Wissenschaft und TechnologieS


Telescope

Wissenschaftler untersuchen Sturmgebiete auf Saturn

Im Dezember 2010 konnte ein sich gerade bildendes Sturmgebiet auf dem Saturn registriert werden, welches mittlerweile die gesamte nördliche Hemisphäre dieses Planeten umspannt. Wissenschaftlern ist es in den letzten Monaten gelungen, diesen Sturm näher zu untersuchen. Dafür haben sie die mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte gewonnenen Messergebnisse mit den Daten der Raumsonde Cassini kombiniert.

Sturmgebiet auf Saturn
© NASA, JPL, University of ArizonaDiese Aufnahme des langlebigen Sturmgebietes über dem Nordpol des Saturn kombiniert mehrere im infraroten Spektralbereich aufgenommene Einzelaufnahmen des Visual and Infrared Spectrometer (VIMS), einem der 12 wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Raumsonde Cassini. Die zugrunde liegenden Einzelbilder wurden im Oktober und November 2006 angefertigt.
In der Atmosphäre des zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems, dem rund 120.000 Kilometer durchmessenden Gasplaneten Saturn, geht es normalerweise auch so schon recht turbulent zu. Über dessen Nordpol befindet sich das Zentrum eines gigantischen Polarwirbels, welcher einem Durchmesser von fast 25.000 Kilometern aufweist. Der Zyklon rotiert mit einer Geschwindigkeit von 530 Kilometern pro Stunde innerhalb von etwa 10 Stunden und 40 Minuten einmal um sein Zentrum. Damit erreicht er eine mehr als doppelt so hohe Geschwindigkeit wie die auf der Erde auftretenden Zyklone.

Display

Hirnforschung: Apple ruft religiöse Gefühle hervor

gehirnscan

Bekannte Marken verursachen bei ihren Anhängern religiöse Gefühle. Das zeigt eine Untersuchung des britischen Senders BBC. Besonders beliebt bei ihren Fans ist die Firma Apple.

Für die Dokumentation "Secrets of the Superbrands" hat die britische BBC untersucht, was es mit der Bindung von Fans an bestimmte Marken auf sich hat. Der Schwerpunkt wurde dabei auf den Kult rund um die Marke Apple gelegt. Anlass war die Eröffnung des Apple Stores im Londoner Covent Garden, die von den anwesenden Menschen enthusiastisch gefeiert wurde.

Telescope

Extrasolare Planeten: Unzählige Planeten ohne Sonne?

© NASA/JPL-CaltechSo stellt sich ein Künstler einen der jetzt entdeckten Planeten vor.
Planeten, die sich frei in der Galaxie bewegen und nicht um einen Stern kreisen, könnten häufiger sein als Sterne selbst. Zu diesem Schluss kommt nun ein internationales Astronomenteam nach Auswertung einer in den Jahren 2006 und 2007 durchgeführten Himmelsdurchmusterung. Die Planeten wurden nach Ansicht der Forscher aus ihrem Planetensystem geschleudert.

Die heute in der Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlichte Studie basiert auf den Beobachtungen eines Astronomenteams aus den Jahren 2006 und 2007. Die Forscher hatten bei der Kartierung einer Himmelsregion in Richtung des Zentrums der Milchstraße Hinweise auf zehn etwa jupitergroße Planeten gefunden, die keinem Stern zuzuordnen sind. Sie befinden sich zwischen 10.000 und 20.000 Lichtjahren von der Erde entfernt.

Telescope

Teleskop: 4 mal 8 ergibt 130!

teleskop
© ESODie Einheiten des Very Large Telescope
Erstmals ist es Astronomen und Technikern am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile gelungen, das Licht aller vier 8-m-Teleskope in einem Interferometer exakt zu überlagern.

Damit ergibt sich ein Auflösungsvermögen, welches einem riesigen 130-m-Teleskop entspricht. Beim Weiterleiten und Vereinigen der Lichtbündel der einzelnen Teleskopeinheiten muss eine Exaktheit erreicht werden, die im Mikrometerbereich liegt. Das PIONIER genannte Interferometer (Precision Integrated-Optics Near-infrared Imaging ExpeRiment) hat dagegen überschaubare Abmessungen, der Detektor gar nur Scheckkartenformat.

