Im Film Minority Report aus dem Jahr 2002 sieht Tom Cruise Morde voraus und verhindert sie, bevor sie geschehen. Der Film könnte bald Realität werden: Das US-Heimatschutzministerium arbeitet seit 2008 an einem Programm, mit dessen Hilfe Sicherheitskräfte an Flughäfen oder auf Großveranstaltungen vermeintliche Gewalttäter vorab identifizieren. Nun sind umfassende Unterlagen zu dem Projekt öffentlich geworden.
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Veröffentlicht wurden die Dokumente zum Future Attribute Screening Technology (FAST) genannten Projekt von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Privacy Information Center (EPIC). Diese hat durch zwei Anfragen im Rahmen des Freedom of Information Acts, dem US-amerikanischen Gegenstück zum deutschen Informationsfreiheitsgesetz, die umfassenden Unterlagen zum Projekt erhalten. EPIC zufolge sollen die Behörden durch FAST im Stile von Minority Report zukünftige Verbrechen beziehungsweise die Absicht dazu vorhersehen. Das Programm soll dabei auch bei Menschen funktionieren, die vorab noch kein Verbrechen begangen haben.

Erster Test in der Öffentlichkeit bereits vollzogen

Die Entscheidung, ob eine Person verdächtig ist oder nicht, trifft FAST dabei aufgrund verschiedener physiologischer Faktoren. Unter anderem soll das Programm ohne Körperkontakt Herzschlag und Atmung messen. Des Weiteren werden Bilder, Video und Tonaufnahmen der Person sowie Verhaltensweisen in die Entscheidung mit einbezogen.

Zum Einsatz soll FAST später bei Großveranstaltungen, wie etwa Konferenzen oder Sportveranstaltungen, kommen. Aber auch ein Einsatz an Flughäfen ist denkbar. Einen ersten Feld-Test sollen die Behörden bereits Anfang des Jahres im Nordosten des Landes durchgeführt haben, allerdings nicht an einem Flughafen. Ergebnisse des Textes hat EPIC aber bislang nicht einsehen können. Bei Labortests lag die Erfolgsrate laut früheren Berichten bei 78 Prozent.