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Satellite

Ausrangierter Nasa-Satellit UARS stürzte in den Pazifik

Vier Tage nach seinem Absturz konnte der ausrangierte Nasa-Satellit „UARS“ endlich gefunden werden. Weit entfernt von jeder großen Landmasse landete der Forschungssatellit im Südpazifik. Alle 26 Teile sind laut Angaben der Nasa jedoch gesunken.

Das Rätsel ist gelöst: Die Trümmer des am Samstagmorgen abgestürzten Forschungssatelliten UARS sind im Südpazifik gelandet. Wie die Nasa mitteilte, trat der künstliche Himmelskörper über einem Meeresabschnitt 14,1 Grad südlicher Breite und 170,2 westlicher Länge in die Erdatmosphäre ein - weit entfernt von jeder großen Landmasse. Das hätten Experten der Luftwaffe auf dem Stützpunkt Vandenberg (Kalifornien) berechnet.

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Studie: Frauen profitieren bei Krankheiten vom zweiten X-Chromosom

Gent (dts) - Frauen profitieren bei Krankheiten von ihrem zweiten X-Chromosom wahrscheinlich in erheblichem Maße. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der Universität von Gent in Belgien. Der Untersuchung zufolge ist das “schwache Geschlecht” genetisch so programmiert, das sie gesünder und länger leben. Die Forscher untersuchten die Rolle von Geninformationen auf das Immunsystem und schauten auf die RNA, einem genetischen Verwandten der DNA. Eine bestimmte Art der RNA, die microRNA ist dafür verantwortlich, Gene beim X-Chromosom des Mannes verstummen zu lassen, die für das Immunsystem verantwortlich sind. Damit sind sie anfälliger für Infektionen. Bei der Frau ist der Effekt nicht im gleichen Maße zu finden, da hier noch ein zweites X-Chromosom zu finden ist. Vom biologischen Standpunkt her wurde der Mechanismus wahrscheinlich ausgebildet, da Frauen in größerem Maße zur Erhaltung einer Spezies notwendig sind.

© - dts Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Saturn

Statistische Studie: Mindestens 1 Milliarde lebensfreundliche Planeten alleine um sonnenähnliche Sterne

Erdähnliches Planetensystem
© NASA/Tim PyleKünstlerische Interpretation eines vom Weltraumteleskop Kepler entdeckten Planetensystems mit erdähnlichen Planeten.

Pasadena/ USA - Anhand der bisherigen Daten der Beobachtungen mit dem NASA-Weltraumteleskop "Kepler" haben US-Astronomen die Wahrscheinlichkeit erdähnlicher Planeten um sonnenähnliche Sterne neu berechnet und kommen zu dem Schluss, dass rund ein Drittel derartiger Sterne erdähnliche Planeten innerhalb der "habitablen Zone" beherbergen.

Erst im vergangenen Frühjahr offenbarte eine erste Auswertung der ersten 136 Beobachtungstage mit dem Weltraumteleskop Kepler anhand der Beobachtungen von rund 150.000 Sternen Hinweise auf 1.235 potentielle Exoplaneten.

Eine statistische Auswertung dieser Daten durch Wesley Traub vom "California Institute of Technology", die sich auf sonnenähnliche Sterne konzentriert, Sterne also der Spektralklassen F, G und/oder K, kommt zu dem Schluss, dass mittelgroße Planeten mit einer ebenso hohen Wahrscheinlichkeit um lichtschwache Sterne zu erwarten sind als um helle. Hingegen sei die Wahrscheinlichkeit, mit Kepler kleinere Planeten zu finden deutlich geringer - was jedoch vornehmlich daran liege, dass sie selbst mit dem spezielle für die Suche nach erdgroßen Felsplaneten ausgelegten Teleskop schwerer zu finden sind.

Document

Internationale Studie deckt genetische Grundlage der Lungenfunktion auf

Neuherberg, 26.09.2011. Wissenschaftlern ist ein Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit gelungen - ein erster Schritt für neue Präventions- und Therapieansätze. Das SpiroMeta- und das CHARGE-Konsortium, an denen auch Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München beteiligt sind, haben 16 Regionen des menschlichen Genoms identifiziert, die direkten Einfluss auf die Gesundheit der Lunge nehmen. Die Studie erschien am 25. September 2011 im renommierten Fachjournal Nature Genetics.

Die Studie, die das SpiroMeta- und das CHARGE-Konsortium in der gestrigen Ausgabe von Nature Genetics gemeinsam veröffentlicht haben, bedeutet einen Durchbruch im Verständnis von Lungenfunktion und Lungengesundheit. Sie weist den Weg zu neuen Ansätzen für die Prävention und Therapie von Lungenerkrankungen wie Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), weil sie neue Erkenntnisse über die molekularen Mechanismen der Entstehung häufiger Lungenerkrankungen erbringt. 16 häufig vorkommende genetische Varianten, die direkten Einfluss auf die Lungenfunktion haben, konnte die bisher größte epidemiologische Studie zur Lungenfunktion identifizieren: dazu wurden bei über 48 000 Individuen je 2,5 Millionen genetische Varianten untersucht und in unabhängigen Kohorten in über 46 000 Teilnehmern verifiziert. Aus den Erkenntnissen sollen nun die Entstehungsmechanismen der Erkrankungen und konkrete Ansätze für Therapie und Prävention erarbeitet werden.

