Wissenschaft und TechnologieS


Info

Auf Planeten um Doppelsterne könnten schwarze Bäume wachsen

Pflanzen im Doppelsternsystem, hypothetisch
© Jack O'Malley-James, star.st-and.ac.ukKünstlerische Darstellung dunkler Pflanzen auf einem Planeten in einem Doppelsternsystem
St. Andrews/ Schottland - Laut einer neuen Studie könnten Pflanzen auf fernen Exoplaneten in Planetensystemen um Mehrfachsterne eher von grauer bis schwarzer Blattfarbe sein - hängt diese doch hauptsächlich von den Eigenschaften des Sonnenlichts ab, welches für die Photosynthese der Pflanze zur Verfügung steht.

"Wenn ein (erdähnlicher) Planet in einem System mit zwei oder mehr Sternen entdeckt wird, stehen dort also auch mehrere Energiequellen für die Photosynthese zur Verfügung", erläutert Jack O'Malley-James von der "University of St. Andrews", der seine Studie jetzt auf dem "Royal Astronomical Society National Astronomy Meeting" in Llandudno in Wales vorgestellt hat.

Bei der Photosynthese nutzen irdische Pflanzen den grünen Farbstoff Chlorophyll in den Blättern, um aus dem Kohlendioxid der Luft und aus dem Wasser des Bodens Nährstoffe aufbauen können.

Beaker

Pflanzen produzieren eine Art chemische Sonnencreme

Blume
© Laura MüllerArchiv: Blume im Sonnenlicht.
Glasgow/ Schottland - Ultraviolette Strahlung vom Typ UV-B ist der stärkste Teil des Spektrums des Tageslichts und sollte eigentlich nicht nur für Menschen und Tiere, sondern auch für Pflanzen schädlich sein. Dennoch zeigen die meisten Pflanzen nur selten Anzeichen von Schäden durch "Sonnenbrand", da sie ihre Blätter mit einer selbst produzierten Art chemischer Sonnencreme schützen können. In einer umfangreichen Studie haben schottische und US-amerikanische Wissenschaftler nun den Sonnenschutzmechanismus der Pflanzen identifiziert und erstmals beschrieben.

Wie die Forscher um Gareth Jenkins von der University of Glasgow und Kollegen des The Scripps Research Institute in Kalifornien berichten, entdeckten sie, dass ein Protein mit der Bezeichnung UVR8 die einwirkende UV-B-Strahlung registriere und so die Produktion des natürlichen Sonnenschutzmittels initiiere. Die Erkenntnis, so zeigen sich die Wissenschaftler von ihrer Entdeckung begeistert, stelle nichts weniger als den "Heiligen Gral der Pflanzen-Photobiologie" dar. Jetzt haben die Forscher die molekulare Struktur des Proteins in einem Fachartikel im Wissenschaftsjournal Science erstmals detailliert beschrieben und erklären zudem, wie das Protein das UV-B-Licht registriert.

Bei UVR8, so erläutern die Forscher, handele es sich um einen sogenannten Fotorezeptor, also ein lichtempfindliches Protein. Organismen nutzen Fotorezeptoren um spezielle Teile des Tageslichtspektrums wahrzunehmen. Beispielsweise nutzen Wirbeltiere die Rezeptoren zum Sehen und Pflanzen, um ihre Ausrichtung dem Sonnenlicht entgegen und ihre Blüte zu steuern.

Magic Wand

Wissenschaftler machen erstmals Kommunikation zwischen Pflanzen sichtbar

Schaumkressepflanzen
© biosciences.exeter.ac.uk / BBCKommunikation zwischen drei Schaumkressepflanzen.
Exeter/ England - Mit einem beeindruckenden Ergebnis ist es englischen Wissenschaftlern in Experimenten erstmals gelungen, direkte Kommunikation zwischen unterschiedlichen Pflanzen sichtbar zu machen.

Wie die Forscher um Nick Smirnoff von der Exeter University und Iain Stewart von der Plymouth University in der BBC-Dokumentation "How to Grow a Planet" eindrucksvoll aufzeigen, warnen Pflanzen einander etwa vor angreifenden Fressfeinden. Zwar war dieser Umstand bereits zuvor bekannt, doch noch nie konnte dieser Vorgang, bei dem die angegriffene Pflanze unsichtbare Gase abgibt, die wiederum bei ihren Nachbarpflanzen Schutzreaktionen hervorrufen können, visualisiert werden.