Bizarro Earth

Studie: Handys verursachten weltweites mysteriöses Bienensterben

Bumble bee
© Reuters/Russell CheyneA bumble bee lands on a plant in Pitlochry in Scotland May 29, 2010.

Handy-Strahlung könnte für das mysteriöse, weltweite Bienensterben verantwortlich sein, das Wissenschaftler vor ein Rätsel gestellt hatte.

Dr. Daniel Favre, ein ehemaliger Biologe des Swiss Federal Institute für Technologie in Lausanne, Schweiz, platzierte vorsichtig ein Handy unter einen Bienenstock und beobachtete die Reaktionen der Arbeiterbienen.

Laut einem Bericht in The Daily Mail, waren die Bienen in der Lage festzustellen, wann die Handys Anrufe tätigten oder empfingen. Sie reagierten mit einem hohen Quietschen, das normalerweise das Signal zum Aussschwärmen ist.

"Diese Studie zeigt, dass die Anwesenheit eines aktiven Handys die Bienen stört -- und einen dramatischen Effekt hat", sagte Favre der Daily Mail.

Favre glaubt, dass dies ein Beweis dafür ist, worauf andere Wissenschaftler hingewiesen haben: Signale von Handys tragen zur Abnahme der Honigbienen bei. Favre denkt, dass genauere Forschung dabei helfen könnte, die Verbindung zwischen Handy-Signalen und dem "Bienenvolk-Kollaps" zu bestätigen -- das plötzliche Verschwinden ganzer Kolonien im Winter -- was die Bienenpopulation laut einiger Schätzungen halbiert hat.

Bug

Biologie: Pilz verwandelt Ameise in Zombie

Von Pilz befallene Ameise
© David Hughes
Ein Parasit steuert das Verhalten seines Wirts so fein, dass dieser noch beim Sterben das Weiterleben seines unerbetenen Gastes optimal vorbereitet. Bis heute ist weithin unklar, was sich da im Detail abspielt.

Kurz bevor die Sonne im Zenit steht, spielt sich seit mindestens 48 Millionen Jahren in tropischen Regenwäldern der letzte Akt eines spukhaften Dramas ab: Eine sterbende Ameise verbeißt sich in ein Blatt, so fest, dass sie nach ihrem Tod noch hängen bleibt. Aber sie ist nur (noch) äußerlich eine Ameise, im Inneren haust ein parasitischer Pilz, seine Gene steuern den Zombie. Dessen Ameisenkörper stirbt beim Festbeißen am Blatt noch nicht, das dauert bis zur Abenddämmerung, kurz darauf wächst etwas aus seinem Schädel, das so lang ist wie die Ameise selbst, der Pilz.

Telescope

Herschel: Astronomische Stürme fegen Galaxien leer

Infrarot-Galaxie
© Esa/AOES Medialab
Diese Illustration zeigt eine sehr leuchtstarke Infrarot-Galaxie mit massereichen Winden aus molekularem Gas
Das Weltraumteleskop Herschel hat gigantische Sturmwolken aus molekularem Gas entdeckt, die in den Zentren vieler Galaxien toben - und damit ein astronomisches Rätsel gelöst.

Galaxien im frühen Universum zeigen eine sehr viel höhere Aktivität als unsere Milchstraße heute. Astronomen erklären sich dies in gängigen Entwicklungsmodellen so, dass gasreiche Galaxien miteinander verschmelzen. Dieser Prozess führt nicht nur zu erhöhter Sternentstehung, sondern lässt auch das Schwarze Loch im Zentrum anwachsen. Plötzlich bricht die erhöhte Aktivität aber ab: In nur wenigen Millionen Jahren sinkt die Sternentstehungsrate rapide und auch das Schwarze Loch wächst nicht mehr weiter.

