Wissenschaft und TechnologieS


Question

Das Lithium-Rätsel: Astronomen entdecken ewig jungen Stern

Kugelsternhaufen
© ESO Imaging SurveyDieses Bild des Wide Field Imager, einer astronomischen Kamera am MPG/ESO-2,2 Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium der ESO, zeigt den spektakulären Kugelsternhaufen "Messier 4". Es handelt sich um einen der erdnächsten Kugelsternhaufen. Von der Erde aus gesehen befindet er sich im Sternbild Skorpion nahe dem hellen rötlichen Stern Antares.
La Silla (Chile) - Ein neues Bild des La Silla-Observatoriums der ESO zeigt den spektakulären Kugelsternhaufen "Messier 4". Diese Ansammlung von zehntausenden alter Sterne ist einer der erdnächsten und bestuntersuchten Kugelsternhaufen. Eine jüngst abgeschlossene Untersuchung hat gezeigt, dass einer der Sterne des Haufens sonderbare und unerwartete Eigenschaften hat - und anscheinend auch das Geheimnis ewiger stellarer Jugend kennt.

- Bei der folgenden Meldung handelt es sich um eine Pressemitteilung der Europäischen Südsternwarte (ESO), eso.org

Rund um unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, finden sich mehr als 150 sogenannte Kugelsternhaufen, deren Ursprung in ferner kosmische Vergangenheit liegt. Einer der erdnächsten solchen Sternhaufen ist "Messier 4" (alternativ als NGC 6121 bezeichnet) im Sternbild Skorpion (lat. Scorpius). Schon mit einem Fernglas kann man dieses vergleichsweise helle Objekt in der Nähe des hellen, rötlichen Sterns Antares bewundern, und bereits kleinere Amateurteleskope zeigen einige der Sterne, aus denen es besteht.

Satellite

Sonnensegel der ISS ausgefallen - Stromsparen im Weltall angesagt

Die Internationale Raumstation ISS muss Strom sparen: Ein Außeneinsatz zur Reparatur eines Verteilers ist missglückt. Drei der acht riesigen Sonnensegel sind ausgefallen - doch der Betrieb der Station ist nicht gefährdet.
iss, raumstation
© AP
Berlin/Moskau/Washington - Die Internationale Raumstation ISS fliegt derzeit auf Sparflamme. Vorübergehend stehen nur fünf der acht Sonnenbatterien als Energielieferanten zur Verfügung, wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilte. Nach dem misslungenen Austausch einer Verteilerbox in der vergangenen Woche sei noch ein weiteres Gerät ausgefallen. Dadurch sei die Stromversorgung auf knapp 75 Prozent des üblichen Niveaus gesunken, berichteten russische und amerikanische Medien.

Der Betrieb der ISS sei aber nicht gefährdet, hieß es weiter. Vorübergehend seien weniger wichtige wissenschaftliche Geräte und auch das Laufband, auf dem die sechsköpfige Besatzung der Station trainiert, abgeschaltet worden. Die Nasa hat für Mittwoch einen außerplanmäßigen Ausstieg anberaumt. Die US-Astronautin Sunita Williams und der Japaner Akihiko Hoshide sollen dann die neue Verteilerbox im zweiten Anlauf montieren.

Meteor

Außerirdischer Ursprung: Quasikristalle sind durch einen Asteroid auf die Erde gelangt

Eine Expedition in den unwegsamen Osten Sibiriens hat es nun bestätigt: Der bisher einzige bekannte natürliche Quasikristall stammt aus dem Weltall. Ein Asteroid brachte diese ungewöhnliche Metallverbindung vor 15.000 Jahren auf die Erde. Ein internationales Forscherteam hat den Einschlagsort dieses Asteroiden jetzt entdeckt und dort weitere Proben von Quasikristallen gefunden. In diesen Kristallen sind die Atome in einer ungewöhnlichen Symmetrie angeordnet, dies verleiht ihnen besondere Eigenschaften. Da diese Atomanordnung nur unter extremen Bedingungen entsteht, war bisher unklar, ob und wie die Natur solche Materialien bilden kann.

