Wissenschaft und TechnologieS


Comet

Asteroid 2012 TC4 verfehlt knapp die Erde

Freitag früh ist ein kleiner Asteroid in einem Abstand von rund 88.000 Kilometern an unserer Erde vorbeigeflogen. Der erst vor etwas mehr als einer Woche entdeckte Brocken namens "2012 TC4 " war vermutlich nur rund 17 Meter groß und hätte daher selbst bei einer Begegnung mit der Erde keine Schäden verursacht.
asteroid, 2012 tc4
© www.virtualtelescope.eu
Vom Vorbeiflug des Asteroiden um etwa 7.30 Uhr früh MESZ hat außer Astronomen wohl kaum jemand etwas mitbekommen. Dass "2012 TC4" (im Bild rot markiert) erst wenige Tag vor seiner dichtesten Annährung an die Erde entdeckt worden ist, hängt mit seiner geringen Größe zusammen. Aus diesem Grund wäre der Brocken bei einem Zusammenstoß mit der Erde wohl bereits beim Eintritt in die Atmosphäre auseinandergebrochen und in dieser wahrscheinlich vollständig verglüht.

Entdeckt wurde "2012 TC4" erstmals am 4. Oktober von Astronomen mithilfe von Pan- STARRS (die Abkürzung steht für Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System), einem System zur kontinuierlichen Beobachtung des Sternenhimmels, das sich auf denHawaii- Inseln befindet. Kosmische Brocken dieser Größe dürften häufig und meist unbemerkt an unserer Erde vorbeirasen.

Kommentar: Nichts zu sehen hier, gehen Sie ruhig wieder schlafen...

Feuer am Himmel
Meteore, Asteroide und Kometen: Schäden, Unglücke, Verletzungen, Tod und Nahbegegnungen


Chalkboard

Erweiterte Einstein-Theorie macht Überlichtgeschwindigkeit möglich

Australische Mathematiker haben Einsteins spezielle Relativitätstheorie derart modifiziert, dass nun auch Überlichtgeschwindigkeit theoretisch möglich ist, ohne die Naturgesetze zu verletzen.
Albert Einstein
© The University of AdelaideArchiv: Albert Einstein
Adelaide (Australien) - Laut Einsteins spezieller Relativitätstheorie kann sich nichts schneller bewegen als das Licht. Bei den nun vom Team um Professor Jim Hill und Dr. Barry Cox von der University's School of Mathematical Sciences im Fachmagazin Proceedings of the Royal Society A" vorgestellten Formeln handelt es sich, so die Forscher, um "eine natürliche und logische Erweiterung von Einsteins spezieller Relativitätstheorie, die ohne die Notwendigkeit imaginärer Zahlen oder komplizierter Physik auskommen."

Nebula

Astronomische Premiere: Spiralstruktur um sterbenden Riesenstern entdeckt - Hinweise auf unsichtbaren Begleiter

Astronomen haben mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) eine Spiralstruktur in einer äußeren Hülle entdeckt, die den sterbenden Riesenstern R Sculptoris umgibt. Die überraschende Beobachtung in Kombination mit dem Nachweis der weiter außen liegenden Schale um einen roten Riesenstern ist eine astronomische Premiere. Die Spiralstruktur dürfte auf einen unsichtbaren Begleiter zurückgehen, der den Roten Riesen umkreist.
Spiralstruktur
© ALMA (ESO/NAOJ/NRAO) Unerwartete Spiralstruktur in der Materie um den alten Stern "R Sculptoris".
Bonn (Deutschland) - Die neuen Ergebnisse erscheinen diese Woche in der Fachzeitschrift Nature - als eine der ersten Veröffentlichungen aus der frühen Phase wissenschaftlicher Beobachtungen mit ALMA.

Ein Astronomenteam hat zu seiner Überraschung eine Spiralstruktur in dem Gas um den roten Riesenstern "R Sculptoris" entdeckt, die darauf hin deutet, dass ein zuvor unentdeckter Begleiter den Stern umkreist. Auch die Menge des von dem Roten Riesen ausgestoßenen Materials erwies sich als deutlich größer als erwartet ausgestoßen. Die Beobachtungen wurden mit dem "Atacama Large Millimeter/submillimeter Array" (ALMA) vorgenommen, dem leistungsfähigsten Millimeter/Submillimeter-Teleskop der Welt.

