Wissenschaft und TechnologieS


Telescope

Meilenstein: Netzwerk von drei Teleskopen bei Quasar-Beobachtung sieht 3 Millionen Mal schärfer als das menschliche Auge

Quasar 3C 279
© ESO/M. KornmesserKünstlerische Darstellung des Quasars 3C 279. Astronomen haben erstmals das Atacama Pathfinder Experiment (APEX) in Chile mit dem Submillimeter Array (SMA) in Hawaii (USA) und dem Submillimeter Telescope (SMT) in Arizona (USA) zusammengeschaltet, um an diesem Objekt die schärfsten astronomischen Beobachtungen überhaupt vorzunehmen.
Bonn (Deutschland) - Mit nie dagewesener Schärfe - zwei Millionen mal besser als das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges - hat ein internationales Astronomenteam hat in das Herz eines fernen Quasars geblickt. Die Beobachtungskampagne, bei der das Atacama Pathfinder Experiment (APEX) erstmals mit zwei weiteren Teleskopen auf einem anderen Kontinent verbunden wurde, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum sogenannten "Event Horizon Telescope", das die supermassereichen Schwarzen Löcher im Zentrum unserer Milchstraße und anderer Galaxien sichtbar machen soll.

- Bei der folgenden Meldung handelt es sich um eine Presseinformation der Europäischen Südsternwarte ESO, eso.org

Question

Entwickelte sich der Mensch aus dem Wasser heraus?

Bild
© picture alliance / dpaMenschen fühlen sich zum Wasser hingezogen.

"Uferhypothese" zu aufrechtem Gang


Warum geht der Mensch auf zwei Beinen? Schon lange ringt die Wissenschaft um diese Frage. Lange war die sogenannte "Savannenhypothese" eine populäre Erklärung: Unsere Vorfahren lebten in Wäldern auf Bäumen, doch, so die These, durch klimatische Bedingungen wurde der Lebensraum in baumlose Savannen verlegt - und zwang die Primaten, sich unter anderem für die Nahrungsaufnahme aufzurichten. Zahlreiche Fossilfunde widerlegen diese These jedoch, so dass sich weite Teile der Wissenschaft von ihr distanzieren.

Viele Forscher sind inzwischen davon überzeugt, dass sich der aufrechte Gang in Wäldern entwickelt hat. Paläontologen belegen dies mit Fossilien, Primatenforscher mit Beobachtungen von Affen, die sich auch in Bäumen zum Teil auf zwei Beinen fortbewegen. Der Verhaltensforscher und Humanbiologe Carsten Niemitz hat jedoch seine eigene Theorie. Die sogenannte "Uferhypothese" bekam anfänglich noch Gegenwind, gewinnt aber unter Wissenschaftlern zunehmend an Popularität. Im Interview mit n-tv.de erklärt der Wissenschaftler seine Theorie und erzählt, was ihm die Augen geöffnet hat.

Kommentar: Im englischen Archiv von SOTT.net erklärt Elaine Morgan ihre Wasseraffen-Theorie, die ebenfalls hypothetisiert, dass wir uns aus bzw. vom Wasser aus entwickelt haben.


Sun

Geringe Sonnenaktivität - Forscher stehen vor einem Rätsel

Sonne
© Nasa
Die Sonne ist derzeit weniger aktiv als für den aktuellen Zyklus vorhergesagt - die Forscher stehen vor einem Rätsel.

Lange war die Sonne ruhig, nun wird sie wieder aktiv. Der aktuelle Sonnenzyklus soll 2013 seinen Höhepunkt erreichen. Dann hat die Sonne die meisten Sonnenflecken, und Ausbrüche des Sterns sind besonders stark und häufig.

In Fachkreisen rechnet man allerdings mit einem sehr schwachen Höhepunkt. Nasa-Forscher sagen höchstens 60 Flecken zur gleichen Zeit auf der Sonne voraus - halb so viele wie beim letzten Maximum im Jahr 2001. Es wäre der niedrigste Wert seit 100 Jahren. Fachleute stellt die geringe Zahl der Sonnenflecken, die meist nur Tage bis Wochen erkennbar sind, vor ein Rätsel.

Kommentar: Lesen Sie auch die folgenden Artikel, dass eventuell mit der Sonne mehr geschieht und diese geringe Aktivität auch Einflüsse auf die Erde hatte und wahrscheinlich haben wird:

Sonne könnte bald 4 Magnetpole haben, Abkühlung der Erde in Sicht
Tornado-Saison auf der Sonne?
Die Sonne und ihr früherer Einfluss auf das Erdklima
Sonnenaktivität: kommt eine neue kleine Eiszeit?
Der Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung, Wolkenbildung und Klima


Sun

Sonnensturm schwächer als erwartet - Eruptionen sollen in den kommenden Monaten noch zunehmen

Glimpflich davongekommen: Die Satelliten im All haben den Sonnensturm am Wochenende ohne Schäden überstanden, das Phänomen war schwächer als erwartet. Entwarnung gibt es aber nicht, denn Experten erwarten, dass die Eruptionen in den kommenden Monaten noch zunehmen.

