Dortmund/Freiburg - Ein Dortmunder Bürger hat den Papst angezeigt, weil Benedikt XVI. bei seinem Besuch in Freiburg im Papamobil wiederholt nicht angeschnallt gewesen sei. Die Anwaltskanzlei Sundermann aus dem westfälischen Unna bestätigte am Freitag einen Bericht der Westfälischen Rundschau.

Hinter der Anzeige bei der Stadt Freiburg stehe ein Mandant aus Dortmund, so die Kanzlei. Der biete nicht nur zwei eigene Zeugen auf, sondern verweise auch noch auf den Erzbischof von Freiburg, den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, und Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). Sie könnten die Ordnungswidrigkeit sicher ebenfalls bezeugen, erklärte die Kanzlei Sundermann.

Jetzt müsse geklärt werden, ob der Papst einfach deutscher Bürger oder ein Staatsoberhaupt sei, das diplomatische Immunität genieße. Die Kanzlei hat das für sich noch nicht herausgefunden. In Freiburg müssen ebenfalls die Rechtsgelehrten ran. Die Stadt bestätigte aber zunächst einmal den Eingang der Anzeige.

Hintergrund der Anzeige ist nach Aussagen der Kanzlei ein Schreckerlebnis des Mandanten. Nach dem Papstbesuch habe sich ein Unfall mit Toten ereignet. Die Insassen seien nicht angeschnallt gewesen. Der Mandant, selbst nicht Kirchenmitglied, denke aber auch an die Sicherheit des Papstes. Selbst bei Schrittgeschwindigkeit könne sich der Heilige Vater bei einem Aufprall schwer verletzen. Anschnallen wäre durchaus möglich, meinte der Anwalt. Das Papstmobil verfüge über Sicherheitsgurte.

dpa