In einer Höhle in Südafrika sind Forscher auf eine 100.000 Jahre alte Werkstatt gestoßen, in der die Steinzeitmenschen mit viel Aufwand Farben herstellten. Lebten dort die ersten Künstler?
© HenshilwoodEine mit einer Ocker-Mischung gefüllte Schneckenschale - Teil eines uralten Kunstateliers?
Man kann sich die Szenerie gut vorstellen, wie die Männer und Frauen über dem Indischen Ozean am Eingang ihrer Höhle unter einem vorspringenden Dach saßen, dem Rauschen des Meeres lauschten, den kühlen Wind spürten und gedankenversunken in einer schillernden, handtellergroßen Schneckenschale ein rötlich glänzendes Pulver mit einem großen Stein mahlten.
Nach getaner Arbeit ließen die Menschen ihre Werkzeuge in der Höhle liegen, der vom Meer herangetragene Sand bedeckte sie und konservierte sie bis heute.
Sollten Christopher Henshilwood und seine Kollegen von der Universität Witwatersrand recht behalten, haben sie das älteste Kunstatelier der Welt entdeckt. Die rötliche Substanz in der Schale war Ocker, ein eisenhaltiges Mineralpulver. Und gemäß den Datierungen der Wissenschaftler sind Pulver und Schale sowie weitere Werkzeuge 100.000 Jahre alt. Die bislang ältesten bekannten Spuren menschlichen Ockergebrauchs sind nur 60.000 Jahre alt.
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