Eine Umfrage eines vom Deutschen Bundestag eingerichteten Zentrums zerstört Mythen über die russische Annexion der Krim
© KremlUnterzeichnung des Abkommens über den Beitrit der Krim zur Russischen Föderation durch den Vorsitzenden des Staatsrats der Krim Vladimir Konstantinov, den Ministerpräsidenten der Krim Sergei Aksyonov, den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem Vertreter des Stadtrats von Sewastopol Alexei Chaly.
Das unabhängige
Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOIS), dessen Gründung
vom Deutschen Bundestag 2015 nach Beginn des Ukraine-Konflikts beschlossen und das im Oktober 2016 in Berlin seine Arbeit aufgenommen hat, soll "aktuelle politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen" in Osteuropa untersuchen. Jetzt ist ein
Bericht von Prof. Dr. Gwendolyn Sasse,
der Leiterin des Zentrums, erschienen, der angesichts des Konflikts zwischen Russland und der Nato ein heißes Thema anpackt, denn mit der Abspaltung der Krim und der Aufnahme in die Russische Föderation hatte Moskau und die Krimbevölkerung des Westen überrascht, der schnell mit Sanktionen reagierte.
Mit einer Umfrage wurde nun versucht, die Stimmung der Menschen auf der Krim zu eruieren. Befragt wurden im Frühjahr 1800 Bewohner der Krim, zudem wurden 200 Tataren befragt, die in der Regel Muslime sind. Die große Mehrheit der Krim-Bürger sind orthodox und gehören mit 62 Prozent mehrheitlich dem Patriarchat von Moskau und der ganzen Rus an. 4,6 Prozent sind bei der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, 14 Prozent gehören anderen orthodoxen Gemeinschaften an, 16 Prozent sind muslimisch.
Das westliche Narrativ ist, dass nach dem Sturz bzw. der Absetzung der Janukowitsch-Regierung Russland "grüne Männchen" auf die Krim geschickt hat, um die Halbinsel unter Kontrolle zu bringen und das ukrainische Militär auszuschalten.
Die Krim ist für Russland strategisch wegen des Stützpunktes der Schwarzmeerflotte, der gerade von Janukowitsch für Jahrzehnte weiter gewährt worden war, wichtig. Das wussten alle Spieler, der russische Präsident Putin hatte auch klar gemacht, dass er nicht zulassen kann, dass der Zugang zum Schwarzen Meer und damit auch zum Mittelmeer beeinträchtigt wird.
Kommentar: Weitere Infos über den Angriff (auf Englisch):