Wissenschaft und TechnologieS


Bandaid

Nobelpreisverdächtig: Neues Medikament soll fast jede Virusinfektion heilen

DRACO-Medikament
© Massachusetts Institute of TechnologyUnter dem Mikroskop zeigt sich die erfolgreiche Anwendung des DRACO-Medikaments gegen Virusinfektionen - hier am Beispiel von Rhinoviren, die etwa für gewöhnliche Erkältungen verantwortlich sind und menschliche Zellen abtöten. Während das DRACO uninfizierte Zellen (oben rechts) nicht beschädigt und nur infizierte den programmierten Zelltod aufzwingt, heilt es die infizierte Zellpopulation (unten rechts).

Cambridge/ USA - Während Antibiotika wie Penicillin gegen bakterielle Infekte helfen, sind sie jedoch gegen Virusinfektionen wirkungslos. Angesichts eines neu entwickelten Medikaments zeigen sich US-Wissenschaftler nun hoffnungsvoll, bald nahezu jede Form viraler Infekte, von der gewöhnlichen Erkältung über Grippe bis hin zu tödlichen hämorrhagischen Fiebererkrankungen wie Ebola und SARS heilen zu können.

Wie das Team um Todd Rider, Scott Wick, Christina Zook, Tara Boettcher, Jennifer Pancoast und Benjamin Zusman vom "Lincoln Laboratory" am "Massachusetts Institute of Technology" (MIT) im Fachmagazin PLoS ONE berichten, könne das Medikament Zellen identifizieren, die mit jeglicher Art von Virus infiziert sind, diese Zellen gezielt abtöten und so die Infektion unterbinden.

Bislang haben die Mediziner das Mittel an 15 Virusarten getestet und festgestellt, dass es gegen alle diese Erreger erfolgreich ist, darunter auch Rhinoviren der gewöhnlichen Grippe, H1N1, ein Magenvirus, Erreger von Polio, Denguefieber und zahlreiche andere Erreger hämorrhagischer Fiebererkrankungen.

Telescope

Nahe Supernova: Stern explodiert vor unserer kosmischen Haustür

Supernova
© Copyright: Peter Nugent and "Palomar Transient Factory" Die Supernova "PTF 11kly" (Pfeil) in den Nächten vom 22., 23. und 24. August 2011. (Klicken Sie auf die Abbildung, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)

Santa Barbara/ USA - Astronomen haben in 21 Millionen Lichtjahren Entfernung eine Sternenexplosion, eine Supernova, nur kurz nach ihrer eigentlichen Explosion entdeckt. Eine Supernova in vergleichbarer Erdnähe konnte zuvor noch nie derart deutlich beobachtet werden und Astronomen gehen davon aus, dass ein solches Ereignis statistisch betrachtet nur einmal in einer Generation vorkommt.
Feuerradgalaxie
© BJ Fulton, LCOGT Farbdarstellung der Feuerradgalaxie (oben) und "PTF 11kly (Pfeil).
Nach der Erstbeobachtung richten sich nun zahlreiche astronomische Augen und Teleskope auf das seltene Ereignis in der Feuerradgalaxie (Messier 101) im Sternbild "Großer Bär", das auch mit Amateurteleskopen beobachtet werden kann.

Roses

Blüten-Wirkstoff stoppt Knochenschwund

Bislang wussten Mediziner Krankheiten wie der Arthrose nur wenig entgegenzusetzen. Berner Forscher fanden jetzt in der Magnolie einen Stoff, der den Abbauprozess von Knochenmasse stoppen kann.
Gehstöcke
© ColourboxEin Wirkstoff aus der Magnolie gibt Knochenschwund- und Arthrose-Patienten Grund zur Hoffnung.

Mit einem Wirkstoff aus der Magnolie gelang es Berner Wissenschaftlern, dem Knochenschwund Paroli zu bieten. Wie die Universität Bern am Donnerstag mitteilte, stammt der neue Wirkstoff aus der Immergrünen Magnolie (Magnolia grandiflora), einem Baum aus dem Südosten der USA und aus Nord-Mexiko. Es sei das erste Mal, dass ein pflanzliches Molekül identifiziert worden sei, das den Knochenabbau im menschlichen Körper stoppen könne.

Das Team um Jürg Gertsch vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin der Uni Bern und des Nationalen Forschungsschwerpunkts «TransCure» schuf auf Basis des Magnolienmoleküls einen künstlichen Wirkstoff. Im Fachmagazin Chemistry & Biology beschreiben die Forscher, wie damit die Entstehung Knochen abbauender Zellen - Osteoklasten - gestoppt wird.

Saturn

Forscher simulieren die Geburt der Milchstraße

Simulation Galaxie
© Two Micron All Sky Survey Projekt (2MASS), University of Massachusetts und Infrared Processing and Analysis Center/California Institute of Technology Seitenansicht der simulierten Galaxie mit dem von den simulierten Sternen emittierten Licht. Die Galaxie besteht aus einer dünnen Scheibe von Sternen und einem helleren, schmalen Buckel im Zentrum. Unten: Seitenansicht der realen Milchstrasse im Infrarotspektrum, in welchem Sterne das meiste ihres Lichtes emittieren. Unser Sonnensystem liegt im inneren der Scheibe.

