Obwohl die Staaten in Europa mehr Geld einnehmen, sind die Staatsschulden im Vergleich zur Wirtschaftsleistung deutlich gestiegen. Kaum ein EU-Mitglied konnte seinen Schuldenstand gemessen am Bruttoinlandsprodukt verbessern.

Die Staatsverschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt in Europa hat im vergangenen Jahr eine Rekordmarke erreicht. Sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten EU stieg die Staatsschuldenquote. Bei den Euroländern lag die die Schuldenquote im vergangenen Jahr bei 87,3 Prozent. Im Jahr 201o betrug sie noch 85,4 Prozent. In der EU stiegen die Staatsschulden von 80 auf 82,5 Prozent. Dies teilte nun die Statistikbehörde der EU (Eurostat) mit (hier).

Von 2010 auf 2011 verbesserte sich der Schuldenstand lediglich in sechs EU-Ländern. In den übrigen 21 Staaten stiegen die Schulden teilweise massiv. Vor allem das ohnehin angeschlagene Griechenland verzeichnete eine deutlich höhere Schuldenquote (mehr hier). Deutschland liegt mit einer Staatsverschuldung von 80,5 Prozent im Mittelfeld der EU-Mitglieder.

Wie stark die Schulden gemessen an der Wirtschaftsleistung in den vergangenen Jahren in Europa gestiegen sind, zeigt ein Blick zurück ins Jahr 2008: Damals lag die Schuldenquote der Euroländer bei 70,2 und die aller EU-Länder bei 62,2 Prozent des BIP.

Die steigenden Schulden sind mit den erhöhten Ausgaben im Zuge der Krise in der Eurozone zu erklären. Denn die Einnahmen der Staaten stiegen sogar leicht an: Im vergangenen Jahr nahmen die EU 27 44,7 Prozent des BIP ein. Im Jahr 2010 waren es noch 44,1 Prozent. In der Eurozone stiegen die Einnahmen ebenfalls von 44,8 auf 45,4 Prozent.