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Es gibt wirklich keinen guten Grund, um zu rauchen. Aber es gibt einen Stoff im Tabak, der nicht ohne Grund manche Mediziner fasziniert: Nikotin.Es ist entscheidend daran beteiligt, dass Raucher süchtig werden. Doch Nikotin hat auch eine helle Seite. Seine stimulierende Wirkung kann vielleicht helfen, Menschen, die von geistigem Verfall bedroht sind, von Neuem zu beflügeln. Aus dem Gift könnte ein Medikament werden.
Giftig ist Nikotin ganz buchstäblich. Die Tabakpflanze stellt es her, um Fressfeinde unschädlich zu machen. Es ist ein biologisches Insektizid. Wie das ebenfalls anregende Koffein gehört Nikotin zur chemischen Gruppe der Alkaloide. Es wirkt auf vielfältige Weise, vor allem im Gehirn ist es bedeutsam. Hier heftet es sich auf Nervenzellen an Andockstellen des Botenstoffs Acetylcholin.
Über diesen Effekt fördert es Aufmerksamkeit, Lernen und das Gedächtnis. Umgekehrt schwinden bei einem Alzheimer-Patienten die Andockstellen für Acetylcholin.
Amerikanische Ärzte haben nun Nikotinpflaster, wie sie Raucher als Hilfe zur Entwöhnung benutzen, bei Menschen mit leichter geistiger Beeinträchtigung erprobt. Bei diesen Personen ist das Gedächtnis auffällig geschwächt, ohne dass ein echter geistiger Verfall, eine Demenz vorliegt. Allerdings erkranken viele Betroffene später an einer Demenz. Wie die Mediziner im Fachblatt
Neurology berichten, behandelten sie 74 Menschen mit leichter geistiger Beeinträchtigung, Durchschnittsalter 76, entweder mit einem Nikotinpflaster oder einem Scheinmedikament, Placebo.
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