Zürich/ Schweiz - Seit fast zwei Jahrzehnten sind Astrophysiker darum bemüht, die Entstehung von Spiralgalaxien wie unserer Milchstraße wirklichkeitsgetreu nachzubilden. Wissenschaftlern der "Universität Zürich" ist dies nun gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen der "University of California at Santa Cruz" gelungen.

Da entsprechende astrophysikalische Simulationen die Wirklichkeit unter Berücksichtigung der physikalischen Gesetze und Prozesse abbilden und auch astronomische Himmelsbeobachtungen exakt entsprechen, bildet die Arbeit der Forscher den Nachweis, dass die zugrunde liegenden Theorien der Astrophysik stimmen.

"Bisherige Versuche, die Entstehung von Spiralgalaxien zu simulieren, scheiterten an einem von zwei Punkten", berichtetet die Pressemitteilung der Universität: "Entweder wiesen die simulierten Spiralgalaxien im Zentrum zu viele Sterne auf oder aber die gesamte Sternmasse war um ein Vielfaches zu groß."

Telescope

"HD 85512b": Weiterer potentiell lebensfreundlicher Exoplanet entdeckt

Erdähnlicher Exoplanet
© grenzwissenschaft-aktuell.deArchiv: Erdähnlicher Exoplanet

Genf/ Schweiz - Astronomen haben einen fernen Planeten entdeckt, der sein Muttergestirn offenbar innerhalb der sogenannten habitablen Zone umkreist. Die habitable Zone beschreibt jene Abstandsregion um einen Stern, innerhalb derer sich ein Felsplanet befinden muss, damit auf seiner Oberfläche, Dank gemäßigter Temperaturen, Wasser in flüssiger Form und somit die Grundlage des Lebens, existieren kann.

Wie Francesco Pepe vom " Observatoire Astronomique de l'Université de Genève" und Kollegen in einem vorab auf "arxiv.org" veröffentlichten Artikel beschreiben, umkreist der Planet "HD 85512b" mit der etwa 3,6-fachen Masse der Erde (+/- 0,5) seinen von unserem Sonnensystem rund 36 Lichtjahre entfernten Stern, "HD 85512", einmal in 58,43 (+/- 0.13) Tagen am inneren Rande der habitablen Zone. Entdeckt wurde der Planet mit dem HARPS-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) am La-Silla-Observatorium in Chile.

Saturn

Neues Modell liefert Belege für eisige Marsozeane

Antarktis
© NASA/GRACE team/DLR/Ben Holt Sr.Archiv: Antarktis-Panorama

Mountain View/ USA - Im Gegensatz zum heutigen kalten und staubtrockenen Mars zeichnen die meisten Planetenwissenschaftler mittlerweile das Bild einer einstigen warmen und nassen Oberfläche des Roten Planeten, auf der dann auch lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben könnten. Alternativ zu dieser Vorstellung findet jedoch auch das Szenario eines frühen Mars zusehends Verbreitung, der - zumindest in der nördlichen Hemisphäre - von einem kalten Ozean und Landmassen bedeckt war. US-Forscher wollen nun weitere Beweise für diese Theorie gefunden haben.

Das Team um Alberto Fairén vom "SETI Institute" und dem "Ames Research Center" der NASA sieht in den Forschungsergebnissen ein Szenario bestätigt, wonach der der frostige nördliche Marsozean einst von Gletschern umgeben war und so ungewöhnliche Mineralfunde in den nördlichen Tiefländern des Roten Planeten erklären könnte. Ihre Ergebnisse haben die Forscher aktuell im Fachmagazin Nature Geoscience veröffentlicht.

Bug

Seit Jahrmillionen unverändert: "Opa Langbein" ganz der Alte

Weberknecht
© picture alliance / dpaComputertomographisches Bild des fossilen Weberknechtes Macrogyion cronus aus den 305 Millionen Jahre alten Steinkohlenwäldern Frankreichs.

Wir haben ihn alle schon mal aus einer Ecke in der Wohnung entfernt: den guten alten "Opa Langbein" - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Forscher belegen, dass die Weberknechte von heute denen vor über 300 Millionen Jahren sehr ähnlich sehen.

"Opa Langbein" sah schon vor 305 Millionen Jahren so ähnlich aus wie heute. Die Weberknechte von damals ähnelten bereits den noch heute existierenden beiden Gruppen der Spinnentiere, wie ein internationales Forscherteam anhand zweier Fossilien aus Mittelfrankreich rekonstruiert hat. Die Spinnentiere haben sich demnach vor mehr als 300 Millionen Jahren in ihre Hauptgruppen gespalten und sich zum Teil kaum im Körperbau verändert, berichten die Wissenschaftler im Journal Nature Communications.

Mit Aufnahmen aus dem Computertomographen ist es Forschern vom Imperial-College in London gelungen, dreidimensionale Bilder der Fossilienfunde aus Montceau-les-Mines zu erstellen. Dadurch seien Details wie Beinspitzen, Krallen oder Mundwerkzeuge sehr gut sichtbar geworden, betont Mitautor und Spinnentierforscher Jason Dunlop vom Berliner Naturkundemuseum. "Mit diesen dreidimensionalen Bildern kann man gut erkennen, wie diese Tiere lebendig ausgesehen haben.”

