Wissenschaft und TechnologieS


Telescope

Mars-Rover findet ehemals heiße Wasserquelle auf dem Mars

Mars-Rover
© NASA/JPL-Caltech23. August 2011: Der Greifarm des Mars-Rovers "Opportunity" untersucht "Tisdae 2", einen helltonigen Felsen in der Nähe des Kraters "Endeavour". |

Pasadena/ USA - Erst kürzlich an seinem neuen Arbeitsplatz angekommen (...wir berichteten), ist der NASA-Mars-Rover "Opportunity" auf eine gänzlich neue Form von Gestein am Rande des Marskraters Endeavour gestoßen. Die Zusammensetzung eines untersuchten Felsens spricht dafür, dass dieser einst flüssigem und zudem heißem Wasser ausgesetzt war.

Die Analyse des auf den Namen "Tisdale 2" getauften Brockens offenbart, dass dieser eine Zusammensetzung ähnlich wie vulkanisches Gestein aufweist, allerdings findet sich darin deutlich mehr Zink und Brom als gewöhnlich.

Bei Brom und Zink handelt es sich meist um wässrige Ablagerungen - besonders durch heißes Gewässer. "Auf der Erde benötigt das Leben Wasser und Energie um sich Fuß zu fassen. Hydrothermale Systeme sind hierfür also bestens geeignet. Die Orte solcher einstiger Schlote sind also geradezu prädestiniert für die Suche nach Beweisen für einstiges Marsleben.

Rocket

Start des ersten chinesischen Weltraummoduls wegen technischer Probleme verschoben

Ein Sprecher der chinesischen Raumfahrtbehörde bestätigte gestern, dass der Start des ersten Weltraummoduls verschoben worden sei. Das Programm bleibe unterbrochen, bis man untersucht hat, wieso die Sonde SJ-11-04 nicht in die Erdumlaufbahn eingetreten war.
china,weltraum
© unbekannt

Laut dem Sprecher soll das erste chinesische Weltraumodul Tiangong-1 nun von einer Trägerrakete des Typs Long March II-F ins All geschickt werden. Die Long March II-F und die Rakete des Typs Long March II-F, welche die SJ-11-04 nicht in die Laufbahn bringen konnte, gehören zur gleichen Produktionsserie. Bevor man den Grund für die Störung beim Start der SJ-11-04 nicht herausfindet, kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit der Rakete Long March II-F ein technischer Defekt gleicher Art droht.

Die experimentelle Sonde SJ-11-04 konnte nicht in den Orbit eintreten, nachdem deren Trägerrakete Long March II-F versagt hatte. Die Rakete war am 18. August um 17 Uhr 28 vom Satellitenstartzentrum Jiuquan gestartet worden. Die Ursache der Störung wird derzeit untersucht. Es ist noch unklar, wann das Modul gestartet werden kann.

Rocket

Nach Sojus-Absturz: Muss die Nasa die ISS räumen?

Der Transporter Progess M 12-M sollte eine tonnenschwere Ladung zur ISS bringen. Er stürzte ins Altai-Gebirge. Muss nun die ISS evakuiert werden?
sojus
© dpa

Washington. Der Absturz eines russischen Versorgungstransporters könnte nach Ansicht der US-Raumfährtbehörde Nasa eine Räumung der Internationalen Raumstation ISS nötig machen. Sollte die Ursache für die Fehlzündung der Sojus-Trägerrakete in der vergangenen Woche nicht bis Mitte November gefunden sein, müssten zunächst alle Astronauten von der ISS zurück auf die Erde kommen, bevor neue hochgeschickt würden, sagte der zuständige Nasa-Manager Mike Suffredini. Man werden machen, was am sichersten für die Crew und die Weltraumstation sei.

Sojus-Trümmer über Altai-Republik bleiben verschollen

Derweil war die Suche nach den Überresten der russischen Sojus-U-Rakete mit dem Progress M-12M-Frachter wenig erfolgreich. Es seien bislang keine Trümmer gefunden worden. Offenbar sei alles in der Atmosphäre verglüht, teilte der Leiter des sibirischen Zentrums für die Beobachtung von Trägerraketenfragmenten, Alexander Pusanow, der Nachrichtenagentur ITAR-TASS mit.

Telescope

Hubble erforscht Atmosphären heißer Exoplaneten

Hot Jupiter-Gasplanet
© NASA, ESA, and G. Bacon (STScI) Künstlerische Illustration eines "Hot Jupiter"-Gasplaneten vor seinem Stern.

Exeter/ England - 200 Stunden lang will ein internationales Astronomenteam mit dem Hubble-Weltraumteleskop die Atmosphären großer Gasplaneten, sogenannter "Hot Jupiter", in fernen Planetensystemen erkunden.

