Der bulgarische Präsident Rumen Radew, der von den westlichen Regierungen mit Argwohn betrachtet wird, weil er russlandfreundlich ist, hat verkündet, dass das Land in Zukunft direkte Erdgaslieferungen aus Russland benötigen wird.
Rumen Radew
Dabei vergleicht er dieses Bestreben seines Landes mit dem Wunsch der EU, das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 umzusetzen.

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Dabei bezog sich Radew nicht nur auf Bulgarien selbst, sondern stellte klar, dass eine Zusammenarbeit mit Russland in Bezug auf dieses Thema eine Frage der Vernunft ist:
"Nennen wir das 'Bulgarian Stream'. Die Vernunft und die Forderungen der Energiesicherheit und der Effizienz diktieren solch ein Herangehen. Dies bezieht sich nicht nur auf Bulgarien, sondern auf die ganze Europäische Union", sagte Rumen Radew in einem Interview mit der russischen Zeitung "Kommersant".

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Dabei betonte der Präsident ebenfalls, dass sich dieses Bestreben nur wenig von den deutschen Absichten, das Pipeline-Projekt Nord Stream 2 umzusetzen, unterscheidet.

Bisher wird Bulgarien nach dem Jahr 2019 zwar bereits russisches Erdgas erhalten: über die Pipeline Turkish Stream, die durch das schwarze Meer verläuft. Das Land muss dabei aber den Transit über die Türkei nutzen.

Um diese Unsicherheiten zu minimieren, wäre eine Versorgung, die weniger Transitländer beinhaltet, für das Land eine bessere Option. Inzwischen ist Radew für Verhandlungen in Moskau eingetroffen:
Radew ist zu einem zweitägigen Besuch nach Moskau gekommen. Am Montag trifft er sich in Moskau mit dem Premierminister Dmitri Medwedew. Am Dienstag hat er einen Termin mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi. Das wird das erste Treffen der Staatschefs Russlands und Bulgariens seit zehn Jahren sein.

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