Puppenspieler
Heidelberg. Die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin prüft rechtliche Schritte gegen die Aberkennung ihrer Doktorarbeit. Die Entscheidung der Universität komme überraschend, weil sie bisher keine Akteneinsicht hatte, erklärte sie am Mittwoch. „Ich werde prüfen, ob sie rechtswidrig ist.“ Die Hochschule hatte am Mittwoch bekanntgegeben, dass Koch-Mehrin ihren Doktorhut zurückgeben müsse, weil sie abgeschrieben habe.

Mit Präzision. Um Krankheiten zu behandeln, müssen Mediziner zunächst verstehen, was genau im menschlichen Körper passiert. Dabei helfen umfassende Laboranalysen.
Die Bevölkerung wird im Schnitt immer älter und somit anfälliger für Krankheiten. Um diesem Problem zu begegnen, soll die Arbeit der Wissenschaftler vor allem an Volkskrankheiten künftig in sechs „Zentren für Gesundheitsforschung“ konzentriert werden. Gestern stellte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) die sechs Zentren offiziell vor. Sie widmen sich der Behandlung von Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Atemwegserkrankungen, neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer sowie Infektionskrankheiten. Schavan erwartet von den Zentren, dass sie „Deutschland in Europa, vielleicht sogar weltweit an die Spitze der Gesundheitsforschung führen“ könnten.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FPD): Bei der Vorratsdatenspeicherung könnte es wieder zum Streit mit der Union kommen.
Statt sämtliche Daten aller Bürger ohne Anlass zu speichern, würden damit nur die bei den Unternehmen ohnehin vorhandenen Daten "eingefroren", heißt es demnach in dem 35 Seiten umfassenden Papier zum sogenannten Quick-Freeze-Verfahren.
Hamburg. Betroffen sind immer stärker die Regionen in der Nähe der östlichen Bundesgrenzen, wie aus Angaben der Handelsgiganten Edeka und Metro vom Montag hervorgeht. Edeka nannte als Beispiele den Ort Görlitz an der Grenze zu Polen und Gegenden in Bayern an der Grenze zu Tschechien.
Metro-Tochter Real erklärte, wegen hoher Abverkäufe „sind wir mittlerweile dazu übergegangen, in den grenznahen Märkten Zucker nur noch in haushaltsüblichen Mengen, in diesem Fall maximal acht Packungen pro Kunde, abzugeben“.
Tripolis/Brüssel/Abu Dhabi (dpa) - Das Regime des libyschen Machthabers Muammar Al-Gaddafi soll massenweise Potenzmittel wie Viagra eingekauft haben, um Soldaten zu sexueller Gewalt anzustacheln.
Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo, sieht den Verdacht systematischer Vergewaltigungen in Libyen bestätigt. Ihm lägen Hinweise auf Massenvergewaltigungen vor, sagte Moreno-Ocampo am Mittwochabend bei den Vereinten Nationen in New York.
Der internationale Druck auf Syrien steigt: Während Eliteeinheiten der syrischen Streitkräfte den Sturm einer aufständischen Kleinstadt vorbereiten, streiten die Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrat über eine Resolution, die das brutale Vorgehen des Regimes gegen die landesweite Revolte verurteilen soll.
Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Portugal versuchen, die Veto-Mächte Russland und China zumindest zur Enthaltung zu bewegen. Moskau zeigt sich bisher unnachgiebig: "Eine Resolution könnte die ohnehin gespannte Lage in dem Land weiter eskalieren lassen", so das Außenministerium. Eine Resolution würde "keinen Dialog in Syrien in Gang setzen, sondern eher das Gegenteil bewirken". Der Rat könnte am Freitag über die Resolution entscheiden.
Die umstrittene automatische Gesichtserkennung bei Facebook-Fotos ist jetzt auch in Deutschland aktiviert. Wenn Nutzer Bilder beim Online-Netzwerk hochladen, prüft jetzt eine Software automatisch die Bilder und schlägt den Nutzern vor, ihre Facebook-Freunde in den Fotos zu markieren. Was deutsche Datenschützer besonders kritisieren: Die Funktion ist standardmäßig eingeschaltet, wer sie nicht will, muss sie aktiv abschalten.
Sanaa/Hanoi/Tel Aviv . Der Machtkampf zwischen dem umstrittenen Präsidenten Ali Abdullah Salih und einflussreichen Gegnern aus seinem eigenen Haschid-Stamm wird immer blutiger. Nachdem der 69-Jährige am Freitag einen Anschlag überlebt hatte, feuerten seine Gefolgsleute am Samstag Granaten auf das Haus des Oppositionspolitikers Scheich Hamid al-Ahmar in Sanaa ab. Zehn Menschen seien getötet und mindestens 35 weitere zum Teil schwer verletzt worden, berichtete die Nachrichtenwebsite News Yemen.
Am Mittwoch hätte Präsident Barack Obama im Kongress fast ein außenpolitisches Debakel erlebt. 74 Tage nach dem Beginn des Libyen-Angriffs verlangten Abgeordnete beider Parteien ein Ende der amerikanischen Beteiligung.
Um ein Haar hätten sie eine Abstimmung über einen Antrag auf Rückzug durchgesetzt. In letzter Minute schaffte es der Republikaner John Boehner, Sprecher des Repräsentantenhauses, die Angelegenheit zu vertagen, um sie zunächst einmal auszudiskutieren.
Der Streit um die Staatsfinanzen in den USA verschärft sich. Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben ein Gesetz zur dringend notwendigen Erhöhung der Schuldenobergrenze abgeschmettert.
318 Abgeordnete lehnten am Dienstag (Ortszeit) eine Erhöhung des Limits von derzeit 14,3 Billionen Dollar (9,94 Billionen Euro) ohne gleichzeitige Einsparungsvorschläge ab. Auch 82 Demokraten votierten dagegen. Lediglich 97 Abgeordnete stimmten mit Ja.
Durch die Abstimmung wird der Druck auf Präsident Barack Obama weiter erhöht. Finanzminister Timothy Geithner hatte bereits gewarnt, dass die derzeitige Schuldenobergrenze spätestens Anfang August erreicht sei. Wenn es bis dahin keine Einigung gebe und das Limit nicht angehoben werden sollten, drohten der USA Zahlungsunfähigkeit mit "katastrophalen wirtschaftlichen Konsequenzen".