Wissenschaftliche Untersuchungen der Sterberaten lassen vermuten, dass die Atomkatastrophe von Fukushima bereits 14.000 Todesopfer in den USA gefordert hat. Es verwundert, dass die Kindersterblichkeit vor allem in den USA nach Fukushima auffällig anstieg. Stehen diese Todesfälle in direktem Zusammenhang mit dem Atomunfall?
Friedhof
© UnbekanntLaut wissenschaftlichen Studien forderte die Atomkatastrophe in Fukushima bereits die ersten Tote.
14 000 Tote in der USA nach Fukushima?

In einer wissenschaftlichen Studie, die in der Fachzeitschrift International Journal of Health Services veröffentlicht wurde, wurden erstmals Schätzungen zur allen Todesfälle in den USA nach der Atomkatastrophe in Fukushima abgegeben. Die Verfasser der Studie - Joseph J. Mangano und Janette D. Sherman - stellten nach dem Reaktorunglück einen unerwarteten Anstieg der US-Sterberaten fest. In den ersten 14 Wochen nach der Katastrophe in Fukushima sind mindestens 14 000 Menschen in den USA gestorben. Der Grossteil dieser Todesfälle betraf Kinder im Alter von unter einem Jahr.

Kindersterblichkeit in den USA stieg nach Fukushima

Joseph J. Mangano und Janette D. Sherman untersuchten die Sterbefälle jedoch nicht nur nach der Katastrophe in Fukushima, sondern bereits in den Monaten und Jahren zuvor. Nur so waren die Wissenschaftler dazu in der Lage, fundierte Vergleiche zwischen Vorher und Nachher zu ziehen und mögliche Folgen des Atomunfalls. Interessanterweise war die Kindersterblichkeitsrate vor der Katastrophe um 8,37 Prozent gesunken, während sie in den Wochen danach um 1,8 Prozent anstieg. Bei den Erwachsenen wurde in den Wochen nach Fukushima eine Sterblichkeitsrate von 4,4 Prozent festgestellt. Im Vergleich dazu betrug die Sterblichkeitsrate im Jahr zuvor 2,34 Prozent, was ungefähr die Hälfte ist.
„Todesfälle wurden in allen Altersgruppen festgestellt. Wir stellen allerdings zum wiederholten Male fest, dass Kinder am stärksten betroffen sind. Der Grund dafür liegt darin, dass ihr Gewebe sich schnell vervielfacht, ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist, und dass die Dosis der Radioisotope im Verhältnis zu Erwachsenen grösser ist.“
fügte Mangano hinzu.

Vergiftet die Strahlung die ganze Welt?

Während der ersten Monate, in denen sich die Katastrophe in Fukushima ereignete, berichteten wir bereits von Strahlungshöchstwerten in Milch, Regenwasser und in allgemeinen Lebensmittelvorräten in den USA und im Ausland. Zu diesem Zeitpunkt konnte man noch keine konkreten Schädigungen an Menschen ausserhalb Japans feststellen. Zeigen sich nun - etwa 10 Monate nach der Katastrophe - die ersten Auswirkungen? Ist das nur die Spitze des Eisbergs? Welche Gefahr erwartet uns noch?
„Diese Studie über die gesundheitlichen Schäden durch Fukushima ist die erste dieser Art. Sie ist besorgniserregend und gibt deutlich zu erkennen, dass die Untersuchungen über die Gesundheit fortgesetzt werden sollten, um den wahren Einfluss von Fukushima in Japan und auf der ganzen Welt festzustellen. Solche Ergebnisse sind wichtig für die aktuelle Debatte über die Errichtung von neuen Reaktoren und darüber, wie lange die alten Reaktoren in Benutzung bleiben sollten.“
sagte Mangano.

Doch all diese Untersuchungen bringen den bereits Verstorbenen nichts mehr. Es wäre eigentlich Aufgabe unserer Regierungen, uns Menschen rechtzeitig vor eventuellen Gefahren zu warnen, anstatt die Katastrophe totzuschweigen, um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden.

Quellen

1. Mangano and Sherman „An unexpected mortality increase in the United States follows arrival of the radioactive plume from Fukushima: Is there a correlation?“ International Journal of Health Services, Volume 42, Number 1, Pages 47 - 64, 2012 (Ein unerwarteter Anstieg der Sterberate in den USA nach der Ankunft der radioaktiven Luft aus Fukushima: Gibt es einen Zusammenhang?)
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2. Market Watch pres release „Medical Journal Article: 14,000 U.S. Deaths Tied to Fukushima Reactor Disaster Fallout“ Dec. 19, 2011, 11:00 a.m. EST (Medizinischer Fachzeitschriftenartikel: 14.000 US-Todesfälle werden mit der Reaktorkatastrophe in Fukushima in Verbindung gebracht)
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