Wegen heftiger Regenfälle sind in Japan bisher 200 Menschen ums Leben gekommen, Dutzende weitere werden vermisst. Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen.
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Die Zahl der Toten bei den verheerenden Regenfällen in Japan ist auf 200 gestiegen. Dutzende Menschen würden noch immer vermisst, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Donnerstag. Der Einsatz der Suchmannschaften dauere an. Mindestens 10.000 Menschen halten sich in Notunterkünften auf.

Ende vergangener Woche hatten heftige Regenfälle im Westen und Zentrum Japans schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Japans Regierungschef Shinzo Abe hatte wegen der Lage in den Überschwemmungsgebieten eine für diese Woche geplante Auslandsreise abgesagt. Am Mittwoch besuchte er eines der Überschwemmungsgebiete, für Freitag ist ein Besuch in einem weiteren betroffenen Gebiet geplant.

Am Donnerstag sagte Abe den in den Notunterkünften untergebrachten Menschen Hilfe zu. "Wir werden alles tun, was wir können, damit Menschen nicht mehr in unangenehmen Situationen in Notunterkünften leben müssen", sagte er.

Unwetter in Japan: 75.000 Helfer sind im Einsatz

Ende vergangener Woche hatten heftige Regenfälle im Westen und Zentrum Japans schwere Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Seit das Wasser in den überschwemmten Gebieten langsam zurückgeht, suchen Rettungskräfte, darunter Polizisten und Soldaten, in den betroffenen Orten nach Überlebenden und möglichen weiteren Opfern. "Wir wissen, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist, wir geben unser bestes", sagte ein Sprecher der Präfektur Okayama.

Das Ausmaß der Katastrophe wird erst langsam sichtbar, da der Einsatz in zuvor von der Außenwelt abgeschnittenen Gebieten erst jetzt beginnen kann. Nach Regierungsangaben sind etwa 75.000 Helfer an dem Einsatz beteiligt. Viele Einwohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser retten. "Ich habe mein Haus dabei beobachtet, wie es praktisch unterging und konnte nichts tun. Ich habe mich hilflos gefühlt", sagte die 61-jährige Fumiko Inokuchi.

Japans Regierung warnt vor weiteren Erdrutschen

In der Präfektur Ehime waren einige Gegenden Anfang der Woche noch immer schlecht zu erreichen. Ein Sprecher des örtlichen Katastrophenschutzes teilte mit, den Bewohnern würden per Boot und auf dem Flugweg Essen und Wasser gebracht. "Es wird lange dauern, bis die zerstörten Gegenden sich erholen", sagte der Behördensprecher.

Regierungssprecher Suga warnte zudem vor Hitzschlägen aufgrund der hohen Temperaturen. Teilweise war es demnach über 35 Grad Celsius heiß. Besonders wer mit dem Wiederaufbau seines Hauses beschäftigt sei, solle sich vor Sonnenstichen, aber auch vor weiteren Erdrutschen in Acht nehmen.

afp