Es reicht nicht aus, dass nur die USA und Russland miteinander verhandeln, die Atomwaffenpotenziale zu reduzieren. Das muss mehrseitig geschehen und die anderen Atomwaffenmächte einbeziehen. Das hat die russische Botschaft bei den Vereinten Nationen (UNO) erklärt, wie RIA Novosti am Donnerstag berichtet.

Atombombe Explosion
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Es sei inzwischen notwendig, dass die entsprechenden Verhandlungen mehrseitig sein müssen, habe die russische UN-Vertretung auf ihrer Website erklärt. Das Potential anderer Atommächte dürfe dabei nicht unbeachtet gelassen werden. Zugleich wurde kritisiert, dass die Position der Administration des US-Präsidenten Donald Trump zur Reduzierung und Begrenzung der strategischen Angriffswaffen sowie zu den INF-Verträgen über nukleare Mittelstreckenwaffen (Intermediate Range Nuclear Forces) unklar sei.

Die allgemeinen Aussichten für eine nukleare Abrüstung lassen sich laut der russischen UN-Vertretung nur vorsichtig einschätzen. Es müsse berücksichtigt werden, dass die USA eine globale Flugabwehr entwickeln und die Militärstrategie "Prompt Global Strike" ("Sofortiger weltweiter Schlag") umsetzen wollen. Zu beachten sei auch, dass möglicherweise Weltraumwaffen entwickelt werden, einige Länder den Kernwaffenteststopp-Vertrag nicht ratifizieren und dass es ein Ungleichgewicht im Bereich der nichtnuklearen Waffen gibt.

Am Vorabend hatte Russlands stellvertretender UN-Botschafter Wladimir Safronkow die am 7. Juli von mehr als 100 Staaten unterzeichnete Konvention über das vollständige Verbot von Atomwaffen kritisiert. Daran hätten sich die Atommächte nicht beteiligt. Laut RIA Novosti hatte sich das russische Außenministerium gegen die Konvention ausgesprochen, da sie nicht den nationalen Interessen Russlands entspreche.