Die Forscher wussten zwar bereits, dass einige angegriffene Pflanzenarten - in diesem Fall die vielfach für Laborexperimente genutzte Schaumkresse (Arabidopsis) - ein Gemisch aus verschiedenen Chemikalien abgeben und auch, dass sie sich untereinander durch die Abgabe chemischer Botenstoffe warnen können, doch ist bislang noch unbekannt, welches der aktive Inhaltsstoff (...wir berichteten) ist. Alleine lag bislang die Vermutung nahe, dass es sich um einen Verteidigungsmechanismus handelt und die giftigen Gase die Angreifer abwehren sollen

Star

Astrophysiker lösen Paradoxon um verlangsamte Pulsare

Pulsar in Doppelsternsystem
© NASA/Goddard Space Flight Center/Dana BerryKünstl. Darst. eines Millisekundenpulsars in einem Doppelsternsystem. Die vom Begleitstern (außerhalb des oberen Bildrandes) überfließende Materie bildet eine Scheibe um den Pulsar, die am inneren Rand von dessen Magnetfeld abgeschnitten wird.
Bonn/ Deutschland - Pulsare gehören zu den exotischsten, bekannten Himmelskörpern. Sie besitzen Durchmesser von etwa 20 Kilometern, beinhalten aber in etwa die Masse unserer Sonne. Ein würfelzuckergroßes Stück ihrer ultrakompakten Materie würde auf der Erde mehrere hundert Millionen Tonnen wiegen. Eine Unterklasse von ihnen, die Millisekundenpulsare, wirbeln zudem bis zu einige hundert Mal pro Sekunde um die eigene Achse. Frühere Untersuchungen hatten bei einigen Millisekundenpulsaren zu der paradoxen Schlussfolgerung geführt, dass sie älter als das Universum sind. Der Astrophysiker Thomas Tauris vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie und dem Argelander-Institut für Astronomie in Bonn konnte dieses Paradoxon mit Computersimulationen lösen.

- Bei dieser Meldung handelt es sich um eine Pressemitteilung des Max-Planck-Institut für Radioastronomie, mpifr-bonn.mpg.de

Pulsare sind schnell rotierende Neutronensterne. Sie sind Überreste von Sternen, die am Ende ihres Lebens ihren Brennstoff verbraucht haben und deren Zentralbereiche in sich zusammenbrechen. Die hierbei entstehenden Neutronensterne besitzen extrem starke Magnetfelder, die wie bei der Erde zwei Pole besitzen. Ähnlich wie ein sich drehender Leuchtturm sendet ein Pulsar entlang der Magnetfeldachse Strahlung aus. Überstreicht diese die Erde, so nehmen die Astronomen sie als Pulse wahr.

Sun

Henrik Svensmark antwortet auf Kritik an seiner Theorie, dass die Sonne einen maßgeblichen Einfluss auf Klimaveränderungen hat

sun
© NASA/ESA SOHO Satellite
Seitdem der frühere Hamburger Umweltsenator und jetziger Vorstandsvorsitzende der RWE-Sparte für “Erneuerbare Energien”, RWE Innogy, mit seinem Buch Die kalte Sonne: Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet die Klimadebatte in Deutschland neu angefacht hat, werden die von ihm vertretenen Standpunkte in weiten Teilen der Medien heftig diskutiert.

Was die Sache aus Sicht der Befürworter des menschengemachten Klimawandels wohl besonders brisant macht ist der Umstand, dass sich hier einer zu Wort meldet, der bislang selbst daran geglaubt hatte, dass der Mensch vor allem durch den Ausstoß von CO2 dem Klima irreparable Schäden zufügt. Man hat es also mit einem vom rechten Glauben abgefallen zu tun und solche Menschen werden von den Vertretern einer Glaubensgemeinschaft zu Recht als besonders “gefährlich” angesehen.

So wundert es nicht, dass der Nestbeschmutzer Vahrenholt nun von vielen Seiten heftigen Angriffen ausgesetzt ist. Wobei auffällt, dass jene, die ihn kritisieren, sein Buch in aller Regel überhaupt nicht gelesen haben, und nach eigenem Bekunden auch nicht zu lesen gedenken.

Kommentar: Lesen Sie auch diese Artikel:

Schaltet sich die Sonne ab?
Unsere Sonne ist ungewöhnlich inaktiv
Die Sonne und ihr früherer Einfluss auf das Erdklima
Der Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung, Wolkenbildung und Klima
Tornado-Saison auf der Sonne?


