Alle nordkoreanischen Unternehmen wurden angewiesen, ihre Geschäfte in China einzustellen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen nicht genannten chinesischen Beamten. Hintergrund sind verschärfte Spannungen nach dem jüngsten Atomtest.

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Nachdem der UN-Sicherheitsrat vor zwei Wochen neue Sanktionen beschlossen hatte, sagte das chinesische Handelsministerium, nordkoreanische Firmen und Gemeinschaftsunternehmen in China würden innerhalb von 120 Tagen geschlossen.

Nach Nordkoreas sechstem und bisher größtem Nukleartest in diesem Monat stimmte der UN-Sicherheitsrat einstimmig für eine Ausweitung der Sanktionen gegen Pjöngjang. Diese äußert sich in einem Stopp der Textilexporte in das Land und in einer Deckelung der Brennstoffversorgung.

Es handelt sich um die neunte Resolution des UN-Sicherheitsrates, die Sanktionen auf Grund von Nordkoreas Raketen- und Nuklearprogrammen beinhaltete, seit 2006.

Chinesische Banken unter Druck geraten

In der Vorwoche teilte die chinesische Zentralbank Kreditgebern mit, die UN-Sanktionen gegen Nordkorea strikt umzusetzen. Sie wurden beauftragt, die Erbringung von Finanzdienstleistungen für neue nordkoreanische Kunden einzustellen und Kredite mit bestehenden Kunden abzubauen. Chinesische Banken sahen sich bislang Vorwürfen ausgesetzt, bereitwillig Gelder von und nach Pjöngjang transferiert zu haben.

Insiderquellen berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Banken vor wirtschaftlichen Verlusten und Risiken für ihre Reputation gewarnt wurden, sollten sie nicht in die Umsetzung der Sanktionen einwilligen.

Am Dienstag kündigten die USA zudem Sanktionen gegen acht nordkoreanische Banken und 26 Einzelpersonen an. Die neuen Strafmaßnahmen folgten der Verfügung von US-Präsident Donald Trump über den Zugang Nordkoreas zum internationalen Bankensystem.

Washington äußerte wiederholt Bedenken, dass Peking bei den Atomtests in Pjöngjang nicht hart genug gewesen wäre und warnte davor, dass jede Bedrohung durch Nordkorea eine "überwältigende" Reaktion auslösen wird.

Chinas Präsident Xi Jinping versicherte Präsident Trump, dass sich Peking weiterhin für die Entnuklearisierung Nordkoreas einsetzt und fest entschlossen ist, das Problem über Verhandlungen zu lösen, die zu einer friedlichen Lösung führen.

USA: Kim Jong-un wird "nicht mehr lange da sein"

In den vergangenen Monat sind die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea eskaliert. Washington und Pjöngjang tauschten eine Reihe von gegenseitigen Drohungen aus. Beide Staaten gelobten, das gegnerische Land zu zerstören.


Letzte Woche drohte der nordkoreanische Führer Kim Jong-un mit einem Atomschlag gegen Washington, nachdem Präsident Trump zuvor seinerseits damit gedroht hatte, Nordkorea "vollständig zu zerstören", sollte Nordkorea die USA oder deren Verbündete angreifen.

Pjöngjang sagte, dass die USA dem Land den Krieg erklärt hätten und Nordkorea "jedes Recht hat, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, einschließlich des Rechts, strategische Bomber abzuschießen, auch wenn diese sich nicht im Luftraum unseres Landes befinden".

Die Drohung kam, nachdem Trump auf Twitter geschrieben hatte, dass der nordkoreanische Führer Kim Jong-un "nicht mehr lange da sein wird". Das Weiße Haus dementierte später, dass die USA Nordkorea den Krieg erklärt hätten.