© Ceverino, Dekel, and PrimackSimulation der Gasströme, die das Wachstum einer Galaxie fördern. Die nun neu entdeckten Gaswolken könnten Teil derartig "kalten Ströme" sein.
Santa Cruz/ USA - Zum ersten Mal haben Astronomen ursprüngliche Wolken urzeitlicher Gase entdeckt, wie sie in den ersten Minuten nach dem Urknall entstanden sind. Die Zusammensetzung der Gase deckt sich mit deren theoretischen Vorhersagen und stützt damit die Vorstellung des modernen kosmologischen Standardmodells über die Entstehung der Elemente im Universum.Dieses Modell sieht vor, dass während des Urknalls zunächst nur die leichtesten Elemente und damit vornehmlich Wasserstoff und Helium entstanden waren. Danach sollen mehrere hundert Millionen Jahre vergangenen sein, bevor Klumpen dieser urzeitlichen Gase zu den ersten Sternen kondensierten, in welchen dann auch schwerere Elemente erzeugt wurden.
Bis heute hatten Astronomen, ganz gleich wo im Universum sie auch suchten, immer nur schwerere "Metalle" als Wasserstoff und Helium finden können. "Es ist das erste Mal, dass wir derart ursprüngliche Gase finden konnten, die nicht von schweren Elementen aus bereits entstandenen Sternen kontaminiert waren", erläutert J. Xavier Prochaska, Professor für Astronomie und Asrophysik an der J. Xavier Prochaska von der University of California in Santa Cruz (UCSC). Gemeinsam mit seiner Kollegin Michele Fumagalli und ihrem Koautor John O'Meara vom "Saint Michael's College" in Vermont hat Prochaska die Entdeckung aktuell im Fachmagazin "Science" veröffentlicht.
Kommentar: Genaueste Himmelskarte: Standardmodell des Universums in Frage gestellt