Bei den angepeilten sogenannten "Hot Jupiters" handelt es sich um Gasplaneten von der Größe unseres Jupiters, die jedoch aufgrund ihrer engen Nähe zu ihren Sternen Temperaturen von rund 7.500 Grad Celsius und mehr aufweisen. Die meisten dieser Planeten umkreisen ihren Stern in lediglich einem Zwei- bis Fünfhundertstel des Abstands zwischen Sonne und Erde und benötigen für eine solche Umrundung nur wenige Tage.

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Süchtig nach Chips? Der Darm ist schuld?

Kalifornische Forscher haben in Tierversuchen gezeigt: Der Heißhunger auf fette Speisen geht auf Stoffe zurück, die im Darm produziert werden
Chips Transfett
© br-online.deChips mit Transfett
In Versuchen mit Ratten zeigten US-Forscher um Daniele Piomelli, dass der Geschmack von Fett auf der Zunge - und zwar schon bevor das Essen heruntergeschluckt wird - dazu führt, dass im Darm Marijuana-ähnliche Substanzen (Cannabinoide) ausgeschüttet werden. Diese lösen im Gehirn ein Hungergefühl aus, das die Lust auf fette Speisen verstärkt. Was, so die Forscher, eine Erklärung dafür sein könnte, warum Chips & Co. so "süchtig" machen.

Vermutlich aktiviert der Geschmack von Fett zunächst Nervenzellen im Gehirn. Diese stimulieren den Vagus-Nerv, der vom Gehirn zu verschiedenen Organen zieht und im oberen Darmbereich die Ausschüttung der Hunger-auslösenden Substanzen anregt.

Kommentar: Diese Forschung hört sich interessant an, doch wenn man genauer auf die Zutatatenliste eines herkömmlichen Herstellers schaut, findet man folgendes:
Kartoffelpüreepulver, pflanzliches Öl, pflanzliches Fett, Reismehl, Weizenstärke, Maltodextrin, Emulgator: E 471, Speisesalz
Also ist Gluten enthalten, ein an sich schon süchtig machender Stoff und der auch bei Tieren zum Mästen verfüttert wird, allgemein Kohlenhydrate und Trans-Fette, um die Gewichtszunahme durch Chips mit begründen zu können.


Attention

Unmöglicher Stern verstößt gegen Theorien der Wissenschaftler

Grau ist alle Theorie, diese Erfahrung machen auch Forscher immer wieder. Sie entdecken einen Stern, den es so gar nicht geben sollte. Jedenfalls wenn es nach der Theorie geht.
Stern mit wenig fester Masse
© dpaSterne brauchen wohl doch nicht so viel feste Masse.

Astronomen haben einen neuen Stern entdeckt, der nach einer bisher weithin akzeptierten Theorie eigentlich gar nicht existieren dürfte. Einer von der Wissenschaftszeitung Nature veröffentlichten Studie zufolge befindet sich der Himmelskörper in der Löwen-Konstellation und besteht fast ausschließlich aus Wasserstoff und Helium. Der Anteil an schweren Elementen, die die Astronomen "Metalle" nennen, ist der geringste, der bislang festgestellt wurde.

Bisher sei davon ausgegangen worden, dass Sterne mit einer so geringen festen Masse und so extrem wenig Metallanteil "nicht existieren können", erläutert die Hauptautorin der Studie, Elisabetta Caffau, die am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg und an der Pariser Sternwarte forscht. Die Entdeckung dieses Himmelskörpers sei eine Überraschung. "Wir werden nun gewisse Modelle über die Entstehung von Sternen überdenken müssen".

Monkey Wrench

Bakterien gegen Angst und Depression

Eine gute Darmflora beeinflusst auch das Gehirn und das Verhalten positiv

Sogenannte probiotische Bakterien beeinflussen möglicherweise nicht nur die Verdauung positiv: Sie können auch direkt aufs Gehirn einwirken und dort dafür sorgen, dass Stress, Angstzustände und Depressionen abgemildert werden. Das zumindest das Fazit, das ein internationales Forscherteam aus einer Studie mit Milchsäurebakterien und Mäusen ziehen. Indirekte Effekte der Bakterien aufs Zentrale Nervensystem (ZNS), seien schon in früheren Untersuchungen gezeigt worden, eine direkte Wirkung dagegen bisher noch nicht, sagen die Wissenschaftler.

