Ein Skandal bei dem es um Betrug bis Hochverrat geht, erschüttert die russische Raumfahrtorganisation "Roskosmos". Im Moment werden mehrere Abteilungen des Staatsunternehmens von den russischen Aufsichtsbehörden und den Geheimdiensten überprüft.
Roskosmos
© SputnikRazzien bei Russlands Raumfahrtorganisation "Roskosmos": Hochverrat und Betrug
Am vergangenen Freitag, dem 20. Juli, fand im Zentralen Forschungsinstitut für Maschinenbau (ZNIIMasch) eine groß angelegte Durchsuchung statt. Die Razzia erfolgte im Zusammenhang mit Ermittlungen in einem Spionage-Fall.

~ RT Deutsch
Bei dem Spionage-Fall soll es sich um heikle Informationen handeln, die von einem hochrangigen russischen Wissenschaftler an einen NATO-Staat bereits im Jahr 2013 weitergegeben wurden.
Wie die Zeitung Kommersant berichtete, soll der russische Inlandsgeheimdienst FSB einen Mitarbeiter des Forschungsinstituts bezichtigt haben, strenggeheime Informationen über modernste russische Hyperschalltechnologien an ein NATO-Staat überreicht zu haben.

~ RT Deutsch
Bei dem Wissenschaftler handelt es sich um den 74-jährigen Forscher Wiktor Kudrjawzew, der inzwischen angeklagt wurde.
Der Skandal kostete bereits den Direktor des Forschungs- und Analysezentrums der Raumfahrtorganisation, Dmitri Paisson, sein Amt. Er trat zurück, nachdem sein Büro durchsucht worden war. Im Strafverfahren gegen Wiktor Kudrjawzew muss Dmitri Paisson als Zeuge auftreten.

~ RT Deutsch
Seit Montag laufen interne Untersuchungen im ZNIIMasch, um die Sicherheit und Geheimhaltung in Zukunft zu verbessern:
Nach Angaben von "Roskosmos" gilt die Inspektion der Sicherheit und der Geheimhaltung im Betrieb. Ihr Ergebnis soll in einer Woche dem Behördenchef Dmitri Rogosin vorgelegt werden.

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In der Forschungs- und Produktionsvereinigung S. A. Lawotschkin wurde ein weiterer Skandal aufgedeckt:
Der Generaldirektor des Unternehmens, Sergei Lemeschewski, und die Leiterin der Rechtsabteilung, Jekaterina Awerjanowa, wurden des Betruges verdächtigt und festgenommen. Ihre Büros und Wohnungen wurden durchsucht. Die russische Staatsanwaltschaft leitete auch eine Ermittlung gegen den Leiter Igor Tretjakow der Anwaltskanzlei "Tretjakow und Partner" ein. Da er floh, schrieb ihn die Staatsanwaltschaft zur russlandweiten Fahndung aus. Die Verdächtigen sollen durch unbegründete Prämien an die Anwaltskanzlei 332,5 Millionen Rubel oder umgerechnet 4,5 Millionen Euro veruntreut haben. Sergei Lemeschewski legt sein Amt zum 2. August nieder. Ihm drohen bis zu zehn Jahren Haft.

Zuvor hatte der "Roskosmos"-Chef Dmitri Rogosin den Rechnungshof gebeten, alle in der Weltraumbranche tätigen Unterhemen zu überprüfen. Der Politiker hatte das Amt am 24. Mai erneut angetreten. Kurz danach kündigte er an, einzelne Leiter der Staatsbetriebe auswechseln zu wollen. (RIA Nowosti/Kommersant)

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