Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen, weil ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt wird. Nur "ein paar Vollpfosten" spielen nach Angaben der Polizei "Katz und Maus" mit den Helfern und verzögern dadurch die Sprengung der Bombe.
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© dapdViele Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
In Hannover ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt worden. Die Sprengung sei gegen 17.20 Uhr erfolgt und habe nach ersten Erkenntnissen keine Schäden verursacht, sagte ein Feuerwehr-Sprecher. Wegen der Sprengung mussten rund 25.000 Menschen in den Stadtteilen Vahrenheide und Sahlkamp ihre Häuser verlassen, ein weiterer Blindgänger erwies sich indes als ungefährlich.

Die britische Zehn-Zentner-Bombe mit zwei Langzeitzündern lag auf einem Privatgrundstück vor einem Mehrfamilienhaus. Teile der Bombe waren beschädigt, doch ging von ihr dem Sprecher zufolge noch immer Gefahr aus. Vor der Sprengung wurde die Bombe mit Sand, Stroh und Wasserbehältern abgesichert. In einem anderen Fall gaben die Experten zuvor Entwarnung: Eine weitere entdeckte Fliegerbombe war bereits verrottet und daher ungefährlich. In ähnlichen Fällen kam es in München und im niederrheinischen Viersen zu großen Schäden.

Die Sprengarbeiten verzögerten sich nach Angaben des Feuerwehr-Sprechers, weil sich einzelne Bewohner trotz der Räumung zunächst weiterhin in dem Gebiet aufhielten. "Einige Rowdys und Chaoten haben uns heute das Leben schwer gemacht", sagte der Sprecher. "Das war ärgerlich." Fast alle Anwohner hätten es geschafft, pünktlich ihre Häuser zu verlassen.

"Aber ein paar Spinner haben sich einen Spaß daraus gemacht, mit der Polizei Katz und Maus zu spielen", sagte der Sprecher. Gegen 13. 00 Uhr sei die Feuerwehr eigentlich schon einsatzbereit gewesen - "aber wegen ein paar Vollpfosten mussten die anderen unnötig lange in den Sammelunterkünften zubringen."

Für die Anwohner war eine Sammelstelle in einer Schule eingerichtet worden. Betroffen waren auch zwei Alten- und Pflegeheime, rund 170 Heimbewohner wurden mit Krankenwagen vorübergehend in ein Schulzentrum gebracht. Kurz nach der Sprengung konnten die Bewohner am frühen Abend in ihre Häuser zurückkehren. Insgesamt waren rund tausend Kräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz.

Auch mehr als 67 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Deutschland nach wie vor regelmäßig Blindgänger gefunden. Häufig können sie vom Kampfmittelräumdienst entschärft werden. Immer wieder müssen sie aber auch gesprengt werden, da eine Entschärfung zu gefährlich wäre.

Quelle: n-tv.de , dpa