Solar Flares

Sonneneruption und moderater geomagnetischer Sturm

Die neue und unmarkierte Sonnenregion im Nordosten der Sonnenscheibe hat heute Mittag um 13:17 MESZ einen mittleren Sonnen-Flare der Stärke M 2.3 produziert. In den kommenden Tagen dreht sich diese Sonnenregion auf die Erde zu, dieser folgen neue aktive Regionen, während alle anderen Sonnenregionen auf der Sonne ruhig bleiben.
Sonneneruption
Am 05. Oktober ist auf der Südwestseite der Sonne eine kleine Filament-Eruption aufgetreten, zwar hatte die Sonneneruption nur die sehr schwache Stärke von B 7.5 (unter X-, M- und C-Level), allerdings hat sich Sonnenplama gelöst und hat heute das geomagnetische Feld irritiert.

Solar Flares

Neue Strahlungsquelle nahe dem Zentrum unserer Galaxie entdeckt

Binäres System
© NASA's Goddard Space Flight CenterKünstlerische Darstellung des Gas- und Materieflusses in einem Binärsystem aus einem sonnenähnlichen Stern und einem Schwarzen Loch (Illu.).
Mit dem Weltraumobservatorium "Swift" haben Astronomen eine neue kurzlebige Quelle ansteigender Röntgenstrahlung aus Richtung des Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße, entdeckt. Bei dem Ausbruch handelt es sich um das seltene Phänomen einer sogenannten Röntgenstrahlen-Nova, die für gewöhnlich die Anwesenheit eines Schwarzen Lochs mit stellarer Masse verrät. Sollte dies zutreffen würde es sich um ein bislang unbekanntes Schwarzes Loch handeln.
Röntgenstrahlung, Milchstraße, Strahlungsquelle
© NASA's Goddard Space Flight Center Plötzliche Quelle starker Röntgenstrahlung in der Nähe des galaktischen Zentrums (Sagittarius A*), fotografiert am 18. September 2012.
Greenbelt (USA) - "Derartig helle Röntgenstrahlen-Novae sind so selten, dass es sie für gewöhnlich - wenn überhaupt - nur einmal pro Mission zu erwarten sind. Es handelt sich auf jeden Fall um das erste derartige Ereignis, das von 'Swift' (gestartet 2004) beobachtet werden konnte", erläutert der Hauptuntersucher der Mission Neil Gehrels Goddard Space Flight Center der NASA. "Das ist wirklich etwas, auf das wir schon lange gewartet haben."

Comet 2

Kometenkristall Olivin liefert Parallelen zum Ursprung kurzperiodischer Kometen in unserem Sonnensystem

In dem Planetensystem um den vergleichsweise erdnahen, jungen Stern Beta Pictoris hat das europäische Weltraumteleskop "Herschel" Material identifiziert, das dem Bestandteilen von Kometen in unserem eigenen Sonnensystem entspricht.
Kristall aus Meteoriten
© J. Debosscher, KU LeuvenOlivinkristalle aus einem Meteoriten, der einem teilweise geschmolzenen Asteroiden des Sonnensystems entstammt.
Leuven (Niederlande) - Beta Pictoris ist gerade erst 12 Millionen Jahre alt und bildet das Zentralgestirn eines rund 63 Lichtjahre von der Erde entfernten Systems, in dem es neben dem einzigen bislang bekannten dortigen Planeten - einem Gasriesen - auch noch eine dichte Gas- und Trümmerscheibe (...wir berichteten). Diese könnte sich in Zukunft zu einem Torus aus eisigen Partikeln verdichten, der dann dem Kuiper-Gürtel des Sonnensystems gleichen würde, der außerhalb der Neptunbahn zu finden ist und als Ursprung kurzperiodischer Kometen gilt - Kometen also mit Umlaufzeiten kleiner als 200 Jahre.

Laptop

Vorinstallierte Viren auf in China produzierten Laptops

Schon vor der ersten Inbetriebnahme könnte Ihr brandneuer Laptop mit einer gefährlichen Malware infiziert sein, mit einem Programm, das Ihnen Schaden zufügen oder Ihren Computer zu einer Schachfigur in einem kriminellen Cyberwar verwandeln kann.
Bild
© Unbekannt
Diese zufällige Entdeckung wurde von Microsofts ›Digital Crimes Unit‹ während einer Untersuchung chinesischer Computermanufakturen gemacht, von denen viele das Windows-Betriebssystem illegal auf ihrer Hardware installieren.

»Die Cyberkriminellen ändern ihre Strategie, mit der sie versuchen, Sie anzugreifen«, schrieb Richard Boscovich, ein ehemaliger Staatsanwalt und leitender Anwalt in Microsofts ›Digital Crimes Unit‹ im Blog des Unternehmens.