Attention

Gedankenlesen: Wissenschaftler rekonstruieren zuvor gesehene Filmsequenzen anhand von Hirnaktivitätsmustern

Gedankenlesen: Filmszenen
© University of California - BerkeleyVergleich: Das Originalbild der betrachteten Filmszene und die Rekonstruktion der Forscher (Video siehe unten).

Berkeley/ USA - Stellen Sie sich vor, sie könnten sichtbar machen, was ein Komapatient denkt oder einen eigenen Traum noch einmal betrachten. US-Wissenschaftler sind dieser Vision durch die Verknüpfung neuster Hirnscanverfahren mit ebensolchen Computersimulationen einen großen, faszinierenden, hoffnungsvollen und ebenso beängstigenden Schritt näher gekommen.

Mit der Kombination von funktioneller Kernspintomografie (fMRI/fMRT) und Computermodellen ist Forschern um die Neurowissenschaftler Dr. Shinji Nishimoto und Professor Dr. Jack Gallant von der "University of California - Berkeley" (UCB) nicht nur die Entschlüsselung sondern auch die Rekonstruktion dynamischer visueller Erfahrungen - im aktuellen Fall dem Betrachten von Kinofilm-Trailern - gelungen.

Auch wenn mit der nun präsentierten Methode lediglich die Rekonstruktion von Filmausschnitten möglich ist, die eine Testpersonen tatsächlich zuvor gesehen hatte, so handele es sich doch um "einen Durchbruch auch in der Rekonstruktion von 'Filmen', die nur in unseren Köpfen ablaufen und wie sie eigentlich sonst niemand sehen kann: Träume und Erinnerungen" so die Forscher, die ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazin Current Biology publiziert haben.

Hourglass

Wissenschaftler suchen nach Erklärungen für überlichtschnelle Elementarteilchen: Reisten CERN-Neutrinos durch Wurmlöcher?

Detektoreinheit CERN
© operaweb.lngs.infn.itDie gewaltige Detektoreinheit des OPERA-Experiments am CERN.

London/ England - Seit der Bekanntgabe der Messung von Neutrinos, die die Strecke zwischen dem italienischen Gran Sasso Laboratory (CERN 2) und dem Europäischen Kernforschungszentrum CERN nahe Genf offenbar schneller als das Licht zurückgelegt haben (...wir berichteten), steht die Wissenschaftsgemeinde Kopf und ringt um eine Erklärung der eigentlich der Einsteinschen Relativitätstheorie widersprechenden Messergebnisse. Neben schlichten Messfehlern ziehen einige Wissenschaftler nun sogar Varianten von Wurmlöchern in Betracht.

Während selbst die Wissenschaftler am CERN ihren Messungen noch nicht ganz zu trauen scheinen und ihre Daten der Wissenschaftsgemeinde zur Überprüfung zur Verfügung gestellt haben, bezweifeln viele Wissenschaftler, dass die Forscher am CERN trotz einer monatelangen Überprüfung der Experimente und Daten einem Fehler aufgesessen sein sollen und suchen nach alternativen Erklärungen.

"Sollten sich die Messergebnisse bestätigen, würde dies eine vollständige Überarbeitung unseres Verständnisses des Universums erfordern", zeigt sich Physikprofessor Brian Cox von der "University of Manchester" von der Erklärung der CERN-Forscher sichtlich beeindruckt. Tatsächlich stellt die angebliche Unüberwindbarkeit der Lichtgeschwindigkeit einen Grundpfeiler des wissenschaftlich-physikalischen Weltbildes und seiner Kosmologie dar. "Etwas, das sich schneller Bewegt als das Licht, das wäre die tiefgreifendste Entdeckung der vergangenen 100 Jahre - eine wirklich große Sache!", so Cox in einem Interview gegenüber der BBC.

Butterfly

Die Signatur der Sphären

Seit Jahrtausenden lebt in der Menschheit die Idee, dass in unserem Sonnensystem eine geheimnisvolle Ordnung sei sie mathematisch-geometrischer oder harmonisch-musikalischer Natur verborgen ist. Pythagoras war von einer Sphärenmusik überzeugt, Platon brachte die Anordnung der Himmelskörper mit bestimmten Zahlen in Verbindung. Vor allem Johannes Kepler war es dann, der am Beginn der wissenschaftlich geprägten Neuzeit richtungsweisende Gedanken zur Welt-Harmonik entwickelte und versuchte, sie mit Hilfe der von ihm entdeckten Planetengesetze auf ein exaktes Fundament zu stellen.

