Sturm auf die Bastille
© WikipediaSturm auf die Bastille, Jean-Pierre Houel, (1735-1830)
In allen Euro - Ländern steigt die Arbeitslosigkeit auf Rekordhoch, denn nicht alle Euro - Länder konnten wie Deutschland mit der Agendapolitik Vorsorge betreiben. Durch die statistischen Verschiebungen zwischen ALG I und ALG II verschwinden immer mehr Arbeitslose im Nirwana der Agendapolitik. Zählt man aber akribisch alle Arbeitssuchenden zusammen, dann kommt man „ganz locker“ auf mindestens 6 Millionen Deutsche, die eine feste Arbeitsstelle suchen. Und urplötzlich liegt auch Deutschland bei einer tatsächlichen Arbeitslosenquote von erstaunlichen
16,6%.

Nun kommt Ministerin von der Leyen schon wieder ins Schwimmen, denn ihre „geschönten“ Zahlenwerke verlieren an Wahrheitsgehalt und an Glanz. Da gehen andere Euro - Länder mit der Wahrheit gelassener um. Die Arbeitslosigkeit in Griechenland ist auf ein neues Rekordhoch gestiegen.

Wie die griechische Statistikbehörde Elstat in Athen mitteilte, betrug die Arbeitslosenquote im März 2012 bereits 21,9%. Das ist der bis heute höchste Stand in der Geschichte Griechenlands. Vor 12 Monaten lag die Arbeitslosenquote noch bei 15,7%. Also 0,9% unter der von Deutschland. Es zeigt deutlich, dass die Euro - Länder schon viel zu lange um den heißen Brei herumreden und die tatsächlichen Volksschäden verschweigen. Eilfertig schiebt man den vermeintlich „faulen“ oder „dummen“ Griechen die Schuld in die Schuhe. Wenn „DAS“ nicht ausreicht weicht man ansatzlos auf Spanien aus. Noch nimmt man falsche Rücksicht auf den neuen französischen Präsidenten, denn ansonsten könnte man sehr leicht auch auf das französische Wirtschaftsdesaster verweisen. Alle Regierungen der Euro - Länder verschließen ihre Augen vor der zu erwartenden Bankenkrise und lassen zu, dass die Panik der Killerkapitalisten die Zinsen ins Unerträgliche treibt. Der Europäische Stabilitätsmechanismus, der ab Juli 2012 gelten soll, hat schon versagt bevor er eingeführt wird. Für Griechenland und Spanien kommt er zu spät und in Frankreich wird er das frühe Scheitern von Präsident Hollande offenlegen.

Die Kluft zwischen dem politischen Anspruch und der grausamen Wirklichkeit wächst im Minutentakt.

Bereits ab morgen könnte es in unserer Heimat zu Hamsterkäufen von Grundnahrungsmitteln Kartoffeln, Reis, Nudeln, Salz, Zucker, Mehl, Tee und Konserven sowie Trinkwasser kommen, denn das Vertrauen in den Euro schmilzt quasi wie warme Butter in der glühenden Mittagssonne. Derweil träumt der realitätsentrückte EU - Kommissionspräsident José Manuel Barroso von der Euro - Rettung und einer europäischen Bankenunion. Nach der Seifenblase von Angela Merkel wird auch der Fiebertraum von Barroso platzen und eindrucksvoll dokumentieren, wie überflüssig das Parlament in Brüssel geworden ist. Dort schafft man keine neuen sicheren Langzeitarbeitsplätze - dort werden sie massenhaft vernichtet. Was die Menschen in unserer Heimat - abhängig Beschäftigte, aktuelle Rentenbezieher, Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen - dringend brauchen ist die sofortige Verstaatlichung aller deutscher Bankinstitute. Die anderen [ Noch- ] Euro - Länder werden dem deutschen Vorbild umgehend folgen. Eine grenzüberschreitend europäische Bankenaufsicht verlängert lediglich das Dahinsiechen des kaputten Euros. Sie ist genauso unsinnig und teuer, wie das Palaver - Parlament in Brüssel.

Wann stellt man die Ängste, Sorgen und Nöte der Menschen in unserer Heimat endlich einmal vor die „billigen“ Bedürfnisse der Lobbyisten und Schmarotzer in Brüssel? Hätten wir in Deutschland noch alle Gelder, die in Brüssel und für den Euro seit 11 Jahren sinnlos verbrannt wurden, dann brauchte sich niemand in unserer Heimat vor Alters-, Kinder- oder Flächenarmut fürchten.

Udo Piasetzky / Vorstandsvorsitzender / Deutscher Rentenschutzbund e.V.