Kommentar: Um die Wichtigkeit des Darmtrakts zu betonen, ein Zitat von Jeffrey S. Bland:
Es gibt mehr Bakterien in unserem Darmtrakt als Zellen in unserem Körper.
Beides (Geist und Körper) kann nicht voneinander getrennt werden. In der sogenannten James-Cannon Debatte wurde damals gerne darüber debattiert: entweder das eine oder das andere. Tatsache ist jedoch, dass das, was dem Körper angetan wird, auch Auswirkungen auf den Geist hat und umgekehrt (Nora T. Gedgaudas, 2011: Primal Body, Primal Mind. S. 221).


Blackbox

Linguistik-Forschung - Das Geheimnis des Stammelns

Stimmlage, Wortwahl und Mimik: Ein einfaches Gespräch zwischen zwei Menschen besteht aus einem komplizierten Regelwerk. Forscher haben nun die Funktionen des "äh" und "hm" unseres alltäglichen Sprachgebrauchs ergründet - und nebenbei herausgefunden, warum Margaret Thatcher nie verstanden wurde.
Zwei Männer im Gespräch
© plainpicture/Fancy ImagesOb zwei Freunde telefonieren, der Nachbar über das Wetter redet oder Kollegen Gerüchte austauschen - stets gehorchen solche alltäglichen Wortwechsel einem komplizierten Regelwerk.

Die meisten seiner Gäste hatte Fernsehmoderator Denis Tuohy im Griff. Sie antworteten, wenn sie gefragt wurden, und schwiegen, wenn der Talkmaster redete. Nur mit Margaret Thatcher klappte das nicht. In Interviews fiel Tuohy der damaligen Premierministerin immer wieder ins Wort. Seinen Kollegen ging es ähnlich. Waren das missglückte Versuche, die "Eiserne Lady" zu beeindrucken?, fragten sich drei Psychologen um Geoffrey Beattie von der University of Sheffield danach in einer Studie mit dem Titel "Warum wird Mrs Thatcher so oft unterbrochen?" im Fachmagazin Nature. Oder konnten die Moderatoren vielleicht schlicht nicht erkennen, wann Thatcher zu reden aufhören würde?

Meteor

Wissenschaftler wollen Asteroiden auf Erdumlaufbahn bringen

Diagramm Umlaufbahn Erde, Asteroid
© Hexi Baoyin et al. Dieses Diagramm zeigt die Bahn der Erde (blau) um die Sonne (Mitte) sowie die Umlaufbahn des Asteroiden "2008EA9" (schwarz) und dessen korrigierte Umlaufbahn um die Erde (rosa).

Peking/ China - Wissenschaftler der chinesischen "Tsinghua Universität" haben in einer Studie erforscht, was es braucht, um einen Asteroiden auf eine Umlaufbahn um die Erde zu bringen. Auf diese Weise könnten aufwendige Forschungsmissionen zu fernen Asteroiden überflüssig gemacht und auf dem so geschaffenen zweiten Mond nach seltenen Materialien gegraben werden.

In der Regel suchen Wissenschaftler derzeit eigentlich nach Wegen, wie Asteroiden, die sich auf Kollisionskurz mit der Erde befinden, von ihrem Ziel abgelenkt werden können (...wir berichteten 1, 2). Das Team um Hexi Baoyin geht in seiner Studie nun jedoch den umgekehrten Weg und fragt, wie ein Asteroid auf eine Umlaufbahn um die Erde gelenkt werden könnte.

Tatsächlich, so die Forscher in ihrem vorab auf "arxiv.org" veröffentlichten Artikel, sollte es nicht all zu schwierig sein, durch eine Kursanlenkung einen Asteroiden auf eine Erdumlaufbahn zu zwingen. Sogar mögliche Kandidaten haben die Wissenschaftler bereits ausgemacht.

Camera

Astrofotografie: Jupiter-Sonde fotografiert Erde und Mond aus der Ferne

Erde-Mond-System
© NASA/JPL-CaltechAufnahme des Erde-Mond-Systems aus rund 10 Millionen Kilometern Entfernung. |

Pasadena/ USA - Auf dem Weg zum größten Planeten unseres Sonnensystems, hat die NASA-Sonde Juno eine einzigartige Aufnahme des Erde-Mond-Systems gemacht.

"Das ist eine ganz besondere Ansicht, die wir Menschen nur selten zu sehen bekommen", zeigt sich der Juno-Projektwissenschaftler Scott Bolton vom "Southwest Research Institute". Die Aufnahme wurde am 26. August 2011 von der Bordkamera der Sonde aus 9,66 Millionen Kilometern Entfernung aufgenommen. Nachdem die Sonde die Distanz zwischen Erde und Mond rund 402.000 Kilometer, an nur einem Tag zurückgelegt hat, wird es dennoch weitere fünf Jahre dauern, bis Juno an seinem Ziel, dem Jupiter-System, in rund 2.800 Millionen Kilometern Entfernung ankommen wird.