Erst haben die Maya angeblich für dieses Jahr den Weltuntergang vorhergesagt - leuchten sie uns nun den Ausweg? Derzeit geht ein erstaunliches Foto um die Welt: Es zeigt einen rosa Lichtstrahl, der aus einem Maya-Tempel in den Himmel ragt.
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© Hector Siliezar

Die Welt geht am 21. Dezember 2012 unter - das zumindest sollen die Maya vor gut tausend Jahren prophezeit haben, wie manche selbsternannte Propheten behaupten. Bislang jedoch sieht die Menschheit ihrem Ende ziemlich gelassen entgegen. Vielleicht muss sie noch aufgerüttelt werden? Ein leuchtendes Zeichen könnte helfen. Und tatsächlich geht nun ein Foto um die Welt, das einen rosa Lichtstrahl zeigt, der aus einem Maya-Tempel in den Himmel zu ragen scheint.

In zahlreichen Blogs wird die Erscheinung aufgeregt diskutiert: Einem Volk, das den Weltuntergang Jahrhunderte voraussehen konnte, wäre es ja schließlich auch zuzutrauen, der Welt den Ausweg zu leuchten. Wissenschaftler sind anderer Meinung: Sie halten den Strahl für einen Bildfehler auf dem Foto, das mit einer Handykamera geschossen worden sein soll.

Ein gewisser Hector Siliezar aus Los Angeles soll der Urheber der Aufnahme sein. Er habe sie bereits am 24. Juli 2009 auf seiner Mexikoreise aufgenommen, berichtet das Internetportal Earthfiles.com. Drei Bilder habe er von der Kukulkán-Pyramide auf der Halbinsel Yucatán geschossen, wird Siliezar zitiert. Und, oh Wunder: Mit bloßem Auge sei die Leuchtfackel gar nicht zu sehen gewesen. Erst eines der Fotos hätte das Licht gezeigt.

"Es ist eine tolle Aufnahme"

Es ist durchaus eine beeindruckende Aufnahme: Senkrecht wie ein Monument sticht die rosa Säule in den Himmel über dem Tempel; dunkle Wolken verstärken die Dramatik. "Es war beeindruckend", schwärmte Siliezar laut Earthfiles.com. "Niemand, auch kein Touristenführer, hatte so etwas je gesehen."
Auch Nasa-Forscher Jonathan Hill, der Fotoaufnahmen fremder Planeten auswertet, zeigte sich laut einem Bericht des Wissenschaftsportals "Livescience.com" angetan. Das rosa Licht habe aber wohl eine technische Ursache: Es sei vermutlich durch ein Gewitter entstanden. Ein Blitz habe mit seinem grellen Licht die Sensorik der Handykamera gestört und ein Artefakt erzeugt.

Dass der Strahl in der Realität nicht existiert habe, zeige sich auch, wenn man ihn isoliere: Er verlaufe perfekt senkrecht. Es sei allzu zufällig, dass der Fotograf seine Kamera perfekt senkrecht zum Lichtstrahl gehalten haben soll. Dennoch, sagt Hill: "Es ist eine wirklich tolle Aufnahme".

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war von mehreren Fotos die Rede, auf denen der Lichtstrahl zu sehen gewesen sein soll. Das ist falsch. Er ist offenbar lediglich auf einem der Bilder zu erkennen. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

boj