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© Lothar Koch
Die Kälte in Schleswig-Holstein macht den Vögeln an der Nordseeküste zu schaffen. Die Schutzstation Wattenmeer geht davon aus, dass derzeit täglich mehrere Hundert Tiere verenden. Auf den vereisten Wattflächen finden sie keine Nahrung mehr. In Büsum (Kreis Dithmarschen) haben die Umweltschützer zahlreiche tote Vögel gefunden. Allein an dem nur gut zwei Kilometer langen Abschnitt am westlichen Büsumer Außendeich wurden mehr als 90 verendete Tiere eingesammelt. Vor allem Austernfischer sind der sibirischen Kälte zum Opfer gefallen. Auch auf den Inseln Amrum und Sylt wurden tote Vögel gemeldet. Hier sind Dutzende verendete Rotschenkel, Knutt- und Alpenstrandläufer angeschwemmt worden.

Die Vögel haben keine Fettreserven

Nach Ansicht des Vogelexperten der Schutzstation Wattenmeer, Klaus Günther, hält die Kälte jetzt schon so lange an, dass die Tiere ihre Fettreserven aufgebraucht haben. Er geht deshalb davon aus, dass weitere Vögel verenden werden, solange die Frostperiode andauert. Die hohen Winterverluste könnten die ohnehin schon negative Bestandsentwicklung einiger Arten im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer weiter verschärfen. Spaziergänger werden aufgerufen, möglichst großen Abstand zu den rastenden Vögeln zu halten. Werden die Tiere nämlich aufgeschreckt, kostet sie das viel Energie.

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