Die ägyptische Regierung hat aus Protest gegen die israelische Tötung des Hamas-Militärchefs Ahmed Dschabari im Gazastreifenseinen Botschafter aus Tel Aviv zurückgerufen. Der ägyptische UN-Botschafter wurde angehalten, eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats zu beantragen. Das sagte ein Sprecher von Präsident Mohammed Mursi, der von einem "brutalen Angriff" sprach, bei dem "mehrere Märtyrer und Söhne des palästinensischen Volks" getötet worden seien. Zudem sei der israelische Botschafter einbestellt worden.

Zuvor hatte Außenminister Mohammed Kamel Amr vor einer Eskalation gewarnt und Israel zum sofortigen Stopp seiner Luftangriffe aufgerufen. Die regierende Partei der Muslimbrüder warnte, die Regierung in Kairo werde nicht mehr wie in der Vergangenheit zulassen, dass die Palästinenser zum Ziel israelischer Aggression würden.

Die Arabische Liga kündigte für Donnerstag oder Samstag eine Sondersitzung an. Palästinenserpräsident Machmud Abbas hatte zuvor eine solches Treffen gefordert.

USA: Israel darf sich verteidigen

Die USA erklärten, die Entwicklung der Situation im Gazastreifen genau zu beobachten. "Wir sind solidarisch mit unserem israelischen Partner in seinem Recht, sich selbst zu verteidigen", sagte ein Pentagon-Sprecher.


Kommentar: Diese Argumentation wird seit Jahren verwendet, dass Israel als Opfer dasteht (wobei Palästina unterdrückt wird und dessen Bevölkerung). Und die ganzen Todesopfer auf palästinensischer Seite Kollateralschäden sind.


Bundesaußenminister Guido Westerwelle rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Es dürfe nicht zu einer neuen Spirale der Gewalt kommen. Ähnlich äußerten sich die britische Regierung und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Der russische Außenminister Sergej Lawrow forderte ein Ende der Gewalt im Gazastreifen.