Beaker

Gentechnisch veränderte Kuh soll allergenfreie Milch geben - mit einigen Haken

Manipulation blockiert Gen für allergieauslösendes Eiweiß

Milch
© SXCEin Glas mit normaler Milch.
Neuseeländische Forscher haben erstmals eine gentechnisch veränderte Kuh erzeugt, die Milch ohne das allergieauslösende Eiweiß Beta-Laktoglobulin produziert. Auf dieses Eiweiß reagieren zwei bis drei Prozent der Säuglinge allergisch. Bisherige Verfahren, das Beta-Laktoglobulin nachträglich aus der Milch zu entfernen, seien aufwändig und nur bedingt erfolgreich, sagen die Forscher. Daher habe man nach einer Methode gesucht, wie Kühe von vornherein Milch ohne diesen Inhaltsstoff erzeugen können.

Die Wissenschaftler erreichten dies, indem sie ein kleines Genstück in das Erbgut von befruchteten Rinder-Eizellen einschleusten. Dadurch produzierten die Zellen sogenannte microRNAs, kleine Moleküle, die das Gen für das Milcheiweiß blockieren. Aus einer dieser genetisch manipulierten Eizellen züchteten sie ein Kalb, das später tatsächlich Milch ohne Beta-Laktoglobulin gab. "Diese Art der RNA-Blockade erweist sich damit als effektive Strategie, um die Zusammensetzung von Milch, aber auch andere Eigenschaften von Nutztieren zu verändern", schreiben sie im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences.

Nuke

Stresstest deutscher Atomkraftwerke mit Ergebnis: mangelhaft

Sicherheitsmängel an allen deutschen Kernkraftwerken: Das ergab der europäische Stresstest. Umweltminister Altmaier will diesen Bericht zwar "nicht ad acta“ legen. Eine aufwändige Nachrüstung ist aber unwahrscheinlich.
atomkraftwerk, kühlwasser
Die Überprüfung aller Kernkraftwerke in der Europäischen Union durch die EU-Kommission hat eine Vielzahl von Sicherheitslücken offenbart. Auch bei deutschen Anlagen steht demnach nicht alles zum Besten. Insbesondere bemängelt der Bericht das Fehlen von Erdbebenwarnsystemen bei einigen norddeutschen Atommeilern.

Bundesumweltminister Peter Altmaier erklärte dazu in Wien: "Der Stresstest darf nicht einfach ad acta gelegt werden. Die Ergebnisse müssen Konsequenzen nach sich ziehen." Allerdings bezog er sich damit vor allem auf Nachbarländer. Es sei "wenig vermittelbar, wenn Deutschland jetzt noch stark nachrüstet und Frankreich nicht, obwohl die Atomkraftwerke dort noch 20 Jahre in Betrieb sind", sagte Altmaier. Deutschland will bis 2022 ganz aus der Atomenergie aussteigen und hat bereits acht seiner 17 Reaktoren stillgelegt.

Better Earth

"Chemisches Gedächtnis von Meerwasser" entdeckt

"Wasser vergisst nicht", diese Aussage stammt nicht etwa von einem Homöopathen oder alternativen Wasserforscher sondern von Prof. Boris Koch, Chemiker am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft. "Egal, was im Meer passiert: Ob die Sonne scheint, Algen blühen oder eine Schule Delfine durch ein Seegebiet schwimmt - alles und jeder hinterlässt biomolekulare Spuren." Einige von ihnen können Boris Koch und Kollegen jetzt mithilfe einer Kombination neuer Techniken ausfindig machen und zurückverfolgen. Als wissenschaftlicher Nachweis eines "homöopathischen Prinzips" sei die Methode allerdings nicht zu verstehen.
Meerwasser, Proben
© Yves Nowak, Alfred-Wegener-InstitutSchaubild: Die neue Analyse von Meerwasserproben im Massenspektrometer offenbart mit dem chemischen Fingerabdruck auch Herkunft und Alter der im Wasser gelösten Stoffe, selbst wenn diese bereits mehrere tausend Jahre im Ozean getrieben sind (Illu.).
Bremerhaven (Deutschland) - Wie das Team um Koch aktuell in einem Sonderband der Open-Access-Fachzeitschrift Biogeosciences berichtet, ist die Konzentration von Biomolekülen in den Ozeanen zwar extrem gering, würde man jedoch alles Meerwasser dieser Welt durch ein biomolekül-durchlässiges Sieb kippen und alle darin enthaltenen Bestandteile in Kohlenstoff-Einheiten umrechnen, lägen in diesem Sieb schätzungsweise 25 Milliarden Tonnen gebundener Kohlenstoff, der hauptsächlich aus den Überresten von abgestorbenen Meeresorganismen aber auch aus der Biomasse lebender Wale, Fische, Algen, Bakterien, Seegras und anderen Meeresbewohnern stammt. Unterhalb des Siebes würden sich dagegen etwa 662 Milliarden Tonnen gelöster organischer Kohlenstoff türmen, bestehend aus Zehntausenden verschiedenen Substanzen.