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Saturn

Mars: über eventuell frühere Ozeane und einer Atmosphäre

Mars,Oberfläcje
© NASA/JPL-Caltech/University of ArizonaDieses Bild zeigt einen nur wenige Hundert Meter durchmessenden Bereich auf der Marsoberfläche, in dem jetzt kohlenstoffhaltige Mineralien nachgewiesen wurden. Es handelt sich um eine Falschfarbenaufnahme, auf der eine unterschiedliche Zusammensetzung des Gesteins besonders gut zu erkennen ist.

Unser Nachbarplanet Mars besaß in der Vergangenheit vermutlich eine dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid. Seit längerem rätseln Wissenschaftler daher, wohin dieses Gas einst verschwunden ist. Dank neuer Beobachtungen mit der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter könnten sie nun zumindest einen Teil davon gefunden haben - im Untergrund des Planeten.

Zahlreiche Indizien deuten darauf hin, dass unser Nachbarplanet Mars einst eine dichte Atmosphäre aus Kohlendioxid und offenes Wasser auf seiner Oberfläche - Flüsse, Seen, vielleicht sogar einen großen Ozean - besaß. Wohin aber ist die dichte Atmosphäre verschwunden? Jetzt auf einer Fachtagung in Houston präsentierte Messungen der amerikanischen Sonde Mars Reconnaissance Orbiter zeigen, dass tief unter der Oberfläche des roten Planeten große Mengen kohlenstoffhaltiger Mineralien verborgen sind. Diese so genannten Carbonate entstehen typischerweise durch Reaktionen von atmosphärischem Kohlendioxid mit Wasser.

Satellite

Testlauf für die Ankunft der Dawn-Sonde im Asteroidengürtel

Dawn-Sonde
© DLRDawn-Sonde kreist um Vesta
Unregelmäßig geformt, mit einer leichten Delle am Südpol und sehr vielen Einschlagskratern - in einer neuen Animation zeigen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wie der Asteroid Vesta in 3D aussehen könnte. Im Juli 2011 soll die Sonde Dawn nach fast vier Jahren Flug im Weltall den Asteroiden zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter erreichen. Für die Planetenforscher ist es eine Reise in die Vergangenheit - denn Vesta ist ein Himmelskörper, der sich nach der Entstehung des Sonnensystems kaum verändert hat.

Bandaid

Studie: Lautes Musikhören schädigt Nervensystem

Münster - Deutsche und japanische Forscher haben Nervenschäden als Frühfolgen von regelmäßigem lauten Musikhören nachgewiesen. Anhand von Messungen der Hirnaktivität seien schwierig zu entdeckende Funktionsdefizite nachgewiesen worden.

«Wir haben die Aktivität von Nervenzellen in der Hörrinde des Gehirns gemessen», erläuterte der Psychologe Henning Teismann vom Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse der Universität Münster. Ziel war es, funktionale Defizite im Gehirn nachzuweisen, die mit klassischen Hörtests nicht zu erfassen sind.

Butterfly

35 Prozent der Lebensmittelerzeugung sind bienenabhängig

Biene
© unbekannt

Eine Studie der niederländischen Rabobank kommt zum Schluss, dass 35 Prozent der weltweiten Lebensmittelerzeugung auf die Bestäubungsarbeit von Bienen angewiesen ist. Das globale Bienensterben könnte deshalb weitreichende Auswirkungen haben.

Viele der von Bestäubung durch Bienen abhängigen Nahrungsmittel seien hochpreisige Produkte, die einen erheblichen Teil zur landwirtschaftlichen Wertschöpfung beitrügen, zitiert die Agrarzeitung aus der Studie.

Kommentar: Eine zusätzliche Ursache für das Bienensterben können Sie in diesem Artikel nachlesen: Neue Studie: Handys töten Honigbienen, spezifische Frequenz gefunden


Heart

Hennen leiden mit ihren Küken

küken
© dpaWerden Küken attackiert, leiden ihre Hühnermütter körperlich mit.

Empathie bei Hühnern: Eine Forscherin der Universität Bristol hat das Verhalten von Hennen in einer Studie analysiert - demnach leiden die Hühnermütter mit, wenn ihre Küken bedrängt werden.

Hennen fühlen mit ihren Küken. Werden diese bedrängt, reagieren die Hühnermütter körperlich so, als ob sie die Störung selbst erlebt hätten, berichtet Joanne Edgar von der Universität Bristol (Großbritannien) in den „Proceedings“ der britischen Royal Society. Im Vogelreich ist ein solches Verhalten den Forschern zufolge bisher erst bei Rabenvögeln beobachtet worden. Diese gelten als besonders intelligent.

Die Zoologin setzte jeweils eine Henne und eines ihrer Küken in benachbarte, durch eine Plexiglas-Scheibe voneinander getrennte Käfige. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit “ärgerte“ sie entweder die Henne oder das Küken mit kurzen Luftstößen. Dabei wurden beim Muttertier Augentemperatur, Pulsrate und Verhalten protokolliert.

Telescope

Sonnenflecken wurden vor 400 Jahren in Osteel entdeckt

Statue,sonne,fabricius
© OrtgiesHeute wie vor 400 Jahren strahlt die Sonne über Ostfriesland. Im Vordergrund als Silhouette gegen den Himmel zu sehen: das Denkmal für David und Johann Fabricius auf dem Friedhof in Osteel.
Dem Pastorensohn Johann Fabricius gelang die erste Beobachtung. Der 24-Jährige schrieb zusammen mit seinem Vater David Astronomiegeschichte. Er kam zu dem Schluss, dass sich die Sonne um ihre eigene Achse dreht.