Bild
© Steinhardt und Bindi / Rep.Prog. Phys.In dieser Gesteinsprobe aus dem Naturkundemuseum Florenz finden sich winzige Körnchen des Quasikristalls Icosahedrit (Al63Cu24Fe13).
Die Untersuchungen in Sibirien bestätigten nun, dass die Quasikristalle nicht auf der Erde entstanden sein können. Stattdessen sei dieser Kristalltyp bereits in der Frühzeit des Sonnensystems, vor rund 4,5 Milliarden Jahren, im Inneren des Asteroiden geformt worden, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Reports of Progress in Physics".

Meteor

Asteroid Vesta in Farbe

Seite einem Jahr hat die Nasa-Raumsonde Dawn den Asteroiden Vesta im Visier. Nun verlässt sie ihn - Ihr Kamerasystem ermöglichte einen fantastischen Blick auf Krater und Berge des Himmelskörpers - in Farbe.
vesta
© dpaDie Abbildung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung zeigt die dreidimensionale Farbkarte, ein nachträglich bearbeitetes Foto, des Asteroiden Vesta. Es deutet auf die mineralogische Zusammensetzung der Oberfläche hin. Am Südpol zeigt sich der höchste Berg des Sonnensystems
Forscher haben eine dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellt. Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg des Himmelskörpers - er ist mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest.

Die Daten stammen von der Nasa-Raumsonde Dawn, die den Asteroiden am kommenden Mittwoch verlassen wird, um ihr n ächstes Reiseziel, den Zwergplaneten Ceres, anzusteuern.

Cow Skull

Erbgut von Denisova-Urmensch entschlüsselt - Bedeutung noch unklar

Wie wurde der Mensch, was er ist? Aufschluss gibt das Erbgut des Denisova-Urmenschen, gewonnen aus dem Fingerknochen eines Kindes, 50.000 Jahre alt. Jetzt können Wissenschaftler eine Liste präsentieren, die das Geheimnis der Spezies Homo sapiens enthält.
denisova
© MPI für evolutionäre Anthropologie / DPAReplik eines Fingerknochenfragments: Während vom Neandertaler nahezu komplette Skelette gefunden wurden, gibt es vom Denisova-Menschen bisher kaum Überbleibsel. Genanalysen helfen, trotzdem ein Bild der Urmenschen zu zeichnen.
Endlich geschafft! Seit mehr als 20 Jahren gilt alles wissenschaftliche Streben von Svante Pääbo diesem einen Ziel. Und nun hält er sie endlich in Händen: eine Liste, die das Geheimnis der Spezies Homo sapiens enthält.

Gewiss, noch mutet diese Liste ziemlich kryptisch an. Im wesentlichen besteht sie aus einer Aneinanderreihung von etwas mehr als 120 000 Kürzeln wie NOVA1, SLITRK1 oder ARHGAP32. Und über die meisten dieser Kürzel ist tatsächlich nicht viel mehr bekannt als ihr zumeist nichtssagender Name. Trotzdem ist Pääbo überzeugt: "Diese Liste enthält das, was uns zu dem macht, was wir sind."

Camera

Künstliches Auge für eine Blinde

auge
© dpa
Australischen Wissenschaftlerin ist ein Durchbruch bei der Entwicklung künstlicher Augen gelungen. Sie haben Elektroden auf die Netzhaut einer Blinden implantiert.

Ein Durchbruch bei der Entwicklung künstlicher Augen ist jetzt australischen Wissenschaftlern nach eigenen Angaben gelungen. Wie das Wissenschaftskonsortium Bionic Vision Australia (BVA) mitteilte, sei einer Frau mit angeborener Netzhautdegeneration erfolgreich ein «früher Prototyp» eines bionischen Auges eingesetzt worden. Der Prototyp soll die Grundlage für das erste bionische Auge bilden, bei dem eine organische Fehlfunktion mittels technischer Sensorik überbrückt wird.

Sun

Sonnenstrahlung beeinflusst Asteroid Apofis

Der Einfluss der Sonnenstrahlung auf die Umlaufbahn des Asteroiden Apofis kann seinen Zusammenstoß mit der Erde, der fürs Jahr 2036 vorausgesagt worden ist, verhindern. Dies erklärte der Mitarbeiter der Institut für Astronomie bei der russischen Wissenschaftsakademie am Mittwoch beim 7. Internationalen Luft-und Raumfahrtkongress.