Saturn

Kugelsternhaufen: Nur die größten Sternhaufen überlebten

antennen galaxie, sternhaufen
© NASA, ESA und das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)-ESA/Hubble CollaborationDieses Bild der Antennen-Galaxie zeigt eine Vielzahl von hellen, jungen Sternhaufen. Diese Gruppen von Sternen treten meist nahe bei Regionen mit intensiver Sternentstehung auf.
Die Kugelsternhaufen unserer Milchstraße könnten die einzigen Überlebenden einer sehr heftigen Sternentstehungsphase nach einer Galaxienkollision sein, bei der unzählige kleinere Haufen wieder zerstört wurden. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, in der Wissenschaftler die Entstehung von Kugelsternhaufen mit einem Computermodell untersucht haben.

Kugelsternhaufen haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Die typische Anzahl von Sternen in diesen Haufen scheint im ganzen Universum etwa gleich zu sein. Ganz im Gegensatz zu viel jüngeren Sternhaufen, die nahezu eine beliebige Anzahl von Sternen enthalten können - von weniger als 100 bis zu vielen Tausend. Doch wie lässt sich dieser Unterschied erklären?

Um diese Frage zu beantworten, hat ein deutsch-niederländisches Astronomenteam jetzt Simulationen von isolierten und kollidierenden Galaxien durchgeführt, in denen auch ein Modell für die Entstehung und Zerstörung von Sternhaufen enthalten war. Bei einer Galaxienkollision gibt es oft spektakuläre Ausbrüche von Sternentstehung (sogenannte Starbursts) und es entsteht eine Fülle von hellen, jungen Sternhaufen in ganz unterschiedlichen Größen. Deshalb vermuteten die Wissenschaftler zunächst, dass sich die Gesamtzahl der Sternhaufen während eines Starbursts erhöhen muss.

Better Earth

Entdeckung im Regenwald: Amazonas-Pilz verzehrt Plastik

Abfalldeponie
© Ropable / Public DomainVerdichtung einer Abfalldeponie mit einem sog. Kompaktor.
New Haven/ USA - US-Forscher haben im Amazonas-Regenwald einen Pilz entdeckt, der sich ausschließlich von Polyurethanen ernähren kann und das sogar unter Umweltbedingungen, die jenen im Innern von Abfalldeponien gleichen.

Bei Polyurethanen (PU / PUR) handelt es sich um Kunststoffe oder Kunstharze, die je nach Herstellung hart und spröde, aber auch weich und elastisch sein können und aus diesem Grund besonders in aufgeschäumter Form als dauerelastischer Weichschaum (z. B. für Sportschuhsohlen) oder als harter Montageschaum Verwendung finden. Bislang glaubten Wissenschaftler nicht, dass Polyurethane durch natürliche Prozesse aufgebrochen werden und somit recycelt werde könnten.

Wie das Studententeam um Professor Scott Strobel vom Rainforest Expedition and Laboratory der Yale University im Fachmagazin Applied and Environmental Microbiology berichten, finden Polyurethane in nahezu allen Plasktikgegenständen Anwendung, überdauert als Abfall jedoch mehrere Generationen.

Footprints

Studie findet keine Belege für Sprachursprung in Afrika

Biblisches Symbol zur Entstehung der Sprachen
© Public DomainBiblisches Symbol der Entstehung der Sprachen von Pieter Brueghel (1563), zu sehen im Kunsthistorischen Museum Wien.
München/ Deutschland - Während im vergangenen Jahr der Kulturanthropologe Quentin Atkinson in einer Studie zu dem vielbeachteten Ergebnis gekommen war, dass der Ursprung aller Sprachen im Südwesten Afrikas liege, zeigt nun der Sprachwissenschaftler Michael Cysouw, dass diese Out-of-Africa-Hypothese für die Sprachentstehung damit längst nicht belegt sei. Die Suche nach dem Ursprung der Sprachen geht weiter.

Atkinson hatte für seine im Fachmagazin Science veröffentlichte Studie die Zahl sogenannter Phoneme von gut 500 heute noch gesprochenen Sprachen verglichen. Hierbei handelt es sich um die kleinsten Lauteinheiten - Konsonanten, Vokale oder auch Tonhöhen. die dazu verwendet werden, Bedeutungen voneinander zu unterscheiden und deren Zahl je nach Sprache stark variieren kann.

