Fünf Menschen hat ein Geisterfahrer auf der A5 im Nebel totgefahren, auch er selbst starb. Eine Ersthelferin, die kurz darauf von einem weiteren Auto erfasst wurde, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Den Helfern bot sich bei Lahr ein Bild des Grauens.
Bild
© Reuters
Den Einsatzkräften bot sich ein schreckliches Bild am Unfallort: Auf der Autobahn 5 bei Offenburg liegen, verteilt über eine Strecke von etwa 100 Metern, Leichenteile und Trümmer von vier Autowracks. Es dauert eine Weile bis die Polizei den Unfallhergang rekonstruieren kann.

Gegen 6.00 Uhr morgens fährt ein Geisterfahrer in einem weißen BMW auf die A 5. Es ist noch dunkel und durch den dichten Nebel erkennt der Fahrer eines vollbesetzten VW Touran den entgegenkommenden Wagen viel zu spät. Der Minibus stößt frontal und mit hoher Geschwindigkeit mit dem Geisterfahrer zusammen. Der Falschfahrer und die fünf Insassen des VWs sterben.

Helferin im Nebel übersehen

Der Motorblock des Kleinbusses wurde bei der Kollision herausgerissen. Die Insassen, zwei Frauen im Alter von 23 und 36 Jahren sowie drei Männer von 26, 27 und 30 Jahren werden teilweise aus dem Wagen herauskatapultiert. Auch sie erliegen sofort ihren schweren Verletzungen.

Eine 37-Jährige, die als erstes mit ihrem Auto zur Unfallstelle kam, wollte helfen und parkte ihren Wagen auf dem Standstreifen. Doch dann passierte das nächste Unglück: Ein Autofahrer übersah die Frau im Nebel und überrollte sie. Ein weiteres Fahrzeug prallte daraufhin in die ungesicherte Unfallstelle. Die Helferin kam schwerst verletzt ins Krankenhaus, wird aber wohl überleben. Die Insassen der beiden anderen Autos wurden glücklicherweise nur leicht verletzt.

Autobahn beidseitig mehrere Stunden gesperrt

Erst gegen 8.00 Uhr, als die Morgensonne aufgeht und die Sicht sich langsam verbessert, wird den Feuerwehrmännern, den Helfern des Roten Kreuzes und den vier Notärzten das ganze Ausmaß des Unglückes bewusst. Die Leichen liegen auf etwa hundert Metern Strecke in einem dichten Teppich aus Fahrzeugteilen.

Zwei Sachverständige und eine Gerichtsmedizinerin versuchen den Unfall zu rekonstruieren und die Opfer zu identifizieren. Ein Polizeihubschrauber versucht am Vormittag zweimal vergeblich Übersichtsaufnahmen aus der Luft zu machen. Erst gegen 13.00 Uhr lichtet sich der Nebel und die Aufnahmen können gemacht werden.

Die A5 ist stundenlang komplett gesperrt. Auch die nicht betroffene Gegenfahrbahn ist abgeriegelt, um mögliche Gaffer zu vermeiden.

kjo/dpa