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Eine Gans sollte ein Weihnachtsbraten werden, doch da gab es einiges Unerwartetes. Eine schöne Geschichte, geschrieben nach einer wahren BegebenheitWeihnachtsbratenIn einem Vorort von Wien lebten in der hungrigen Zeit nach dem Krieg zwei nette, alte Damen. Damals war es noch schwer, sich für Weihnachten einen wirklichen Festbraten zu verschaffen. Und nun hatte die eine der Damen die Möglichkeit auf dem Land - gegen allerlei Textilien - eine wohl noch magere, aber springlebendige Gans einzuhandeln. In einem Korb verpackt brachte Fräulein Agathe das Tier nach Hause. Und sofort begannen Agathe und ihre Schwester Emma das Tier zu füttern und zu pflegen.
Die beiden Damen wohnten in einem Mietshaus im zweiten Stock und niemand im Haus wußte, dass in einem der Wohnräume der Schwestern ein Federvieh hauste, das verwöhnt, gefüttert und großgezogen wurde.
Agathe und Emma beschlossen feierlich, keinem einzigen Menschen jeweils davon zu sagen - aus zweierlei Gründen:
Erstens gab es Neider, das sind Leute, die sich keine Gans leisten können.
Zweitens wollten die beiden Damen nicht um die Welt mit irgendeinem der nahen oder weiteren Verwandtschaft die später möglicherweise nudelfett gewordenen und dann gebratene Gans teilen. Deshalb empfingen die beiden Damen auch sechs Wochen lang, bis zum 24. Dezember keinen einzigen Besuch. Sie lebten nur für die Gans.