Russische Wissenschaftler glauben, bei der Bewertung der Umlaufbahn sei Gravitationsbeschleunigung „Jarkowski-Effekt“ nicht berücksichtigt worden. Dieser Effekt zeigt sich bei der Umwandlung der Bahn des Körpers, der unter dem Einfluss der Sonnenstrahlung um die Achse kreist. Das kann die Bewegung von Apofis stark verändern. Die russischen Wissenschaftler kamen also zum Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstoßes der Erde mit dem Asteroiden im Jahr 2036 ganz gering ist.

Gear

Gedankenüberwachung - Erlangung von sensitiven Daten anhand von Gehirnströmen

p300
Wie Daten angezapft werden können - mit einem herkömmlich käuflichen Gerät.
Die Steuerung von Computern direkt über Gedanken und Hirnströme ist eine der Science Fiction-Utopien, die langsam aber sicher Gestalt annehmen. Aktuelle Untersuchungsergebnisse von Wissenschaftlern deuten aber darauf hin, dass diese Methode ernstzunehmende Probleme mit sich bringen kann.

Unternehmen wie Neurosky und Emotiv bieten bereits Sensor-Systeme an, mit denen Spiele gesteuert und Aufmerksamkeits-Trainings vollzogen werden können. Ein internationales Forscher-Team aus Wissenschaftlern der University of California at Berkeley, der Oxford University und der Universität Genf haben in Tests herausgefunden, dass die Geräte im Zweifelsfall allerdings weit mehr erkennen können, als nur die gewünschten Steuerungsimpulse.

Bei Versuchen mit 28 Testpersonen gelang es den Forschern, einiges an privaten Daten über die Messung der Gehirnströme herauszufinden. Dazu gehörten beispielsweise die Standorte ihrer Wohnungen, welche Personen auf gezeigten Bildern die Teilnehmer kannten bis hin zu PINs für die Kreditkarten.

Telescope

Wissenschaftler entdecken multiples Planetensystem, das zwei Sonnen umkreist

Kepler-47-System
© NASA/JPL-Caltech/T. PyleKünstlerische Darstellung des Kepler-47-Systems (Illu.).
Washington (USA) - Weniger als ein Jahr nachdem erste Planeten um Doppelsternsysteme entdeckt wurden (...wir berichteten, s. Links), berichtet die NASA nun von der Entdeckung eines multiplen Planetensystems um ein 4.900 Lichtjahre von der Erde entferntes Sternenpaar im Sternbild Cygnus (Schwan). Einer der Planeten umkreist die beiden "Sonnen" sogar innerhalb der habitablen Zone.

Laut NASA beweist die Entdeckung, dass mehr als nur ein Planet komplexe Gebilde wie Doppelsternsysteme umkreisen können und belegt zugleich die Vielfalt an möglichen Planetensystemformen in unserer Galaxie.

Mit dem Weltraumteleskop "Kepler" haben die Astronomen nun zwei Planeten um das ferne Sternenpaar "Kepler-47" entdeckt, das sich einander - von der Erde aus betrachtet - einmal in 7,5 Tagen umkreist. Einer der beiden Sterne ist zwar etwa so groß wie unsere Sonne, jedoch nur 84 Prozent so hell wie unser Zentralgestirn. Der zweite Stern ist nur ein Drittel so groß wie die Sonne und weniger als ein Prozent so hell.

Telescope

Zuckermoleküle: Grundbausteine des Lebens erstmals um nahen jungen Stern entdeckt

Zuckermoleküle, Doppelstern
© ESO/L. Calçada & NASA/JPL-Caltech/WISE TeamGlycoaldehyd-Moleküle (Illu.) in Gaswolken, die den jungen Doppelstern IRAS 16293-2422 umgeben, zeigen, dass grundlegende Bausteine für Leben am richtigen Ort und zur richtigen Zeit existieren, um bei der Entstehung von Planeten einfließen zu können.
Kopenhagen (Dänemark) - Mit dem Verbundteleskop ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array) der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile haben Astronomen erstmals in der direkten Umgebung eines jungen, sonnenähnlichen Sterns Zuckermoleküle aufgespürt. Die Entdeckung der Moleküle in dem Gas, das den Stern umgibt, zeigt, dass diese Lebensbausteine zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind, um bei der Entstehung von Planeten um diesen Stern zur Stelle zu sein.

Wie die Astronomen um Jes Jorgensen vom Niels-Bohr-Institut aktuell in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal Letters berichten, entdeckten sie in dem Gas, das einen jungen Doppelstern umgibt, Glycolaldehyd-Moleküle und damit eine einfache Form von Zucker.