Better Earth

Mehr Trockeneis am Südpol des Mars als vermutet

mars
© NASA/JPL-Caltech/Sapienza University of Rome/Southwest Research InstituteDie neu entdeckten Trockeneislager in der Näher des Südpols des Mars enthalten etwa das 30-Fache der bislang vermuteten Menge an Kohlendioxid
Pasadena/ USA - Neue Messungen der NASA-Sonde "Mars Reconnaissance Orbiter" (MRO) belegen, dass die Marsatmosphäre wesentlich dichter wird, wenn die Neigung der Planetenachse verändert. Dieser Prozess kann sich dramatisch auf die Möglichkeiten flüssigen Wasser auf der Marsoberfläche auswirken und Sandstürme auf dem Roten Planeten begünstigen.

Mit dem Bodenradar an Bord der Sonde stießen die NASA-Forscher um Roger Phillips vom "Southwest Research Institute" (SRI) gemeinsam mit einem Team internationaler Wissenschaftler auf ein umfangreiches Lager von gefrorenem Kohlendioxid (Trockeneis, CO2) und vermuten, dass dieses die Atmosphäre des Planeten wesentlich anschwellen lassen kann, wenn sich die Planetenachse neigt. Ihre Ergebnisse haben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazin Science veröffentlicht.

Padlock

Zensur über außerirdisches Leben in Meteoriten

außerirdisches leben
© N. C. WickramasinghePlakat zu einem Vortrag über außerirdische Mikrofossilien am University College Cardiff, 1981. Auf der Abbildung zusehen sind Strukturen, die von Dr. Hans Pflug im Innern des Murchison-Meteoriten entdeckt wurden.
Cardiff/ Wales - In einem aktuellen Artikel wirft der Astrobiologe und Mitbegründer Panspermie-Theorie, nach der das Leben in Form von Mikroben im Innern von Kometen und Asteroiden aus dem All zur Erde gelangt ist, Nalin Chandra Wickramasinghe von der "Cardiff University", der internationalen Wissenschaftsgemeinde und vornehmlich den Fachjournalen eine jahrzehntelange Zensur nicht nur seiner eigenen Hypothesen über den angeblich bereits erbrachten Nachweis außerirdischen Lebens vor.

In seinem Artikel beschreibt Wickramasinghe, wie sich schon kurz nach der Veröffentlichung seiner gemeinsam seinem Doktorvater, dem Astronomen Fred Hoyle erarbeiteten Hypothese, die bis dato üblichen Publikationswege mehr und mehr zu schließen begannen. Damals hatten Hoyle und Wickramasinghe dargelegt, dass interstellarer Staub nicht nur aus abiotischen organischen Polymeren, sondern teilweise auch aus bakteriellen Zellen in unterschiedlichen Phasen der Dehydration zu bestehen scheint.

Eye 1

Die Frau, die keine Angst kennt

gehirn
© CorbisMenschliches Gehirn (Illustration): Das Zentrum der Angst ist der Mandelkern
Sie empfindet Wut, Trauer oder Freude, Angst hat sie nie: US-Mediziner berichten von einer Frau, in deren Gehirn eine bestimmte Region völlig zerstört ist - dort sitzt offenbar das Zentrum der Furcht. Dass die Frau überhaupt noch lebt, erstaunt die Wissenschaftler.

Sie möge keine Spinnen und Schlangen und gehe ihnen daher aus dem Weg. Die ungewöhnliche Probandin, die von den Forschern als SM abgekürzt wird, hatte vor dem Besuch im Zooladen eine klare Meinung, die sie öfter preisgegeben hatte. Die Wissenschaftler waren gespannt, ob SM die Tiere, die bei vielen Menschen Angst auslösen, tatsächlich meiden würde. Denn im Gehirn der 44-jährigen Frau ist durch das Urbach-Wiethe-Syndrom, eine sehr seltene Erkrankung, der Mandelkern zerstört. Diese auch als Amygdala bezeichnete Hirnregion hat sich in Tierexperimenten als Sitz der Furcht herausgestellt. Auch von anderen Menschen ohne funktionierende Amygdala ist bekannt, dass ihr Furchtempfinden gestört ist.