Butterfly

Kleinstes Chamäleon der Welt entdeckt

Auf Madagaskar haben Wissenschaftler das kleinste Chamäleon der Welt aufgespürt: Der Winzling ist nicht einmal drei Zentimeter lang - gerade einmal groß genug, um auf einem Streichholzkopf zu balancieren. Forscher fürchten jedoch um seine Zukunft.
zwerg-chamäleon
© Jörn Köhler/ DPADas neu entdeckte Zwerg-Chamäleon ist so klein, dass es locker auf einem Streichholzkopf stehen kann

Gut versteckt hat es sich, das kleinste Chamäleon der Welt. Fast ein Wunder, dass es überhaupt entdeckt wurde: Der Köper dieser Tiere ist nur bis zu 16 Millimeter lang, rechnet man den Schwanz dazu, sind es bis zu 29. Die Winzlinge leben auf Mauritius, in der trockenen Laubstreu der Wälder und ernähren sich von noch kleineren Insekten oder Milben, berichtet Miguel Vences vom Zoologischen Institut der Technischen Universität Braunschweig. Sie sind braun gefärbt - "eine reine Tarnfarbe", erklärt Jörn Köhler vom Landesmuseum Darmstadt. Die von Chamäleons bekannte Fähigkeit, die Farbe zu wechseln, hätten sie nicht. Ihre Entdeckungen haben die Forscher im Fachjournal PLoS ONE veröffentlicht.

Vences und seine Kollegen aus München, Darmstadt und San Diego nannten den Winzling, den sie auf der afrikanischen Insel im Indischen Ozean gefunden hatten, Brookesia micra. "Brookesia ist der vorgegebene Gattungsname und micra erklärt sich bei der Größe von selbst", erläutert Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München. Das kleinste Wirbeltier der Welt ist Brookesia micra jedoch nicht: "Es gibt Fische und Frösche, die sind noch kleiner. Manche messen nur acht Millimeter", sagt Glaw.

Beer

Unglaubliche Ideen: So wollen Forscher die Erde vor Kometen retten

Um erdnahe Asteroiden davon abzuhalten, auf die Erde zu krachen, wollen Wissenschaftler sie mit Raumsonden von ihrem Kurs ablenken - oder eine Atombombe im Weltall zünden.
asteroid, neo-shield
© INFOGRAFIK WELT ONLINEUnglaubliche Ideen, um Gefahren aus dem All Herr zu werden.

Hoch über dem Wald war der nördliche Teil des Himmels plötzlich völlig mit Feuer bedeckt. Es gab einen enormen Knall und einen gewaltigen Crash. Dann folgte ein Geräusch wie das von fallenden Steinen oder Gewehrschüssen. Die ganze Erde erzitterte.

So beschrieb ein Augenzeuge den einzigen Einschlag eines größeren Weltraum-Brockens auf der Erde in neuerer Zeit. Der Asteroid soll etwa 30 bis 60 Meter groß gewesen sein und ging am 30. Juni 1908 in der Nähe des Flusses Tunguska nieder, in einer weitgehend unbewohnten Region Sibiriens im heutigen Bezirk Krasnojarsk.

Auf einem Gebiet von etwa 2000 Quadratkilometern wurden 60 Millionen Bäume umgeknickt, die Druckwelle der Explosion ließ noch in 65 Kilometer Entfernung Fenster zu Bruch gehen, selbst im Tausende von Kilometern entfernten England schlugen die Seismografen noch deutlich aus.

Völlig eindeutig und zweifelsfrei geklärt wurde der Vorgang nie, zumal kein Einschlagskrater gefunden wurde. Die allgemein akzeptierte Theorie geht davon aus, dass ein 30 bis 60 Meter großer steinerner Asteroid mit einer Geschwindigkeit von etwa 50.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre eingetreten ist. Dabei hätte er sich enorm aufgeheizt und sei dann in etwa zehn Kilometer Höhe explodiert - im Fach-Slang ein sogenannter „Airbust“.

Kommentar: SOTT.net verfolgt seit einigen Jahren Ereignisse, die Feuerbälle, beinah Einschläge und Einschläge von Himmelskörpern betreffen. Und die Kräfte an der Macht betreiben zur Zeit einen Aufwand, um von Gefahren abzulenken oder wie in diesem Fall, ein Bild zu suggerieren, dass man sich keine Sorgen zu machen braucht, da wir beschützt werden können.

Lesen Sie auch die Artikelserie von Laura Knight-Jadczyk über Kometen und Katastrophen:

Meteore, Asteroide und Kometen: Schäden, Unglücke, Verletzungen, Tod und Nahbegegnungen

Tunguska, Psychopathie, und das sechste Aussterben

Feuer und Eis: The Day After Tomorrow

Die Gefahr von Feuerbällen und Kometen für die Zivilisation

Kosmische Ballerei