Sherlock

Vom Winde verweht: Mikroben reisen um die Welt

Mikrobe
© picture alliance / dpaElektronenmikroskop-Aufnahme einer Mikrobe.

Mikroben breiten sich durch die Luft aus. Forscher finden heraus, dass Windströmungen die Mikroorganismen tausende Kilometer weit tragen. So gelangen Mikroben zum Beispiel von Südamerika nach Australien. Allerdings ist es unklar, ob sie sich auch dort ansiedeln.

Kleine Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze werden vom Wind über weite Entfernungen verteilt. Innerhalb eines Jahres können sie beispielsweise von Südamerika bis nach Australien getragen werden. Dies zeigte eine Computersimulation von Wissenschaftlern aus Großbritannien und der Schweiz. Ihre Untersuchung kläre aber nicht die Frage, ob die Mikroben sich in der neuen Heimat auch ansiedeln und eventuell Krankheitsausbrüche verursachen können, schreiben die Forscher im Journal of Biogeography.

Um die Ausbreitung der Mikroorganismen durch die Luft zu untersuchen, hatten Dave Wilkinson von der Liverpool John Moores University (Großbritannien) und seine Mitarbeiter Computermodelle verändert, mit denen üblicherweise die Verteilung von Staubpartikeln studiert wird. Sie entließen dann virtuell in Mexiko und in Südamerika Mikroorganismen unterschiedlicher Größe in verschiedene Höhen.

Butterfly

Atmungssystem wächst nicht mit: Raupen in Luftnot häuten sich

Raupe
© picture alliance / dpaDie Raupe wächst - die Größe der Luftröhre bleibt gleich.

In den verschiedenen Raupenstadien wächst das Atmungssystem nicht mit. Sie drohen zu ersticken. Daher häuten sich Raupen mehrmals, bevor sie Schmetterlingen werden.

Sauerstoffmangel ist der Grund, warum Raupen sich vier bis fünf Mal häuten, bevor sie sich in Schmetterlinge oder Motten verwandeln. Wie Fred Nijhout und Viviane Callier von der Duke University herausfanden, wächst das Atmungssystem in den verschiedenen Raupenstadien nicht mit. Während die Raupe selber größer wird, bleibe ihre Sauerstoffaufnahme begrenzt, schreiben die Forscher in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Wird der Sauerstoff zu knapp, häute sich die Raupe.

Der Tabakschwärmer, ein Nachtfalter, entledigt sich immer dann seines Hautpanzers, wenn er 4,8 Mal mehr wiegt als direkt nach seiner letzten Häutung. Dies hatte Nijhout bereits durch frühere Forschung herausgefunden. Wie die Raupen spürten, dass sie diese Größe erreicht hatten, war dagegen nicht klar.

Info

Neue Studie bestärkt Klimaskeptiker: Die Sonne unter Verdacht

Klimaskeptiker bezweifeln, dass die vom Menschen erzeugten Treibhausgase schuld an der globalen Erwärmung sind. Eine neue Studie scheint ihre These zu bestätigen.
aurora
© NasaAuf der Erde sorgen Sonnenwinde für Himmelspektakel. Diese Aurora entstand über Alaska

Welchen Anteil an der globalen Erwärmung haben natürliche Faktoren, etwa eine Veränderung in der Sonnenstrahlung? Und welchen Anteil hat der Mensch, durch die global noch immer rasant ansteigenden Emissionen von Treibhausgasen? Die Frage ist noch immer nicht vollständig beantwortet und deshalb Gegenstand heftiger Debatten. Dabei machen sich die sogenannten Klimaskeptiker, die bestreiten, dass menschliche Aktivitäten den seit Ende der 1970er-Jahre gemessen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur verursachten, diese Unsicherheit für ihre Zwecke zunutze.

Einer der wichtigsten Bestandteile der irdischen Wettermaschine sind die Wolken. Damit beeinflussen sie das Klima, das sich als längerfristige Abfolge bestimmter Wetterverhältnisse manifestiert. Doch welche Rolle die Wolken beim Klimawandel spielen, ist unklar. Helle Wolken in der oberen Atmosphäre halten die von der Erdoberfläche ausgehende Wärmestrahlung zurück und tragen so zur globalen Erwärmung bei. Tiefe, dichte und dunkle Wolkenfelder wiederum schirmen die Erdoberfläche vor dem Sonnenlicht ab und kühlen so unseren Planeten.

Kommentar: Angeblich soll auch Kometenstaub zusätzlich die Erdatmosphäre belasten und somit das Sonnenlicht reflektieren.

Das folgende Video von Laura Knight-Jadczyk verfügt über deutsche Untertitel:


Schauen Sie sich auch die folgenden Dokumentationen über den angeblichen Klimawandel an:

Dokumentation - Die Klima Lüge
Widerlegung des CO2-Treibhauseffekts anhand der physikalischen Gesetze