Den vielen Wandersleuten des Karstwandenveges am "Alten Stolberg" und den zahlreichen Besuchern des beliebten Kinderspielplatzes in Steigerthal - zumeist Nordhäuser Eltern mit Kindern - ist nicht entgangen, dass sich seit kurzem ein neuer, noch tieferer Erdfall in unmittelbarer Nachbarschaft des Kinderspielplatzes aufgetan hat...

Dieser Erdfall ist erneut Zeugnis dafür, dass die chemischen als auch biologischen Abwasser des Ortsteils SteigerthaI aufgrund des alten, maroden Kanalsystems teilweise ungeklärt in einem Ponor des Erdfalls versickern und somit in das Karstgrundwasser gelangen.

Den Umweltbehörden ist diese Problematik seit Jahrzehnten bekannt, jedoch wird die Sachlage immer wieder falsch dargelegt und behauptet, dass die Abwasser zunächst erst einmal in den Krumbach des Ortes fließen und damit die Sachlage nicht ganz so prekär sei. Ein geologisches Gutachten belegt aber, dass der Krumbach erst rund 1 Kilometer vom Ort entfernt beginnt und somit die Abwasser direkt im Grundwasser versickern.

Vor kurzem wurden umfangreiche Säuberungsmaßnahmen des Abwassergrabens in Steigerthal durch den Stadtentwässerungsbetrieb Nordhausen in Auftrag gegeben und im selben Zuge der letzte Erdfall augenscheinlich verfüllt und begradigt. Nun ist drei Meter weiter wieder ein neuer, noch größerer Erdfall entstanden, da die Auslaugungsvorgänge des in Wasser löslichen Gipsgesteins auch unterirdisch immer weiter voranschreiten. Aufgrund der hydrogeologischen Gegebenheiten tritt ein Teil des eingeleiteten Abwassers an unterhalb liegenden Quellen wieder zutage. Es besteht also permanent die Gefahr der Trinkwasserbelastung!

In diesem Zusammenhang fordern wir Aufklärung hinsichtlich der vom Landratsamt veröffentlichten Publikation im Internet-Forum unter www.karstwanderweg.de- Rubrik Karstschutz/Karstgrundwasser - in der folgender Auszug nachzulesen ist: "Das Karstgrundwasser aus reinen Quellvorkommen des Tiefengrundwassers ist reich an gelösten Stoffen und wird deshalb in Förste als gesundheitsförderndes Mineralwasser abgefüllt. Wegen seiner großen Grundwasservorkommen werden die Karstgebiete bei Herzberg am Harz (Pöhlder Becken) und bei Nordhausen für die regionale Trinkwasserversorgung genutzt"!

Was lässt sich aus dieser Aussage schlussfolgern? Warum wurde der Bereich um Steigerthal kurzfristig vom Thüringer Landesverwaltungsamt aus der Trinkwasserschutzzone (Notfallversorgung) herausgenommen?

Wir fordern das Ministerium für Umwelt und Naturschutz des Landes Thüringen auf, die Fördermittel für den Ortsteil Steigerthai kurzfristig bereitzustellen, damit die Baumaßnahmen für Kanal und Straßen umgehend beginnen können.