Nach dem schweren Erdbeben in Indonesien ist die Zahl der Todesopfer auf 73 gestiegen. Rund 28.000 Menschen wurden obdachlos. Viele haben Angst vor Nachbeben. Besonders schwer getroffen wurde die Inselhauptstadt Mamuju.
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Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Todesopfer auf 73 gestiegen. Das teilte die nationale Katastrophenschutzbehörde mit. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern weiter nach Überlebenden. Die Zahl der Verletzten stieg inzwischen auf mindestens 826. Genaue Zahlen gibt es den Behörden zufolge bislang jedoch nicht.

Das Beben hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,2. Sein Epizentrum lag 36 Kilometer südlich der Inselhauptstadt Mamuju und 18 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche.

27.850 Menschen wurden obdachlos

Allein in Mamuju habe das Beben 64 Menschenleben gefordert, sagte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Raditya Jati. "Die Stromversorgung in (der Provinz) Majene und in Mamuju wurde wiederhergestellt", sagte Jati. Soldaten hätten zudem die wichtigsten Straßenverbindung in der betroffenen Region geräumt und wieder für den Verkehr geöffnet.

Luftbilder aus der zerstörten Küstenstadt zeigten Gebäude, die nur noch aus verbogenem Metall und Betonbrocken bestehen, darunter auch das Büro des Regionalgouverneurs. Besonders heftig trafen die Erschütterungen das Krankenhaus von Mamuju. Es sei völlig zerstört worden, berichtete ein Vertreter der örtlichen Rettungsdienste. Aus den Trümmern wurden mehrere Leichen geborgen. Insgesamt wurden etwa 27.850 Menschen obdachlos.


Viele Menschen suchten in notdürftig errichteten Zelten und unter Planen Schutz. Sie trauen sich nicht, in ihre zerstörten Häuser zurückzukehren, da sie einen Tsunami fürchten, der durch ein Nachbeben ausgelöst werden könnte.

Häufige Erdbeben und Vulkanausbrüche

Das Beben hatte die Insel am Freitag in den frühen Morgenstunden erschüttert. Das Unglücksgebiet befindet sich in der Region West-Sulawesi, zwischen Borneo und Neuguinea.

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring. Im Südteil des Archipels schiebt sich die Indo-Australische Platte unter die Eurasische Platte, was zu häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen in der Region führt. Am 26. Dezember 2004 hatte ein Erdbeben vor der Küste Sumatras eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans ausgelöst. Insgesamt 220.000 Menschen starben, darunter 170.000 in Indonesien.