Mammographie
© dpaDie Brust einer Frau wird an einem Mammographie-Gerät zur Brustkrebsfrüherkennung vorbereitet: Die Zahl der neuen Fälle ist in den vergangenen 30 Jahren weltweit auf das Doppelte angestiegen.

Die Zahl neuer Brustkrebs-Fälle ist in den vergangenen 30 Jahren weltweit stark gestiegen. Das berichten US-Forscher in der britische Fachzeitschrift „The Lancet“ (Online-Ausgabe). In den Industrieländern alleine gesehen nahm die Sterberate durch Brustkrebs jedoch ab.

Ebenso sank weltweit gesehen die Erkrankungs- und die Sterberate durch Gebärmutterhalskrebs. Diese Krankheit habe 2010 dennoch zum Tod von 200 000 Frauen geführt. Demnach gab es 1980 weltweit etwa 640 000 Brustkrebs-Neuerkrankungen, drei Jahrzehnte später waren es schon 1,6 Millionen. Zugleich nahmen - in einem langsameren Tempo - weltweit gesehen auch die Todesfälle durch Brustkrebs zu, von etwa 250 000 (1980) auf 425 000 (2010). Beide Zahlen stiegen schneller als die Weltbevölkerung.

Wie die Forscher vom Institute for Health Metrics and Evaluation (Institut für Gesundheitskriterien und Evaluation) der Universität von Washington in Seattle weiter schreiben, treten heute 51 Prozent der registrierten Brustkrebs-Erkrankungen in Entwicklungsländern auf. 1980 lag dieser Anteil erst bei 35 Prozent. Das Institut untersuchte den Trend von Brust- und Gebärmutterhalskrebs aus mehr als 300 Krebsregistern von 187 Ländern.

Die Sterberate durch Gebärmutterhalskrebs sei in Industrieländern vor allem wegen der Vorsorgeuntersuchung stark gesunken. „Frauen in Ländern mit höherem Einkommen wie den USA und Großbritannien profitieren von der Krebsfrüherkennung, medikamentösen Behandlung und von Impfstoffen (gegen Gebärmutterhalskrebs)“, sagte einer der Autoren, Rafael Lozano.

In Industrieländern wie den USA lag die Sterberate durch Brustkrebs 1980 bei 1 von 32 Frauen, 30 Jahre später war sie auf nur noch 1 von 47 Frauen gesunken. Im afrikanischen Ruanda fand die Studie den entgegengesetzten Trend. Dort ist heute 1 von 60 Frauen vom Tod durch Brustkrebs bedroht statt zuvor 1 von 97.

dpa