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Zwillinge sind für die Wissenschaft ein Geschenk des Himmels
Sie gelten als ideale Versuchspersonen, um die Frage zu beantworten: Was prägt den Menschen mehr, seine Gene oder die Umwelt? Interessant ist auch, welche Auswirkungen die besondere Konstellation für die Zwillinge selber hat.
Ich bin die Ida, ich bin elf Jahre alt und der älteste Zwilling, also 15 Minuten älter als mein anderer Zwilling. - Ich bin Fe, auch elf Jahre alt und ich bin die Jüngere von uns beiden.
Unter tausend Babys sind vier eineiige Zwillingspärchen. Eineiige Zwillinge sind natürliche Klone, sie stammen aus einer gemeinsamen Eizelle. Interessanterweise kann die Forschung nicht beantworten, warum es gelegentlich zu dieser körperinternen Verdopplung kommt. Fest steht aber: Die Doppelgänger starten mit der gleichen genetischen Ausstattung ins Leben. Kein Wunder also, dass sie sich so ähnlich sehen.
Bei zweieiigen Zwillingen ist das anders. Sie entstehen, wenn zwei Eier gleichzeitig heranreifen und dann befruchtet werden. Statistisch gesehen ist jedes dritte bis vierte Zwillingspaar eineiig. Das Erbgut zweieiiger Zwillinge unterscheidet sich so wie das von gewöhnlichen Geschwistern:
Ich, Ida, spiele Cello und Fe Geige. Die Instrumente sind nicht gleich, aber das Andere ist alles gleich. Musik hören, Rausgehen, Fußball spielen, Schwimmen gehen.
Jede 70. Geburt ist heute eine Zwillingsgeburt. Tendenz steigend. Der Grund dafür ist: Frauen bekommen heute später Kinder und haben oft jahrelang die Pille genommen. Beides führt dazu, dass gleichzeitig mehrere Eizellen reifen und befruchtet werden können. Außerdem sorgt auch die künstliche Befruchtung für mehr Kinder im Doppelpack. Allerdings handelt es sich hier fast immer um zweieiige Zwillinge. Die Zahl der eineiigen Zwillinge ist dagegen konstant.
Kommentar: Eine zusätzliche Ursache für das Bienensterben können Sie in diesem Artikel nachlesen: Neue Studie: Handys töten Honigbienen, spezifische Frequenz gefunden