Tel Aviv (dpa) - Israelis und militante Palästinenser im Gazastreifen haben sich am Sonntag einen weiteren Schlagabtausch geliefert. Die israelische Luftwaffe bombardierte Ziele im Norden des Gazastreifens.

Dabei seien ein Erwachsener und ein Kind verletzt worden, teilten die palästinensischen Gesundheitsbehörden mit. Die israelischen Streitkräfte bestätigten den Luftangriff, nannten aber zunächst keine Einzelheiten.

Zuvor hatten Palästinenser vom Gaza-Streifen aus erneut 17 Kleinraketen und Granaten auf den Süden Israels abgefeuert. Damit sind nach israelischen Angaben seit Donnerstag mehr als 100 Geschosse in Israel eingeschlagen. Menschen wurden am Sonntag zunächst nicht getroffen. Einige Personen würden aber wegen Schocks behandelt, erklärte ein Militärsprecher. Mehrere Raketen seien von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden.

Am Samstag war ein Israeli getötet worden, als eines der Geschosse in ein Wohnhaus in der Stadt Beerscheba einschlug. Mindestens zehn weitere wurden verletzt. Einschließlich der Toten der Terroranschläge vom Donnerstag wurden damit bisher neun Israelis getötet. Die Palästinenser sprechen von bisher 14 Todesopfern der Luftangriffe, zu denen 49 Verletzte kommen. Unter den Toten soll auch ein radikaler Führer der Volkswiderstandskomitees sein.

Auslöser der jüngsten Welle von Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern war eine Serie von Anschlägen auf Busse und andere Fahrzeuge im Süden Israels, bei denen mutmaßliche palästinensische Extremisten am Donnerstag 8 Israelis getötet und 31 weitere verletzt hatten.

Unterdessen hat Ägypten die israelische Entschuldigung für die Todesschüsse auf fünf ägyptische Grenzwächter als nicht ausreichend bezeichnet. «Obwohl die israelische Erklärung positiv erscheint, entspricht sie nicht der Schwere des Vorfalls und der Verärgerung der Ägypter über die israelischen Taten», erklärte das Kabinett nach einem Online-Bericht der halboffiziellen Zeitung «Al-Ahram» vom Sonntag. Außerdem müsse es ein klares Enddatum für die gemeinsame Untersuchung des Zwischenfalls geben.