Auf der Grundlage moderner astronomischer Erkenntnisse und Berechnungsverfahren konnte Hartmut Warm zu seiner eigenen Verwunderung den Nachweis erbringen, dass in unserer kosmischen Heimat in der Tat eine wunderbare und äußerst verblüffende Ordnung vorhanden ist. "Es finden sich sehr genaue Entsprechungen zu bestimmten geometrischen Figuren und musikalischen Intervallen, allerdings in einer anderen Art und Weise als alle bisherigen Vorstellungen hiervon sich träumen ließen. Mehr noch, die Planeten scheinen uns mit ihrer Anordnung und ihren zueinander in Beziehung stehenden Bewegungen eine Art Botschaft in geometrischen Bildern zu verkünden.


Cheeseburger

Studie: Übergewichtige speichern Fett länger

Maßband
© Marc Dietrich / Fotolia

Übergewichtige speichern mehr Fettsäuren im Gewebe - und vor allem auch länger als normalgewichtige Menschen. Das haben Physiker der Universität Wien in einem internationalen Forscherteam mit Hilfe der C-14-Methode herausgefunden.

Das menschliche Fettgewebe dient als "Sparkasse" für Fettsäuren, die es in der chemischen Form von Triglyceriden speichert. Die Dynamik der Auf- und Abbauprozesse von Fett war aber bisher kaum bekannt. So war nicht klar, wie lange menschliche Fettsäuren gespeichert werden. Mit einem neuen Verfahren ist es jetzt gelungen, diese Fragen zu beantworten, teilte die Universität Wien mit.

Ladybug

Zaubermittel Harmonin: Marienkäfer tötet Malaria

Die Körperflüssigkeit des Asiatischen Marienkäfers ist stark antimikrobiell und kann dadurch erfolgreich Malaria- und Tuberkuloseerreger abwehren. Ob sich aus der Käfer-Hämolymphe ein Medikament für den Menschen herstellen lässt, ist noch unklar.
Marienkäfer
© picture alliance / dpa

Eine Substanz des Asiatischen Marienkäfers setzt sich erfolgreich gegen Malariaparasiten und andere Krankheitskeime zur Wehr. Das haben Gießener Forscher bei der Untersuchung der Körperflüssigkeit des Käfers entdeckt, der sogenannten Hämolymphe. Die Wissenschaftler um Jochen Wiesner und Andreas Vilcinskas von der Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen stellen ihre Laborversuche in den britischen Biology Letters vor. Ob sich aus der Käfer-Hämolymphe ein Medikament für Menschen entwickeln lässt, ist allerdings noch völlig offen.

Parasiten werden resistent

Alle 30 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria. Gemeinsam mit Tuberkulose und Aids gehört die Krankheit zu den häufigsten tödlichen Infektionen weltweit. Eine Malaria-Impfung existiert nicht und ist auch nicht in Sicht. Ein großes Problem ist, dass die Malariaparasiten gegen einst wirksame Medikamente zunehmend resistent geworden sind. Mediziner suchen daher dringend nach neuen Mitteln gegen die Parasiten.

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Direkt ins Gesicht geschrieben: Wespen erkennen Kraftpotentiale

Im Gesicht des Rivalen erkennen Feldwespen, wie aggressiv ihr Gegenüber tatsächlich ist. Selbst mit Manipulationen können die Forscher die Tiere nicht über die wahre Stärke der Tiere täuschen.
Wespe
© picture alliance / dpaHat ein Wespengesicht viele Fragmentierungen, ist die Wespe besonder aggressiv.

Feldwespen erkennen am Gesichtsmuster ihrer Artgenossen, mit wie viel Aggression sie bei ihrem Gegenüber rechnen müssen. Dabei können die Tiere nach einer Studie von Forschern der US-amerikanischen Universität Michigan sogar durchschauen, ob Aussehen und tatsächlicher Kampfgeist übereinstimmen. Dafür haben die Biologinnen Elizabeth Tibbetts und Amanda Izzo Feldwespen so manipuliert, dass ein Schwächling aussah wie ein Rambo. Artgenossen deckten den Schwindel auf und bestraften Hochstapler, wie das Team im Journal Current Biology berichtet.

Um keine Energie unnötig in ständige Kämpfe mit Rivalen zu vergeuden, machen viele Tiere schon mit ihrem Äußeren klar: "Leg Dich am besten nicht mit mir an, Du hast keine Chance." Eigentlich wäre es eine gute Strategie für Weichlinge, sich als Raufbold zu tarnen, überlegten die Biologinnen aus Michigan. Allerdings hätten diese Schwindler bei den Feldwespen wohl keine Chance. Sie werden enttarnt und überlegene Rivalen schlagen mit ihren Antennen auf sie ein.