstützung der AfD verbreitet. Zahlreiche Warnungen vor Wahlbetrug geistern durchs Netz.

Automatische Twitter-Nutzer, sogenannte Bots, aus Russland sollen auf dem Kurznachrichtendienst den Verdacht auf Wahlbetrug verbreiten. Wie das Digital Forensic Research Lab (DFRLab) - ein Projekt der Denkfabrik Atlantic Council - in einem Blogbeitrag meldete, sei ein Bot-Netzwerk dabei, besonders Tweets von AfD-Anhängern mit dem Schlagwort "Wahlbetrug" massenhaft zu teilen.


Kommentar: Na klar - wenn etwas nicht so läuft, wie man es will, schiebt man die Schuld auf alles und jeden, um bloß nicht in den Spiegel zu schauen. Dieses narzisstische Manöver ist nicht verwunderlich, denn der "Atlantic Council" ist eine Institution des US-Establishments durch und durch.


Wie die Macher des DFRLabs weiter schreiben, sei die Nutzung des Hashtags "Wahlbetrug" besonders am Samstag stark angestiegen. Er sei zwar auch in den Tagen zuvor schon des Öfteren genutzt worden, doch am Samstag mehr als 400 Prozent öfter als vorher. Das DFRLab schreibt, diese Verbreitung erfolge vor allem durch ein Bot-Netz, welches aus vielen russischen Accounts bestehe und ansonsten viele Inhalte in russischer Sprache verbreite.


Kommentar: Über mehrere Ecken landet man wieder beim bösen Russen, der sich angeblich überall einmischt. Tatsache ist, dass Hacker ihre Identität verschleiern oder gar andere Identitäten vortäuschen können. Dieser ganze "Russland mischt sich ein"-Narrativ ist umso grotesker angesichts der Tatsache, dass es die USA sind, die sich überall auf der Welt einmischen - in Wahlen mittels ihrer NGO-Netzwerke, militätisch über ihre Miliärbasen und die NATO, politisch in Form von "Farbrevolutionen" und Umstürzen... Hier projiziert man die eigene psychopathische Mentalität wohl auf Andere.


"Dann gibt es in fünf Jahren Bürgerkrieg"

Ein Tweet sei am Samstag besonders erfolgreich gewesen. So schrieb eine Nutzerin namens Renate Biller: "Wenn die an der Macht bleiben, dann gibt es in 5 Jahren Bürgerkrieg." Biller verfügte zu dem Zeitpunkt zwar nur über 16 Follower und doch sei der Tweet mehr als 500 mal geteilt worden, ein klares Zeichen auf ein Bot-Netz, heißt es.

Außerdem sei der Account von Renate Biller erst am 9. September eingerichtet worden, laut DFRLab ein Indiz dafür, dass es sich auch hierbei um einen Fake-Account handelt. Das DFRLab schlussfolgert, dass entweder der Manager des Bot-Netzes ein AfD-Anhänger sei oder die AfD das Netz bezahlt habe, um diese Inhalte zu verbreiten.


Andererseits versuchte die AfD laut DFRLab auf Twitter am Sonntag vor allem, ihre Anhänger zu mobilisieren. Mit der Warnung vor Wahlbetrug und der Aufforderung, als Wahlbeobachter tätig zu werden, soll verhindert werden, dass "Stimmen verschwinden".

Dass besonders bei Rechten die Furcht herrscht, es könne am Wahltag zu Wahlbetrug kommen, ist nicht neu. Schon bei der Präsidentenwahl in Amerika waren die Anhänger des damaligen republikanischen Kandidaten Donald Trump davon überzeugt, dass ihnen die Wahl gestohlen werde.


Kommentar: Wahlbetrug ist nichts Neues und es ist überhaupt nicht verwerflich, auf diese Gefahr hinzuweisen. Hier tut man so, als sei es eine Sünde, das Thema überhaupt anzusprechen.


Ein Vorwurf, der auch von Trump selbst auf Twitter verbreitet wurde. Wie sich herausgestellt hat, waren die Vorwürfe haltlos, Trump gewann die Wahl. Bei der heutigen Bundestagswahl hat der Bundeswahlleiter auf Twitter reagiert. Er schrieb, dass Wahlbetrug strafbar sei.