Die russische Regierung hat den Entwurf eines militärischen Kooperationsabkommens mit Ägypten gebilligt. Dieses ermöglicht beiden Ländern, den Luftraum und die Flugplätze des jeweils anderen Landes zu nutzen. Das Abkommen wird noch mit Kairo verhandelt.
Kampfjet
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Der Entwurf wurde vom Premierminister Russlands, Dmitri Medwedew, genehmigt. Vorbereitet wurde das Dokument vom russischen Verteidigungs- und Außenministerium. Beide Ministerien wurden vom Regierungschef beauftragt, das Abkommen mit ihren ägyptischen Amtskollegen auszuhandeln und zu unterzeichnen.

Das Abkommen umfasst die Nutzung des gegenseitigen Luftraums für Kampfflugzeuge, Bomber und militärische Transportflugzeuge, die gefährliche Güter befördern, heißt es in dem Dokument. Das Dokument zur Luftraumnutzung hat eine Laufzeit von fünf Jahren, eine Verlängerung ist möglich.

Ein ägyptischer Militärbeamter bestätigte den Abkommensentwurf. Laut einem Bericht der New York Times würde der Abschluss des Vertrags die größte Ausweitung des russischen Einflusses im Nahen Osten markieren, in diesem Fall ermöglicht durch die Zusammenarbeit mit einem der engsten arabischen Verbündeten der USA.

Die Nachricht kommt, nachdem der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu Kairo besuchte. Die ägyptische Regierung hat zuletzt ihre Verteidigungsbeziehungen zu Russland ausgebaut. In den letzten Monaten haben die beiden Nationen mehrere Rüstungsverträge für russische MiG-29-Kampfflugzeuge, Ka-52-Hubschrauber und andere Waffen unterzeichnet.
Kritiker sagten, dass es auch das neueste Zeichen von Amerikas abnehmendem internationalen Einfluss ist", schreibt New York Times.
Ägypten erhält seit den späten 1980er Jahren jährlich etwa 1,3 Milliarden US-Dollar an militärischer Hilfe von den Vereinigten Staaten. Anfang des Jahres hat die Trump-Administration 291 Millionen US-Dollar an Hilfe gekürzt oder zurückgehalten. Der Grund wäre die Menschenrechtsbilanz von Präsident Abdel Fattah el-Sisi und seine vermeintlichen Beziehungen zu Nordkorea. Sameh Shoukry, der ägyptische Außenminister, bezeichnete den Schritt als "Fehleinschätzung".

In Libyen unterstützt Kairo auch die Regierung von General Khalifa Haftar. Russland steht der Regierung nach dem gewaltsamen Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 wohlwollend gegenüber, während die USA die rivalisierende Einheitsregierung in Tripolis decken.