Wissenschaft und Technologie
Washington - Säugetiere (wissenschaftlich: Mammalia) müssten nicht notwendigerweise Säugetiere heißen, argumentieren feministische Wissenschaftshistorikerinnen wie Londa Schiebinger. Es gebe nämlich noch eine ganze Reihe weiterer Merkmale, die den Vertretern dieser Tierklasse exklusiv wären wie zum Beispiel ihre Behaarung. Doch Carl von Linné, der große Klassifikator der Natur, habe sich bei der Begriffswahl auch von damaligen politischen Debatten leiten lassen.
Heidelberg - Heidelberger ForscherInnen haben ein Gen entdeckt, das vor den Folgen eines Schlaganfalles schützt. Wie die Arbeitsgruppe um Hilmar Bading vom Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften zeigen konnte, sind Gehirnzellen, die durch Gentransfer mit dem neu entdeckten Gen ausgestattet wurden, überlebensfähiger. Sie kommen besser mit den toxischen Bedingungen nach einem Schlaganfall - Sauerstoffmangel und zu hohe Konzentrationen von Neurotransmittern - zurecht. Die Ergebnisse wurden im Journal of Neuroscience veröffentlicht.
Solche geschlechtsspezifischen Unterschiede haben Forscher des Max-Planck-Instituts in Leipzig zusammen mit Kollegen nachgewiesen. Dazu untersuchten sie das Gehirn von insgesamt knapp 50 normal- bis stark übergewichtigen Frauen und Männern mit der diffuisionsgewichtenen Magnetresonanztomografie.
Im Berliner Exzellenzcluster UniCat (Unifying Concepts in Catalysis) wird rund um den Biochemiker Nediljko Budisa in Zusammenarbeit mit dem französischen Biologen Philippe Marlière ein neues Konzept entwickelt, um Industriebakterien durch eine neue, bisher nicht in Lebewesen vorkommende Chemie mit neuen katalytischen Funktionen auszustatten. Sie nennen dieses neue biochemische Verfahren „Codonemanzipation“. Dabei wird eine genetische Firewall errichtet, die die Bakterien von einer speziellen Nährlösung abhängig macht. Damit sind sie in der natürlichen Umwelt nicht lebensfähig, und ein Gentransfer in die Umgebung ist unmöglich.

Eine Schmuckalge der Gattung Micrasterias. Von Algen aus dieser Gruppe stammen vermutlich alle heute lebenden Landpflanzen ab, wie nun ein internationales Wissenschafter-Team festgestellt hat.
Süßwasser-Grünalgen und nicht Armleuchteralgen waren Stammform aller späteren landlebenden Pflanzen
Die heute lebenden Landpflanzen stammen vermutlich alle von den Vorfahren der Süßwasser-Grünalgen der Gruppe Zygnematales (Schmuckalgen) ab. Zu dieser Erkenntnis kommt die Untersuchung eines internationalen Wissenschafter-Teams. Die Forscher konnten mit ihrer Studie, die im Fachmagazin BMC Evolutionary Biology veröffentlicht wurde, bisherige Annahmen über den Ursprung der Landpflanzen vor mindestens 475 Millionen Jahren widerlegen, wonach Vertreter der Charales (Armleuchteralgen) die nächstverwandte Schwestergruppe der Landpflanzen darstellen.

Schematische Darstellung eines DNA-Strangs mit angelagerten (roten) Wassermolekülen
Die Erbsubstanz DNA ist von Wassermolekülen auf eine ganz besondere Art umgeben. Die Beschaffenheit dieser Hydrathülle hängt einerseits vom Wassergehalt ab, wie Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf herausgefunden haben, und beeinflusst andererseits die Struktur der Erbsubstanz selbst. Diese Erkenntnisse sind nicht nur wichtig für das Verständnis der biologischen Funktion der DNA, sondern könnten auch für die Konstruktion von neuen DNA-basierten Materialien genutzt werden.

Unverkennbar ein Ei. Doch für den Verbraucher ist es schwer zu erfahren, ob das Ei ohne Gentechnik im Tierfutter hergestellt wurde.
Mit Gen-Soja werden etwa 20 Prozent der Legehennen in Deutschland gefüttert. In den Regalen der Supermarktketten Rewe, Penny, Aldi, Kaiser's Tengelmann, Edeka, Real und Norma liegen nur etwa 20 bis 30 Prozent Eier, die aus gentechnikfreier Fütterung stammen. Der Rest kommt vorwiegend aus Unternehmen, die ihre Legehennen mit gentechnisch veränderten Pflanzen füttern. Das hat eine Greenpeace-Untersuchung ergeben. Die Umweltorganisation befragte 15 Supermarktketten in Deutschland zu der Herkunft ihrer angebotenen Eier und wie die Legehennen gefüttert würden. Lidl und Globus wollten keine Angaben zum Umfang ihres Angebots an gentechnikfrei erzeugten Eiern machen. Eine Kennzeichnungs-Pflicht für tierische Produkte wie Milch, Eier und Fleisch, die mit Gen-Tierfutter erzeugt wurden, gibt es nicht.
Chinesische Wissenschaftler haben eine Kuh in einer Weise genetisch verändert, dass sie "menschliche" Milch produzieren kann. Die Milch hat die gleichen Nährwerte wie Muttermilch.
Die Forscher schrieben in der wissenschaftlichen Publikation Public Library of Science One, dass es ihnen gelungen sei, eine Kuh zu schaffen, welche Lysozyme produzieren kann. Dies ist ein menschliches Protein, welches in der Muttermilch vorkommt und hilft, die Immunität der Babies zu stärken. Dazu haben die Wissenschaftler ein genetisch verändertes Embryo in die Kuh eingepflanzt.
Bereits die Dinos hatten Juckreiz, zumindest jene, die ein Federkleid trugen. Das lässt eine Untersuchung von Kevin Johnson von der Universität Illinois und seiner Kollegen vermuten. Wie sie in der Online-Ausgabe der Biology Letters berichten, reicht die Entwicklung dieser Parasiten bis in das Zeitalter der Dinosaurier zurück.
Die Forscher interessieren sich für die Entwicklungsgeschichte der Läuse, weil sie damit auch die Evolution von Vögeln und Säugetieren erhellen können. „Es gibt nur wenige Fossilien der modernen Gruppen dieser beiden Tierklassen, die älter sind als 50 Millionen Jahre“, sagt Gerald Mayr vom Forschungsinstitut Senckenberg in Frankfurt am Main.
Quantenphysiker der Technischen Universität (TU) Wien haben nun eine Methode gefunden, wie sie eine Welle so formen können, dass diese sich nicht streut, sondern pfeilgerade wie ein Wurfgeschoss durch den Raum reist. Somit kann nur der Adressat des Zurufs diesen auch hören - vorausgesetzt, die beiden Gesprächspartner bedienen sich spezieller Sende- und Empfangsgeräte. Stefan Rotter, Florian Libisch und Philipp Ambichl vom Institut für Theoretische Physik der TU Wien haben ihre Arbeit in Physical Review Letters vorgestellt. Die Ergebnisse gelten für alle Arten von Wellen gleichermaßen, so die Wissenschafter.