Fabricius lebte in einer Zeit, als die Astronomie im Umbruch war

Johann Fabricius wurde am 8. Januar 1587 in Resterhafe geboren. Dort hatte sein Vater David eine Pastorenstelle. Johann war das älteste von acht Kindern. Wie sein Vater besuchte er als Jugendlicher die Lateinschule in Braunschweig und studierte in Helmstedt, Wittenberg und Leiden.

Cards

Psychologen-Streit: Forscher empören sich über Hellseherei-Studie

Präkognition
© CorbisPräkognition: Forscher will Vorhersehung nachgewiesen haben
Vorhersagen, was in der Zukunft passiert - das ist Stoff für Science-Fiction-Filme. Oder tatsächlich machbar? Ein wissenschaftliches Journal veröffentlicht nun eine Studie, die angeblich belegt, dass Menschen dazu in der Lage sind. Die Fachwelt ist schockiert. Und widerspricht.

Ein ganzer Forschungszweig, der besonders in den siebziger Jahren florierte, beschäftigt sich damit, sogenannte PSI-Phänomene wie Vorhersehung, Hellsicht oder Telepathie beim Menschen nachzuweisen. Denn was wäre schließlich praktischer? Die Zahl der Autounfälle würde beispielsweise drastisch sinken - weil die Fahrer rechtzeitig gegensteuern, bremsen, ausweichen können. Elfmeterschießen würden vom sportlichen Zweikampf zum Hellseher-Duell mutieren.

Recht bekannt sind Experimente, bei denen ein Proband angeben soll, welches Symbol ein anderer gerade auf einer Karte betrachtet. Große Durchbrüche wurden damit nicht erzielt. Vom allgemeinen Wissenschaftsbetrieb werden die Parapsychologen kaum ernst genommen - normalerweise.

Saturn

Spiralgalaxie näher als bisher gedacht

Galaxie,NGC 247
© EsoAstronomen haben die Entfernung zu der Spiralgalaxie NGC 247 bislang überschätzt

Astronomen haben die Entfernung zu einer großen Nachbargalaxie der Milchstraße bislang überschätzt. Das zeigt eine neue detailreiche Aufnahme der Spiralgalaxie NCG 247.

Wie ein flach liegendes Wagenrad erscheint die Spiralgalaxie NGC 247 in einer neuen Aufnahme des 2,2-Meter-Teleskops des Observatoriums La Silla, das die Europäische Südsternwarte (Eso) auf dem gleichnamigen Berg am Rand der Atacama-Wüste in Chile betreibt. Die Sterneninsel, die zur Sculptor-Galaxiengruppe zählt, liegt im südlichen Sternbild Cetus (Walfisch) und ist nur elf Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt. Damit ist sie einer unserer nächsten kosmischen Nachbarn.

Das Bild hat nicht nur eine hohe ästhetische Qualität, sondern verrät den Astronomen auch einiges über die Struktur von NGC 247. Die rosafarbenen Flecken in ihren ineinander geschlungenen Spiralarmen sind Wolken aus Wasserstoffgas, in denen gerade eine Vielzahl neuer Sterne entsteht. Dank der hohen Auflösung der „Wide Field Imager“-Kamera des Teleskops sind aber auch Einzelsterne in der Galaxie zu erkennen.

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Michelangelos David-Statue könnte durch den Bau einer Bahnhochgeschwindigkeitsstrecke einstürzen

Bild

In Florenz herrscht Sorge um Michelangelos David. Bevorstehende Bohrarbeiten für den Bau einer Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke könnten die fragile Marmor-Statue gefährden, warnte der Architekt Fernando De Simone, ein Experte für unterirdische Bauarbeiten.

Der sieben Kilometer lange Tunnel für die Hochgeschwindigkeitsbahn wird etwa 600 Meter entfernt vom Saal in der Galleria dell'Accademia verlaufen, in dem Michelangelos Meisterwerk ausgestellt ist.

"Man muss die Statue vor Beginn der Bohrarbeiten entfernen. Es besteht ernsthafte Gefahr, dass sie wegen der Vibrationen zusammenbricht", warnte der Architekt aus Padua nach Angaben der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. De Simone rief die Gemeinde Florenz auf, die Statue in ein noch zu bauendes unterirdisches Museum zu verlegen.

Magnify

NASA-Wissenschaftler: Außerirdische Fossilien in Meteoriten entdeckt

Bakterienartige Fossilienstruktur im Meteoriten
© R. B. Hoover, journalofcosmology.comElektronenmikroskopaufnahme der bakterienartigen Fossilienstruktur im Ivuna-Meteoriten
Huntsville/ USA - In mehreren Meteoriten hat der anerkannte Astrobiologe Dr. Richard B. Hoover vom Marshall Space Flight Center der NASA Strukturen entdeckt, die er für fossile Überreste von Mikroorganismen hält, wie sie irdischen Cyanobakterien gleichen. Sollte sich die Interpretation der Funde nach Hoover bestätigen, wäre dies nicht nur der Nachweis außerirdischen Lebens sondern auch ein Hinweis darauf, dass selbst das irdische Leben einst aus dem All zur Erde gelangt war.