Ein Sonnensturm hat am Wochenende die Erde erreicht - aber zumindest vorerst keine nennenswerten Schäden angerichtet. Bis Sonntagmittag gab es keine Berichte über beschädigte Satelliten oder ausgefallene Handy- und Funkverbindungen. Die Hauptfront des Sturms, der am Donnerstag auf der Sonne ausgebrochen war, traf nach Angaben von US-Astronomen am Samstagabend die Erdatmosphäre. "Geringe geomagnetische Sturmaktivitäten treten jetzt auf", teilten Experten der US-Wetterbehörde NOAA mit. Der Sturm habe die Stärke eins der bis fünf reichenden Skala gehabt. Die schwächste Einstufung erfolgt, wenn das magnetische Feld des Sonnensturms bei seinem Eintreffen so ausgerichtet ist, dass Schäden auf der Erde minimal blieben.
Sonnensturm
© dpaEine Aufnahme der Nasa zeigt den Ausbruch eines Sonnensturms
Entwarnung gaben die Astronomen allerdings noch nicht: Die Aktivitäten könnten sich noch steigern und die Stärke zwei erreichen. Satelliten wurden durch das kosmische Ereignis nicht beschädigt, sagte Juha-Pekka Luntama, ein Wissenschaftler der europäischen Weltraumagentur Esa.

Bell

Wasser der Erde stammt nicht von Kometen sondern von Meteoriten

Bislang glaubte die Wissenschaft, dass flüchtige Elemente, darunter auch die für die Entstehung von Leben wichtigen Stoffe Wasser, Stickstoff und Kohlenstoff aber auch organisches Material, einst von Kometen und bzw. oder einer primitiven Form von wasserhaltigen Meteoriten, sogenannten kohligen Chondriten, auf die Erde gelangten. Eine Neue Untersuchung von Proben aus 85 dieser Chondrite widerlegt nun die Vorstellung der gemeinsamen Herkunft beider Arten von Himmelskörpern im äußeren Sonnensystem und zeigt zugleich, dass die Grundlagen des irdischen Lebens ihren Ursprung wahrscheinlich an der Grenze zwischen innerem und äußerem Sonnensystem haben.
komet neat
© Sebastian Voltmer, weltraum.com Archiv: Der Komet Neat im Vorbeizug an M44, fotografiert am 15. Mai 2004.

Washington (USA) - Statt also Kometen, so die Schlussfolgerung der Studie, sind es vielmehr die kohligen Chondriten bzw. deren Mutterkörper - also Asteroiden - die Wasser und andere flüchtige Verbindungen auf die Erde gebracht haben. Diese Körper stammen wiederum nicht aus dem äußeren Sonnensystem jenseits der Jupiterbahn, sondern aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Hardhat

Niederlande erweitert Landfläche auf friedliche Art und Weise

Die Niederlande sind nun offiziell zwei Quadratkilometer größer. Die 2000 Hektar entsprechen etwa 3000 Fußballfeldern oder auch der Größe des Fürstentums Monaco: Königin Beatrix gab am Mittwoch das offizielle Startzeichen, um den elf Kilometer langen neuen Damm in der Nordsee bei Rotterdam zu schließen.

Der Damm schützt die sogenannte Tweede Maasvlakte, die neu aufgeschüttete Erweiterung des Rotterdamer Hafens, gegen die Nordsee.

Nach den insgesamt sechsstündigen Sandaufschüttungen erstreckt sich die niederländische Küste jetzt etwa 3,5 Kilometer weiter nach Westen aus als bisher. Für Surfer und Badeurlauber entstand zugleich ein neues Naherholungsgebiet mit acht Kilometer neuem Strand und Dünen.

Telescope

Himmelsereignis: Mond wird Jupiter in den frühen Morgenstunden bedecken

jupiter
© ReutersSo sieht das Weltraumteleskop Hubble den Planeten Jupiter.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben Mond und Jupiter eine Verabredung: Die Mondscheibe bedeckt den Planeten, die Beobachtung des Himmelsereignisses ist auch mit bloßem Auge möglich - vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit findet am Himmel ein seltenes Schauspiel statt: Am Sonntagmorgen hat der Mond eine Verabredung mit Jupiter. Die große Mondscheibe schiebt sich vor das kleine Scheibchen des Planeten. Eine solche Jupiterbedeckung wird danach erst wieder in knapp 19 Jahren zu sehen sein.

Erst vor knapp sechs Wochen fand an unserem Himmel ein astronomisches Jahrhundertereignis statt: ein Venustransit. Die Venus zog vor der Sonne vorbei - doch vielerorts versperrten Wolken den Blick auf das seltene Ereignis.

