Wissenschaft und Technologie
Sie verglichen die Spezies bezüglich vieler körperlicher Faktoren und Verhaltensweisen. Dabei wurde eine eindeutige Verknüpfung deutlich: Je größer das Gehirn, desto mehr müssen Muttertiere in ihre Nachkommen investieren. Offenbar ist der Nutzen einer starken Hirnleistung für den Erfolg einer Tierart den Aufwand wert, sagen die Forscher. Über ihre Ergebnisse berichten Robert A. Barton von der Durham University und Isabella Capellini von der University of Belfast im Wissenschaftsmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (doi/10.1073/pnas/1019140108).
Zwei technische Ansätze stehen den Wissenschaftlern zur Verfügung: Sie können einerseits mit einem sogenannten Elektroenzephalogramm (EEG) die elektrischen Signale der Neuronen auffangen und daraus eine Zickzackkurve der Gehirntätigkeit erstellen. Dafür müssen Probanden eine weiße Badekappe mit zwei Dutzend Elektroden überstülpen. Einen anderen Weg wählt die funktionelle Kernspintomografie (fMRT): Ein extrem starker Magnet registriert die Regionen im Gehirn, in denen besonders viel sauerstoffreiches Blut fließt - Zeichen für hohe Aktivität. Das Ergebnis sind bunte Karten des arbeitenden Gehirns. "Die beiden Technologien ergänzen sich hervorragend", sagt Klaus-Robert Müller, Leiter des Fachgebiets Maschinelles Lernen an der Technischen Universität Berlin. "Letztlich hängt aber alles von der Qualität der Datenanalyse ab."
Plus 20 Prozent seit 1990 - Auswirkungen auf globale Ozeanzirkulation
Bremerhaven - Im oberen Arktischen Ozean ist der Süßwasseranteil stark gestiegen. In den letzten 20 Jahren hat der Süßwassergehalt um 20 Prozent zugenommen. Der Anstieg entspricht etwa 8.400 Kubikkilometer, ermittelten Forscher des Alfred-Wegener-Instituts http://www.awi-bremerhaven.de. Das ist etwas in der Größenordnung wie jene Menge Süßwasser, das jährlich aus dem arktischen Ozean in flüssiger oder gefrorener Form in andere Meere fließt. Der Gehalt an Süßwasser an der Oberfläche beeinflusst, ob Wärme des Wassers an die Atmosphäre oder an Eis abgegeben wird.

Laser-Scanning-Fluoreszenz-Aufnahme der marinen Diatomee Amphora coffeaeformis. Rot: autofluoreszierende Chloroplasten, grün: Lipidmembranen (gefärbt mit MDY-64).
In den Weltmeeren wimmelt es von einzelligen Algen, die im Sonnenlicht Photosynthese betreiben. Man weiß schon länger, dass die besonders häufigen Kieselalgen (Diatomeen) auch im dunklen Meeresboden überleben können. Wie dieses Kunststück in Bereichen gelingt, wo weder Photosynthese noch Atmung mit Sauerstoff möglich sind, blieb zumindest bislang rätselhaft. Nun haben deutsche Wissenschafter die Lösung für dieses Mysterium endeckt: Die Diatomeen atmen in der Dunkelheit mit einem Salz, dem Nitrat, anstelle von Sauerstoff.
Sie nennen ihr Wasserrad "Blaues Wunder", da es auch im Flachland Strom aus der Strömung von Flüssen gewinnt. Das Mini-Kraftwerk, das derzeit Forscher von elf europäischen Instituten im platten Mecklenburg testen, ist für Entwicklungsländer bestimmt.
Jucken wirkt ähnlich ansteckend wie Gähnen: Wenn man jemand anderen beim Kratzen beobachtet, löst das Gehirn Juckreize aus oder verstärkt bereits vorhandene, so dass man sich häufiger kratzt.
Das hat ein Forscherteam um Gil Yosipovitch vom Wake Forest Baptist Medical Center in Winston-Salem beobachtet. Der Effekt ist bei Menschen mit einer juckenden Hauterkrankung deutlich stärker ausgeprägt als bei Gesunden, entdeckten die Forscher außerdem. Die Wissenschaftler hoffen, aus den Ergebnissen in Zukunft Methoden ableiten zu können, mit denen das Bedürfnis, sich zu kratzen, reduziert werden kann.
Serotonin-Mangel führt zu Orientierung für ebenfalls männliche Partner
Peking- Eine Chemikalie im Gehirn kontrolliert laut Wissenschaftlern des National Institute of Biological Sciences die sexuelle Ausrichtung bei Mäusen. Yan Liu und Yun'ai Jiang haben nachgewiesen, dass Mäuse, die ohne Serotonin gezüchtet wurden, ihre geschlechtliche Vorliebe für weibliche Tiere verlieren. Sie schreiben in Nature, dass damit erstmals nachgewiesen wurde, dass ein Neurotransmitter eine Rolle bei der sexuellen Ausrichtung von Säugetieren spielt. Wie die BBC schreibt, warnen indes Experten wie Keith Kendrick vom Babraham Institute davor, daraus Rückschlüsse auf die menschliche Sexualität zu ziehen.