Wesseling - Dauereinsatz für Feuerwehren in der Region: Ein Schwerverletzter bei einem Unfall aufgrund von Aquaplaning, etliche vollgelaufene Keller und ein Blitzeinschlag in ein Stellwerk hielten die Rettungskräfte am Dienstagabend in Atem.
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Am schwersten wurde Wesseling von dem Unwetter getroffen. Für rund eine Stunde regnete es so stark, dass mehrere Straßen überfluteten und etliche Keller vollliefen. An der Kettelerstraße drohte sogar ein Hang abzurutschen.

"Es handelte sich offenbar um eine schmale, aber äußerst ergiebige Unwetterzelle", sagte ein Pressesprecher der Feuerwehr Wesseling am Mittwochmorgen. Die starken Regenfälle konzentrierten sich demnach vor allem auf ein Wohngebiet. Betroffen waren die Gleiwitzer Straße, die Oppelner Straße und die Ketteler Straße. Das Problem war hier, dass ein Feld, welches gerade erst abgeerntet worden war, die großen Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Als Folge schoss ein Schlamm-Wasser-Gemisch in das nahe gelegene Wohngebiet.

Etwa zehn Keller liefen voll. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot fast sechs Stunden im Einsatz. Unterstützung bekamen sie von den Berufsfeuerwehren aus Köln und Erftstadt. Gegen 23.30 Uhr war das Wasser, das zum Teil über einen Meter hoch in den Kellern stand, endlich abgepumpt.

Wie hoch der Schaden ist, konnte bislang noch nicht gesagt werden.

19-Jähriger verunglückt auf nasser Straße

Auf der Kerkrader Straße, noch auf Kölner Stadtgebiet, führten die unwetterartigen Regenfälle zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Autofahrer verunglückte dort gegen 18.20 Uhr mit seinem 3er BMW. Der 19-jährige Kölner verlor vermutlich aufgrund von Aquaplaning die Kontrolle über das Fahrzeug, das daraufhin mehrfach gegen eine Betonschutzwand prallte. Hinzu kam, dass der junge Mann offenbar die Geschwindigkeit nicht an die Witterung angepasst hatte, so die erste Einschätzung des Unfallhergangs der Polizei.

Der 19-Jährige wurde so schwer verletzt, dass ein Rettungshubschrauber landen musste, um ihn in ein Krankenhaus zu fliegen. Die Kerkrader Straße wurde für die Dauer des Rettungseinsatzes gesperrt. Es kam zu langen Staus im abendlichen Berufsverkehr.

Blitzeinschlag in Roisdorfer Stellwerk

Auch auf der Bahnstrecke Köln-Brühl-Bonn sorgte das Unwetter am Dienstagabend für Behinderungen. Gegen 18.20 Uhr schlug ein Blitz in ein Stellwerk der Deutschen Bahn in Roisdorf im Rhein-Sieg-Kreis ein. Es kam zu Signalstörungen, Bahnen konnten nur unregelmäßig fahren oder fielen komplett aus. Der Fernverkehr wurde über den rechtsrheinischen Bereich umgeleitet.

Betroffen war vor allem die RB 48. Es kam zu Rückstaus bis zu den Hauptbahnhöfen in Köln und Bonn.