Bulb

Gewitter-Wolken bilden Antimaterie? Entdeckung überrascht Wissenschaftler

Bild
© Unbekannt
Seit vielen Jahren suchen Astronomen in den Weiten des Weltalls nach Antimaterie. Nun wurde das Weltraumteleskop „Fermi“ auf einem faszinierenden Planeten fündig. Nein, es war kein mysteriöser Exoplanet. Der Planet „hört“ auf den Namen Erde. In der Atmosphäre unseres Planeten gibt es für Bruchteile von Sekunden Antimaterie. Sie entsteht bei Gewittern. Dann nämlich werden massenhaft Positronen aus den Gewitterwolken nach oben und damit ins All geschleudert. Bei den Forschern herrscht Verblüffung.

Gewitter sind beeindruckende Ereignisse. Bei den ohrenbetäubenden Entladungen wird jede Menge Energie frei. Doch es entstehen bei Gewittern nicht nur Blitz und Donner. Erstmals gelang es nachzuweisen, dass dabei auch Antimaterie produziert wird. Wie Nasa-Forscher beim Treffen der American Astronomical Society in Seattle (USA) berichten. So werden Strahlen von positiv geladenen Positronen ins All geschleudert. Positronen sind dabei die Gegenteilchen von Elektronen.
Den Antimaterie-Nachweis konnten die Wissenschaftler mit Hilfe des Weltraumteleskops „Fermi“ erbringen. Dieser 2008 gestartete Satellit soll eigentlich nach den Quellen hochenergetischer Gammastrahlen fahnden. Diese werden zum Beispiel von Schwarzen Löchern und von den Resten einer Supernova ausgestrahlt. Doch große Hoffnungen setzten die Experten auch bei der Suche nach der ominösen Dunklen Materie im Universum auf das Gammastrahlenteleskop. Trotzdem ist es eine riesige Überraschung, dass Antimaterie von Fermi ausgerechnet in Gewitterwolken auf der Erde entdeckt wird.

Telescope

Erstmals dunkle Galaxien beobachtet

dunkle Galaxien
© ESO, Digitized Sky Survey 2 and S. Cantalupo (UCSC)Die Himmelsregion um den Quasar HE0109-3518 (roter Kreis im Zentrum), dessen energiereiche Strahlung "dunkle Galaxien" in seiner Umgebung aufleuchten lässt (blaue Kreise).
Santa Cruz (USA) - Erstmals ist es einem internationalen Astronomenteam gelungen, sogenannte dunkle Galaxien zu beobachten, jene Frühphase der Galaxienentstehung also, die bislang nur theoretisch vorhergesagt wurde. Die dunklen Galaxien bestehen überwiegend aus Gas und enthalten nur wenige Sterne.

Möglich wurde dies mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO), mit dem die geheimnisvollen Objekte durch jene Strahlung nachgewiesen werden konnte, die sie aussenden, wenn sie von einem Quasar angeleuchtet werden.

Bei dunklen Galaxien handelt es sich um kleine, gasreiche Galaxien im frühen Universum, in denen - gemessen an den vorhandenen Gasmengen - nur sehr wenige Sterne entstehen. Die Existenz dieser Himmelsobjekte wird zwar von Modellen zur Galaxienentstehung vorausgesagt, in denen solche dunklen Galaxien das wesentliche Rohmaterial für die spätere Sternentstehung in größeren Galaxien liefern, denen sie ihre reichhaltigen Gasvorräte zuführen, galten bislang jedoch lediglich als theoretische Produkte.

Sun

X1.4 Sonneneruption feuert Richtung Erde

Am gestrigen Abend kam es auf der Sonne zu einem Flare, also einer Sonneneruption mit einer Stärke der nach oben offnen höchsten Kategorie X. Da sich die aktive Sonnenfleckenregion "AR 1520" zu dieser Zeit fast mitten auf der Sonnenscheibe befand, rast die mit dieser Eruption einhergehende Partikelwolke derzeit direkt auf die Erde zu. Obwohl Forscher nur milde Auswirkungen auf die Erde erwarten, sprechen sie von einem geoeffektiven Ereignis und befürchten mindestens negative Auswirkungen auf Satelliten- und Radiokommunikation - dafür aber auch verstärkte Polarlichtaktivität.
eruption
© NASA/SDO/AIASDO-Aufnahme der Eruption.
Washington (USA) - Zudem sei die Gefahr, die von der gewaltigen Sonnenfleckenregion ausgeht auch weiterhin nicht gebannt, da diese weiterhin direkt auf die Erde ausgerichtet ist und weitere X-Flares möglich sind.

Wie die Sonnenforscher der NASA und des von der U.S. National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) betriebenen Space Weather Prediction Center (SPWC) berichten, hatte der Ausbruch eine Stärke von X1,4 und machte sich durch eine hellen Blitz extrem ultravioletter Strahlung aus der fast 25.000 Kilometer großen aktiven Sonnenfleckenregion bemerkbar (s. Abb. u. Video). Erst vor einer Woche hatte die Sonne bereits eine Eruption der Stärke X1,1 abgegeben, diese hatte die Erde jedoch aufgrund der weit fortgeschrittenen Position der Sonnenfleckenregion "AR 1515" deutlich verfehlt.